Interview mit Marten Hansen von This Ending

Nach ihrer Debütscheibe „Inside This Machine“ im November nahm sich THIS ENDING-Sänger Marten Hansen die Zeit, um mit uns über das Album, Connections, Myspace und andere Dinge zu reden.

English original…

Hi Marten, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview mit Metal1.info nimmst. Bitte stelle dich doch unseren Lesern einmal vor, die von THIS ENDING bislang noch nicht viel mitbekommen haben.
Ich bin Marten, der Sänger von THIS ENDING. Wir sind eine relativ neue Band mit Ursprung in der schwedischen Death Metal-Szene, nachdem wir bereits unter dem Namen A Canorous Quintet zusammen spielten. THIS ENDING spielt harten Death Metal mit einigen Vibes, die sich vom klassischen Death Metal unterscheiden. Ich würde sagen, wir nehmen ein bisschen vom alten Death Metal, geben neue Elemente hinzu und erreichen so den Sound, der uns ausmacht. Wir tun dies aus Liebe zur Musik und hoffen, dass man es heraushören kann, wenn man sich „Inside The Machine“ zu Gemüte führt.

THIS ENDING - Inside The MachineEure Debütscheibe „Inside The Machine“ wurde im November veröffentlicht. Seid ihr vollstens zufrieden damit?
Sicherlich, ich denke, es ist das beste Album, an dem ich jemals Anteil hatte. Jeder Song ist gut und mit gefällt der Sound und die Stimmung des Albums. Es ist alles sehr aggressiv und düster, aber ebenso recht groovig.

Wie würdest eure Musik beschreiben? Ich finde, es ist ein frischer Mix aus traditionellem Schwedendeath mit einigen modernen Elementen.
Vermutlich hast du recht. Wie schon beschrieben haben wir unsere Ursprünge in der schwedischen Death Metal-Szene und es wäre merkwürdig, wenn dasnicht ein wenig auffallen würde. Aber ich stimme mit dir überein, es klingt recht frisch und bietet einiges an Vielfalt. Wenn man das Modern Metal bezeichnen mag, liegst du richtig.

Wie ich es beurteilen kann, hat Metal Blade intensive Promotionarbeit an eurem Debüt geleistet. Bist du glücklich, im Netz so viele Reviews zu finden? Zufrieden mit all den Ergebnissen?
Natürlich hat Metal Blade gute Arbeit verrichtet, aber wir haben auch nichts anderes erwartet. Schließlich war das unser Grund bei Metal Blade unter zu kommen. Die Resultate waren meistens sehr gut, alles kein Grund zur Enttäuschung. Ich denke, es gab noch nie so viele gute Reviews für ein Album, bei dem ich mitwirkte. Aber auf der anderen Seite glauben wir alle, dass es ein super Album geworden ist und wir freuen uns, dass so viele Leute da mit uns übereinstimmen.

Das einzige, was ich zu kritisieren hatte, war der Punkt, dass mir ein wenig dieser ureigene Sound fehlt. Der Sound, der mich sofort denken lässt „Hurra, hier kommt THIS ENDING!“. Die Musik ist absolut cool, keine Frage, aber wenn ein Song der „Inside The Machine“ in einer Disco oder so gespielt würde, wäre ich nicht sicher, dass die Leute sofort wissen, dass es von euch ist. Natürlich ist mir dabei klar, dass wir hier vom Debüt reden und noch einiges kommen wird. Was sagst du dazu?
Nun, ich glaube schon, dass man hört, dass wir einen eigenen Sound haben, aber damit uns die Leute in einer Disco erkennen, müssten sie auch erstmal wissen, wem sie da gerade zuhören. Hoffentlich wird unser eigener Sound mit jedem weiteren Release aber noch deutlicher. Aber für ein Debüt finde ich dennoch, dass wir schon unseren Wiedererkennungswert haben. Alben wie „Inside The Machine“ habe ich bislang noch nicht gehört, aber natürlich gibt es immer ein paar Parallelen, das wird aber bei allen Bands ähnlich sein, die Musik machen.

