Review Vader – Revelations

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Death Metal

Nach der Death Metalgranate ‘Litany’ (2000) und der Value for money-EP ‘Reign Forever World’ (2001) wartete die gesamte Metalgemeinde auf ein neues Lebenszeichnen der wohl bekanntesten Knüppelcombo aus Polen und das ließ auch nicht lange auf sich warten. Peter, in seinem Heimatland wohl besser bekannt als Piotr Wiwczarek, haut mit ‘Revelations’ mal wieder ein gewaltiges Brett heraus, das einige Neuerungen beinhaltet. So hört man erstmals seit der Gründung Vaders Midtemposongs! Wer’s nicht glaubt sollte sich einfach mal das letzte Stück anhören, doch der Reihe nach.

Das Album beginnt mit ‘Epitaph’ ungewohnt langsam und jeder Vaderfan fragt sich jetzt wohl wo die Double Bass und der Blastbeat geblieben sind. Trotzdem gibt es überhaupt keinen Zweifel dass es sich hier um besagte Band handelt denn das Riffing hört sich an wie eh und jeh. Doch nach etwa zwei Minuten wird es verdächtig langsam und ein ‘Go’ von Peter läutet dann endlich den krachenden Teil des Songs ein. Vader wie man sie liebt oder eben haßt, allerdings bekommt man diesmal sogar Soli in bester Slayermanier zu hören. Auch ‘The Nomad’ steht, genau wie das nachfolgende ‘Wolftribe’ in der gleichen Tradition. Treibende, tiefe, nicht unbedingt sehr schnelle Riffs und Peters, im Vergleich zu anderen Death Metalshoutern relativ cleane Shouts mit dem unverkennbaren polnischen Akzent.

Der vierten Song ‘Whisper’, der auch an alle Magazine dieser Welt rausgeschickt wurde und somit von diversen Samplern den Leuten wohl bestens bekannt sein sollte, gibt einem nach ein paar Breaks gleich die volle Ladung denn hier stand auch Piotrs Landsmann, Nergal von Behemoth, am Mikrofon. ‘The Code’ wartet mit einem scheißcoolen rockigen Riff auf, welches man sich eigentlich nur von den wenigsten Bands vorstellen kann. Ebenso der darauffolgende Bonustrack ‘Son Of Fire’, der zwar extrem kurz ist und nur knapp die 2 Minutengrenze überschreitet, das aber mit arschgeilen Breaks und Riffs entschädigt.

Mit ‘When Darkness Calls’ bekommt man dann endlich wieder ein längeres Lied zu hören, welches nach all den kürzeren Nackenbrechern eine bedrückende, fast morbide Stimmung wiedergibt. Außerdem haben Vader hier dermaßen geile Sachen in den Song eingaubt, daß man nur noch staunen kann. Mein persönliches Highlight des Albums. ‘Torch Of War’ schließt da, genau wie ‘Lukewarm Race’, nahtlos dran an, obwohl es wieder etwas kürzer ist. Hier stehen wieder eindeutig die Riffs und die Drums im Vordergrund. Der abschließende Song und fast Titeltrack ‘Revelation Of Black Moses’ wird wohl alle Vaderhörer und Kritiker überrascht haben, denn dieses siebenminütige Stück bewegt sich von Anfang bis Ende im langsamen Midtempo und man hört erstmals richtige melodische Soli! Ich mußte mich auch erst mit dem Lied anfreunden jedoch ist es, genau wie die ganze Platte typisch Vader und dieser Name steht für guten Death Metal.

Suma Sumarum haben wir mit ‘Revelations’ eine metallische Vollbedienung bekommen, welches eigentlich jeder Metaller sich mal angehört haben sollte. Die Produktion gefällt mir diesmal besser als bei der ‘Litany’, wo die Bassdrum viel zu dominant war. Vielleicht sollte Peter seine Alben jetzt immer selber produzieren. Auch das Artwork weiß für eine Death Metalband zu überzeugen. Auf dem Frontcover glaube ich einen Höllendämon (?) zu erkennen der gerade Notre Damme, eine andere Kathedrale und das World Trade Center zerstört. Was es damit auf sich hat, kann ich allerdings nicht erklären, das müßte man die Jungs mal in einem Interview fragen. Natürlich ist dieses Album kein Meilenstein, allerdings eingängiger und schlüssiger als viele andere (Death) Metalscheiben und deshalb sollte es sich jeder Musikhörer der härten Art zulegen.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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