Review Fall Ov Serafim – Nex Iehovae

FALL OV SERAFIM, das sind Mistelstein. Aufgrund von internen Vorfällen wurde man dazu gezwungen, den Namen abzuändern. Nun waren Mistelstein nicht gerade für Black Metal-Hochgenüsse bekannt, sie fielen eher durch übertriebenes Nutzen eines Keyboardes auf. Aber genau an Mistelstein knüpfen FALL OV SERAFIM an, es gleicht sich in musikalischer Hinsicht sehr, was nicht gerade für Begeisterungsstürme bei mir sorgte.

Grundsätzlich trafen FALL OV SERAFIM meine Erwartungen also, doch gingen sie versierter zu Werke, man lernt ja schliesslich schon irgendwie dazu. Das Keyboard ist bei weitem nicht so lästig, wie ich es in Erinnerung hatte, es erzielt sogar durchaus die gewünschten Effekte; Schwermut, Trostlosigkeit und eine elegische Atmosphäre werden erzeugt. Allerdings hat man öfters doch den Eindruck, 08/15 Keyboard-Geklimper vor sich zu haben. Diese werden jedoch mit nicht abzustreitenden guten Momenten einigermaßen aufgewogen. Auch bietet die Band einige gute Ansätze, diese werden aber leider nicht ausreichend ausgearbeitet. Der Gesang von Skorrgh ist ansprechend, jedoch keine Seltenheit, er klingt wie viele andere Stimmen in dem Genre. Akzeptabel, nett, keinesfalls schlecht, mehr aber nicht. Doch man hat sich hier nicht nur auf Krächzen beschränkt, eine death metal-artige Stimme fügt sich häufig in das Klangbild ein. Es fällt schwer, diese einheitlich zu bewerten. Wenn sie das Krächzen unterstützt, so ist das reizvoll, es tönt schlicht gut. Ist das Gegrowle jedoch auf sich allein gestellt, so kommt es vor, dass es einfach stört. Dieser Umstand ist aber reine Geschmackssache, so erscheint es mir wenigstens.So nett arrangiert die Stücke auch klingen, so wenig bleibt letztlich hängen. Nach einer Dekade von Durchläufen hatte ich immer das Gefühl, dass es eben viele schön klingende Stellen gibt, es setzt sich aber nichts fest, weil es zu alltäglich ist. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die Schweden gerne melodischen Death Metal mitfliessen lassen. Zugestanden, das tun sie recht gut, die Verbindung wirkt wie eine Masse nur ist sie nicht gerade spannend zu hören. Freilich gibt es Ohrwürmer bzw. Lieder mit Ohrwurmcharakter. Der Refrain von „Carnival of celestial Rape“ ist sehr einprägsam, um da mal ein Beispiel zu nennen. Der Bass wummert hypnotisierend im Hintergrund, der Gesang marschiert geradezu vorwärts. Daran schliesst sich dann ein Keyboard-Interludium an, was zwar wie oft genutzt klingt aber dennoch ganz brauchbar erscheint.

Was bleibt, ist die Gewissheit, dass man hier keinen Meilenstein geschaffen hat. Nette Ideen aber nichts großes. Allen Freunden von Melodic Black/Death Metal sei jedoch empfohlen, mal hineinzuhören, schaden wird es nicht, es könnte sogar gefallen. Mistelstein bleiben eben Mistelstein, auch wenn sie nun FALL OV SERAFIM heissen. „Nex Iehovae“ beweist genau das.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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