Review Aurora Borealis – Worldshapers

  • Label: MDD
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Death Metal

Wären die Amis von AURORA BOREALIS nicht schon seit Jahrzehnten im Geschäft und man würde ihre stilistische Ausrichtung kennen, man könnte, nein, man müsste sie für eine atmosphärische Dark-bis-Black-Metalband aus Norwegen halten. So weiß man, dass das Trio aus Maryland technisch hochwertigen Death Metal spielt, nach drei Jahren liegt mit „Worldshapers“ nun das neue, insgesamt sechste Album vor.

Nach mehrmaligem Genuss ist es vor allem ein Adjektiv, welches die Musik perfekt umschreibt: kompromisslos. In der knappen Dreiviertelstunde wird teilweise geschreddert, was das Zeug hält. Das kurze Intro, welches maximal zum Spannungsaufbau taugt, einmal außen vor gelassen, geht es vor allem zu Beginn richtig zur Sache. Wie auch auf früheren Veröffentlichungen, liegt der Fokus auf dem Schlagzeug, da werden einige extrem brachiale Salven abgefeuert und die Songs erbarmungslos nach vorne getrieben.
Klar, dagegen hat es der Rest dann schon etwas schwer. Das Geknüppel ist geil, aber man ist geneigt, das Schlagzeug zu sehr „in den Vordergrund zu hören“. Sicherlich ist es beim Mix auch nicht schlecht weggekommen, aber die durchaus auch anspruchsvollen Gitarrenriffs verblassen gegen die schiere Urgewalt der Schiessbude. Immerhin lassen AURORA BOREALIS im Laufe der Scheibe ein wenig Platz, damit sich auch Frontmann Ron Vento an der Klampfe austoben kann, ein paar gefällige Leads hier, eine stimmige Melodie da und schon hat man etwas Abwechslung in den sonst gnadenlosen Sound eingebaut.
Dem Gesang ergeht es leider nicht viel anders, auch wenn Vento nach Leibeskräften schreit, krächzt und brüllt, gegen das wilde Gehacke kommt er kaum an. Auch wenn maximal brutale Schlagzeugarrangements wohl das Markenzeichen von AURORA BOREALIS sind, sollten sie sich vielleicht überlegen, hier für ein wenig mehr Transparenz für den Rest der Truppe zu sorgen.

Alles in allem natürlich trotzdem ein fettes Stück Metal. Wer mal richtig Bock auf knallige Drums hat und dabei auf das „Hintergrundgeplänkel“ aus Gesang, Gitarre und Bass wenigstens partiell verzichten kann, wird hier gut fündig. Der anstehende Sommer bietet Gelegenheit, die Haare nicht nur in der Diskothek, sondern auch bei offenem Autofenster oder gar im Cabrio fliegen zu lassen – mit „Worldshapers“ im Player.
Übrigens: Bis auf die aktuelle Platte sind alle Alben der Band auf der Homepage zum freien Download erhältlich. Wer sich also in die Musik hineinhören möchte oder Gefallen an „Worldshapers“ gefunden hat, kann dort reichlich zuschlagen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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