Review Qntal – Purpurea (Best of)

Es war ein Mal vor langer, langer Zeit in einem weit, weit entfernten Land eine Spielmannstruppe namens QNTAL. Diese sang von holden Elben und anderen magischen Geschöpfen und sie wurde von den anderen Bewohnern ihres Märchenwaldes hoch gelobt: „Qntal lädt zum Träumen, zum Tanzen und zum Feiern ein. Möge Fortuna stets mit ihnen sein.“, so sprachen die munteren Gesellen von Corvus Corax; „Musiker, die das vermögen, sind wahre Zauberer“, so ließen die Zauberer von L‘Âme Immortelle verlauten. Mit so viel Lob bedacht machten sich Qntal anlässlich ihres 18jährigen Bestehens daran, ihre größten Kunststücke als Best of zu veröffentlichen.

In einem nicht ganz so magischen Reich namens metal1.info wurde ein holder Jüngling von gar anmutiger Gestalt bestellt, um seine Meinung zu dieser Sammlung aus fast zwei Dekaden Bandgeschichte abzugeben. Seine Worte waren folgende:
„Der Ansatz Qntals, mittelalterliche bis barocke Gesänge mit modernen Electro-Beats zu unterlegen, ist nach wie vor eine lobenswerte und kreative Idee. Die Kunstfertigkeit, diese beiden scheinbar grundverschiedenen Elemente zu einer homogenen Einheit zu verschmelzen, verdient höchsten Respekt, ebenso wie die große kompositorische und gesangliche Leistung. Hier sind Profis am Werk und man hört den Kompositionen deutlich an, dass Michael Popp und Syrah sich während ihres Studiums eingehend mit alter Musik befasst haben.

So viel zur Musik an sich. Wichtig bei einer Best of ist aber vor allem die Frage, ob diese Zusammenstellung einem angehenden Qntal-Hörer einen guten Querschnitt durch das Schaffen der Band vermitteln kann. Und hier bin ich nicht ganz sicher, was ich sagen soll. Denn mir ist bisher keine einzige Best of untergekommen, in der ein dermaßen großer Mangel an Facettenreichtum zu beklagen ist. Normalerweise bekommt man in einer solchen Compilation alle unterschiedlichen Stile einer Band um die Ohren gehauen, kann ihre musikalische Entwicklung im Schnelldurchlauf verfolgen. Nicht so hier. Das Album wirkt wie aus einem Guss, was ja bei einem Studioalbum, aber nicht bei einer Best of positiv ist. Von einer Band wie Qntal, die dermaßen avantgardistisch und kreativ zugange ist, wäre eine stilistische Weiterentwicklung im Laufe der Jahre eigentlich zu erwarten. Aber leider funktioniert jedes Lied auf dem Album gleich: Electrobeats plus mittelalterlicher Gesang. Ein Schema, das zwar gut, aber schnell durchschaubar und somit mit einer großen Abnutzungsgefahr versehen ist. Da nutzt auch die beigelegte Remix-CD nichts, die etwas forscher und tanzbarer voranschreitet, aber eben auch keinen allzu großen Abwechslungsreichtum bietet.

Kurz: „Purpurea“ zeigt wohl wirklich, wie sich die Band im Laufe der Jahre entwickelt hat – nämlich wenig bis gar nicht. Ob das nun schlimm ist, darüber können sich Lacrimosa- mit AC/DC-Fans streiten, aber zumindest bedeutet das, dass sich Qntal immer auf dem gleichen hohen musikalischen Qualitätslevel bewegt haben, was sich auch in diesem Doppelalbum widerspiegelt. 27 sehr gute, wenn auch nicht sehr unterschiedliche Stücke, die für alle einen Kauf wert sind, bei denen gute Musik keinen Abwechslungsreichtum braucht.“

Als der Rezensent geendet hatte, vergab er ihnen noch 7 von 10 magischen Punkten. Daraufhin zogen sich Qntal wieder in ihren Märchenwald zurück und kredenzten ihre Klänge weiterhin ihrer geneigten Hörerschaft. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie noch heute.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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