Interview mit David Walters von Random Forest

Read the English version

Mit RANDOM FOREST hat David Walters gegen Ende des Jahres 2015 die dritte EP „Awakening“ veröffentlicht. Er hat mit uns über das Release, seinen Musikerkollegen Aaron Gilbert, sein Soloprojekt The Echelon Effect, das „Zahl was du willst“-Prinzip und sein Leben abseits der beiden Bands gesprochen.

Random Forest Logo
Mit RANDOM FOREST hast du im Oktober die dritte EP „Awakening“ veröffentlicht. Wo hast du Aaron Gilbert getroffen? Was war die Motivation für die
Gründung dieses Projekts?
Random Forest - AwakeningIch war mir Aaron schon mehrere Jahre befreundet. Wir haben uns in einem Studio getroffen, in dem wir beide über zwölf Jahre gearbeitet haben. Wir haben über die Jahre in diversen Projekten zusammengearbeitet. Bevor RANDOM FOREST und The Echelon Effect gegründet wurden, habe ich für Film und Fernsehen geschrieben. In diesem Sinne haben schon ziemlich viel zusammengearbeitet. Die Motivation für RANDOM FOREST war einfach Spaß zu haben! Ich war bereits beschäftigt mit The Echelon Effect, aber manchmal musst du die Art deines Arbeitens für eine Weile verändern. Obwohl RANDOM FOREST eine ähnliche Stilrichtung wie The Echelon Effect bedient, entsteht die Musik auf eine ganz andere Weise.

Es ist auffallend, dass auf jeder bisher erschienenen EP vier Songs zu finden sind. Ist das ein besonderes System, das hinter RANDOM FOREST steckt?
Um ehrlich zu sein waren vier Songs der perfekte Weg um die Ideen, die wir hatten, zu präsentieren. Obwohl diese Gedanken erst später kamen, sehen wir jetzt, dass jede EP für eine andere Stimmungslage steht. Wir werden versuchen irgendwann in der Zukunft ein Studioalbum zu machen.

Warum hast du für deine Musik Ambient und Post-Rock ausgewählt? Gibt es spezielle Beweggründe oder sind es nur persönliche Vorlieben?
Darauf kann ich wirklich ohne Umschweife antworten. Ich liebe Post-Rock und Ambient einfach. Es ist ein außerordentich kreatives Genre, um damit zu arbeiten und wunderbar anzuhören. Es ist mit Abstand meine favorisierte Art von Musik. Aaron hat auch noch andere Interessen, die mehr im Bereich elektronischer Musik liegen und ich komme mehr aus dem Indie-Bereich. Alle diese Einflüsse vereinigen sich in RANDOM FOREST.

Neben deinem musikalischen Output mit Aaron Gilbert bist du seit 2009 auch als The Echelon Effect aktiv. Bevorzugst du es Random Forest 01alleine oder mit anderen Musikern zu arbeiten?
Beides! Es ist eine angenehme Abwechslung mit jemandem zusammenzuarbeiten. Die Ideen springen hin und her und man hat massenhaft Spaß während den Aufnahmen. Es ist aber auch schön sich wegzusperren und auf dich selbst gestellt etwas zu erschaffen. Jedes Mal, wenn wir die Arbeiten an einer neuen RANDOM-FOREST-EP beginnen ist es superspannend, weil es im Vergleich zu The Echelon Effect ein komplett verschiedener Aufbau ist.

Aufgrund der Tatsache, dass The Echelon Effect hauptsächlich ein Ein-Mann-Projekt ist, vermute ich, dass du viele verschiedene Instrumente spielen kannst. Welche beherrscht du und wann hast du angefangen das Spielen zu erlernen?
Ich kann einige Instrumente spielen, aber ziemlich schlecht! Keyboard und Piano beherrsche ich wohl am Besten, der Bass ist wahrscheinlich mein zweites Instrument und die Gitarre wird hauptsächlich für Effekte eingesetzt. Ich kann außerdem einen einfachen Beat auf dem Schlagzeug halten. Ich schätze man könnte mich mehr einen Produzenten als einen Musiker nennen. Ich nutze definitiv viele Effekte als Instrument, weil ich immer dachte, das gibt The Echelon Effect einen anderen Klang.

