Januar 2016

Review Abbath – Abbath

  • Label: Season Of Mist
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Black Metal

März 2015: Abbath verlässt Immortal. April 2015: Abbath gründet eine neue Band, ABBATH. Dezember 2015: ABBATH schrumpft, nur noch King hält Abbath die Treue. Wenige Tage zuvor: Immortal äußern sich kritisch zu Abbaths Fortgang. Kurzum: Im Vorfeld von ABBATH’s gleichnamigen Debüt geschah schon genug, um diese Review mit Klatsch und Tratsch füllen zu können, stattdessen aber sollte der Blick auf die Behauptung gelegt werden, welche die Spatzen seit April letzten Jahres von den Dächern pfeifen: Abbath hat Immortal 2.0 formiert.

Das selbstbetitelte Album entkräftet diese Vermutung auch nicht gänzlich, allerdings sollte sich der Hörer vor Einlegen der Platte sowieso die Frage stellen, ob er denn genau das, etwas vollkommen anderes als Immortal 2.0, überhaupt von ABBATH hören möchte. Immerhin ist Olve Eikemo die Gallionsfigur dieser Band, die schließlich zur Speerspitze eines gesamten Genres gehört! Dennoch: ABBATH stellen mehr dar als nur eine Schablone von Eikemos ehemaliger Band, denn Abbath verbindet in seinem neuen Projekt den Black Metal Immortals mit der Heavy-Rock-Note von I, dazu gesellt sich noch ein Touch von God Seed dank King und das wütende Schlagzeug-Spiel des Benighted-Drummers Kevin Foley (alias Creature) gibt diesem Debüt einen überaus guten, wenn nicht sogar überraschend gelungenen Einstand!

Überraschend zum Einen, weil ABBATH überhaupt nicht an der Fortführung eines „All Shall Fall“ (2009) interessiert sind, zum Anderen, weil ihr Erstling eh überzeugend genug ist, um auf etwaige Vergleiche überhaupt nicht angewiesen sein zu müssen. Knackige Riffs sowie messerscharf gespielte Leads gehören zum Charakteristikum eines jeden der acht Songs, außerdem eine gänzlich niedergeknüppelte Snare und die selten ruhende Doublebass, welche vom unermüdlich röhrenden Abbath übertönt wird und nur dann schweigt, wenn King ein verspieltes Bass-Intermezzo präsentiert. In ihrer Masse ergeben diese Eigenschaften einen dynamisch-vitalen, frischen und vorwärts preschenden Sound, dem die prägnanten Samples-Einstreuungen wie in „Winter Bane“ ebenso gut zu Gesicht stehen wie ein Durchmarschierer a la „Fenrir Hunts“ oder das vergleichsweise tragende, eingängige „Root Of The Mountain“.

ABBATH stehen für einen geradlinigen, aber nicht festgefahrenen Black Metal, der mitreißt und Energie an allen Ecken und Kanten versprüht, der ebenso ernst zu nehmen wie unterhaltsam ist. Abbath legt hiermit ein furioses Comeback hin und in Verbindung mit King und Creature das Debüt eines vielversprechenden Projektes vor. Hoffentlich ereilt dieses nicht dasselbe Schicksal wie I, Jotunspor, Ov Hell oder God Seed, allesamt Bands von und mit Tom Cato Visnes und Olve Eikemo, die bisher nicht über die erste Full-Lenght hinauskamen.

Wertung: 8.5 / 10

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