Gibt es für dich einen Lieblingssong? Den Drum-Start von „Nailed Down“ musste ich immer und immer wieder hören. Die Stereo-Spielerei ist toll und der ganze Song rockt ziemlich.
Einen wirklichen Favoriten könnte ich nicht ausmachen, da ich alle Songs liebe. Für mich als Sänger ist „Pitch Black“ aber am anspruchsvollsten, da es sehr brutal und aggressiv ist und einen einschlägigen Chorus hat. Das macht sehr viel Spaß zu singen. Jeder Song hat seine speziellen Momente für mich als Sänger, aber „Pitch Black“ hat diese speziellen Momente eben die ganze Zeit lang.

Was mir wirklich gut gefällt, ist, dass jeder Song sein eigenes Terrain bietet. Sowohl „Armageddon“, „Inside The Machine“, „Pitch Black“, „Nailed Down“, und wie sie alle heißen, klingen allesamt komplett unterschiedlich. Achtet ihr streng darauf, so unterschiedliche Strukturen zu erzeugen, oder kam das eher von selbst?
Unsere Intention war das eigentlich nicht, es hat sich wirklich so ergeben. Wir haben 18 Songs im Kasten gehabt, bevor wir das Album aufnahmen, vielleicht liegt es einfach daran, dass die Songs so unterschiedlich sind. Ich finde aber, alle Songs passen perfekt auf die Platte, nicht einer wirkt fehl am Platz und die Hauptsache ist, dass man überall raushören kann, dass es der Style von THIS ENDING ist.

Als ich die Scheibe das erste Mal hörte, dachte ich ein wenig an eine Mischung aus Bloodbath, Arch Enemy, The Crown und The Haunted. Lob oder lächerlich?
Ich denke, dass das eher ein Lob ist, da es durchweg gute Bands sind. Wir wollten immer unser eigenes Ding machen und wurden beim Songwriting auch nicht durch diese Bands inspiriert. Viel mehr haben alle Bands aus dieser Richtung etwas, was einen an andere Bands denken lässt. Es dürfte unmöglich sein, Songs zu schreiben, die einen nicht an andere Gruppen erinnern.

Bei euch ist Amon Amarth-Drummer Fredrik Andersson mit dabei. Könnte dieser Fakt den Leuten helfen, auf THIS ENDING aufmerksam zu werden? Ich kann mir vorstellen, dass nicht wenige Amarth-Diehards denken, „Hey, der Drummer hat ’ne neue Band, mal checken“.
Zuerst mal sei gesagt, dass Fredrik schon bei A Canorous Quintet war, bevor er bei Amarth einstieg. Aber natürlich kann das hilfreich sein und einige Amarth-Fans werden sicher interessiert sein. Und enttäuscht werden sie ja nicht sein, wenn sie es etwas schneller und härter mögen.

War Fredrik vielleicht sogar der Grund, dass ihr bei Metal Blade untergekommen seid? Bitte nicht falsch verstehen, am Ende sollte es die Qualität der Band sein, die einem einen Plattendeal einbringt, aber „Connections“ schaden ja selten.THIS ENDING - Inside The Machine
Es ist nie verkehrt, Leute von einer Plattenfirma zu kennen und für uns war es von Vorteil, dass einer Informationen aus erster Hand zum Label parat hatte und nur Gutes zu berichten wusste. Das war der Grund, warum wir Metal Blade allen anderen vorgezogen haben. Fredrik hat allerdings schon Songs da gelassen, die er mit anderen Bands fabriziert hat und daraus entstand nie etwas, daher konnten wir uns ebenso wenig sicher sein, dass das auf jeden Fall klappen würde. Aber als wir unsere Demo an Metal Blade Deutschland schickten, waren alle hellauf begeistert und so kam der Deal unter Dach und Fach. Wie du schon sagst, ist die Qualität der Musik das wirklich Interessante für ein Label dieser Güte.

Manche Bands sind verdammte Workaholics. Man veröffentlicht ein Album und fängt ein paar Tage darauf schon mit dem Nachfolger an. Sammelt ihr bereits Ideen für das nächste Eisen, oder habt ihr sogar noch einige Songs über?
Sicher, wir haben einen Song schon fast komplett fertig. Allerdings ist noch etwas mehr Pre-Produktion zu leisten, bevor man da von Komplettierung sprechen kann. Und am Ende werden wir natürlich nochmal ein Stückchen härter daran arbeiten. Einige Songs haben wir tatsächlich noch über, aber ich glaube nicht, dass sie es aufs nächste Album schaffen werden. Vielleicht stückchenweise, wenn wir der Ansicht sind, dass es gut genug ist, um in einem neuen Song verwendet zu werden.

Habt ihr einen hauptverantwortlichen Songwriter? Da kann die Arbeitsweise ja sehr unterschiedlich sein. Manche schreiben bereits auf Tour, manche müssen in einem dunklen Raum sitzen und dabei eine fruchtig duftende Kerze auf dem Tisch haben, um inspiriert zu werden. Wie läuft das bei euch?
Wir sind alle am Songwriting beteiligt und jeder bringt seine Ideen, Lyrics und Riffs mit ein. Aber Linus arrangiert das meiste Zeug und ist mehr oder weniger der Macher der Band. Wir arbeiten also alle zusammen mit Linus, der die Spinne in unserem Netz ist. Allerdings hat keiner von uns spezielle Rituale beim Schreiben, soweit ich weiß. Wenn jemand was Gutes hat, landet es schnell auf Tape oder Papier, so dass es nicht verloren geht.

Was bedeutet dir das Internet? Wie benutzt du es vorrangig?
Das Internet ist ein idealer Weg um neue Musik zu präsentieren. Für einen neuen Namen wie uns ist es wichtig zur Vermarktung und für die Leute, um uns zu entdecken. Auf diesem Weg erhielten wir schon viel Rückmeldung und es gibt viele, viele Reviews. Man muss bloß nach „Inside The Machine“ suchen und kann schon lesen, was geschrieben wurde. Ich selbst halte mich durchs Netz in der Metalszene up to date und gehe dem nach, was mich persönlich interessiert.

Jede Band, die ich kenne hat ein Myspace-Profil. Sogar Bands, die irgendwann eine Band sein wollen haben ein Myspace-Profil. Glaubst du, dass man heute ein Profil haben MUSS um überhaupt eine Band zu sein? Lass uns mal ehrlich sein Freunde, ein Profil da hat doch nur den Sinn, die vier Songs zu spulen und Tourdaten zu streuen. Dieses blöde „A Place for friends“-Gelaber hat für große Bands doch überhaupt keinen Wert. Fans denken, über Myspace können sie ihre Idole endlich erreichen und stellen dort ihre Fragen. Aber nie sieht man die großen Bands, dass sie bei einem verdammten User mal eine Antwort hinterlassen haben. Wie stehst du dazu?
Man muss definitiv kein Profil haben um überhaupt eine Band zu sein. Es dient halt der Promotion der eigenen Band. Die Friends-Sache kann halt einfach zeigen, dass die Band dir etwas bedeutet und du sie dies wissen lassen möchtest. Aber natürlich ist der hauptgrund bei Myspace, die Band zu promoten. Wenn uns jemand Messages hinterlässt und einer von uns gerade bei Myspace online ist, dann antwortet er für gewöhnlich auch. Bei größeren Bands wird das Problem einfach sein, dass sie zu viele nachrichten bekommen, um alles zu beantworten. Hoffentlich finden Fans ihre Antworten in Interviews wie zum Beispiel diesem.

Wer ist für ein Bandprofil verantwortlich? Die Band oder auch die Plattenfirma?
Die Band selber, solange das Label nicht sagt, dass sie sich um das Profil kümmern. Ich finde es einfach seltsam, wenn jemand anders das Myspace-Profil pflegt, als die Band selber. Ganz egal was da passiert, die Band sollte jederzeit sagen können, dass sie voll und ganz dahinter steht, oder dass dies eben nicht das offizielle Forum für die Band ist.

Zu guter Letzt lade ich dich zu unserem Wortspiel ein. Unsere Vorlage, deine Asoziationen.
Götheborger Death Metal: In den frühen 90ern großartig.
Schwedens größter aktueller Metal Export: Hoffentlich THIS ENDING
At The Gates: Tolle Band. Es wäre cool zu wissen, was sie heute erreicht hätten
Alkohol: Intoxikation
Religion: Fanatiker
Festivals: Ohne könnte ich nicht leben
Webzines: Gut, so lange sie professionell arbeiten
Metal1.info: Macht einen guten Eindruck

Geschrieben am von Metal1.info

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