Hast du Pläne die Musik von RANDOM FOREST und The Echelon Effect einmal auf der Bühne zu präsentieren? Ich denke viele deiner Fans würden das sehr begrüßen.
Es gibt keine unmittelbaren Pläne, obwohl ich behaupten würde, dass ich mit The Echelon Effect dichter davorstehe. Vielleicht in einem Jahr, würde ich sagen. RANDOM FOREST ist aber immer auch eine Möglichkeit. Es würde für beide Künstler Zeit in Anspruch nehmen alles aufzufrischen, was während den Studioaufnahmen passiert.

Wenn etwas für mich im Bezug auf deine bisherigen Releases hervorsticht, dann dass die Artworks und auch die Songtitel Themen aus der Natur aufgreifen. Ist dies deine Inspiration Random Forest - Hibernationoder woher bekommst du deine Ideen?
Absolut! Ich habe die Natur und Wissenschaft schon immer geliebt, obwohl die Wissenschaftsthemen möglicherweise stärker durch die Musik fließen. Außerdem ist Reisen ein großes Thema, das mich niemals in Ruhe lässt. Ich bin glücklich viel auf Reisen zu sein und es macht immer Spaß zu versuchen meine Erinnerungen und Gefühle einzufangen.

Die meiste deiner Musik wird in digitaler Form und nach dem „Zahl was du willst“-Prinzip veröffentlicht. Ist das heutzutage rentabel? Hast du neben deinem Musikerdasein noch einen anderen Beruf?
Eine ehrliche Antwort: Nein, es ist nicht gewinnbringend. Aber es gibt andere Vorteile. Ich versuche meine Musik in Filmen oder Videos unterzubringen, um etwas zu verdienen. Je mehr Leute meine Musik hören, umso glücklicher macht mich das. Das verschafft wiederum mehr Chancen entdeckt zu werden. Ich glaube, dass die Hörer und ich eine Einheit bilden und ich teile einfach was ich mit anderen Leuten gemacht habe. Abgesehen von RANDOM FOREST und The Echelon Effect schreibe ich zeitweise für TV und Film und das hilft mir bei meinem Einkommen. Ich kann offen sagen, dass ich komplett vom Musik machen lebe.

Gibt es Musiker, die dich für deine musikalische Arbeit am David Walters 01meisten beeinflusst haben oder die du als bezeichnen würdest?
Sigur Rós, Mogwai, This Will Destroy You, God Is An Astronaut, Punk, Daft Punk, Indie, The Cure, Classic Rock … es könnte ewig weitergehen. Trotzdem gibt es einen deutlichen Anteil an Inspiration durch Post-Rock und Instrumentalmusik. Ich liebe wahrhaftig massenhaft andere Genres und respektiere jeweils wahre Genies. Ich würde behaupten, dass ich überall her eine kleine Inspriation nehme. Auch aus Filmen! David Lynch ist ein Held!

Okay, ich danke dir an dieser Stelle. Wenn du nichts dagegen hast würde ich das Interview gerne mit unserem traditionellen Metal1.info-Brainstorming beenden. Was fällt dir spontan zu folgenden Begriffen ein:
Steven Wilson:
Talentiert
Island: Atemberaubend
David Cameron: Nervig
Dein Lieblingsalbum: The Weakerthans – Left And Leaving
Deutschland: Schön und freundlich
Mr. Bean: Olympiade

Die letzten Worte gehören dir. Gibt es etwas, dass du unseren Lesern noch sagen möchtest?
Danke fürs Lesen. Bleibt dran für neue Musik.  X

Publiziert am von Christian Denner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert