Review Caïnan Dawn – Thavmial

  • Label: Osmose
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

CAÏNAN DAWN legen mit „thAVMIAL“ ihre zweite Full-Length vor. Unwissend, wie sich ihr Debüt von 2011 anhört, gehe ich weitestgehend unvoreingenommen an die folgenden 60 Minuten Black Metal heran, welche die Plattenfirma Osmose Productions wage mit den frühen Satyricon-Werken zu vergleichen versucht. Im Verlauf der Platte wird sich zeigen, dass das ein charmanter und nicht hinkender Vergleich ist, obgleich ich vorweg betonen möchte, dass die Franzosen auch ohne diese Gegenüberstellung von „thAVMIAL“ mit „Dark Medieval Times“ punkten können.

Definitiv nicht erkennen wird der Hörer die Kraft von „thAVMIAL“ nach nur zwei bis drei Durchgängen. Die durchschnittlich zwischen sieben und acht Minuten langen Lieder bieten pro Track eine Klangwelt, deren Raffinessen erst nach einer gewissen Einhörzeit erkennbar werden. CAÏNAN DAWN bieten untypischen Atmospheric Black Metal, denn anders als bei diesem Genre gewohnt (siehe Throne Of Katarsis‘ „The Three Transcendental Keys„) liegt „thAVMIAL“ in bemerkenswert guter Qualität vor und verzichtet auf ein dominantes Keyboard-Flair wie wir sie von Summonings „Stronghold“ kennen.

„World Among Worlds“ ist das Highlight auf der Platte, denn dank seines sich wiederholenden Motives an der Gitarre wird dem zehnminütigen Song eine hypnotische Note verliehen, zu deren Untermalung die Drums sparsam im Hintergrund agieren und die eingeschobenen Sprechparts von Heruforod so dezent verwendet werden, dass der Fokus auf der aufbauenden Atmosphäre dieses Songs liegt – eine so packende Atmosphäre, dass die zehn Minuten mit Gänsehaut enden! Da aber auch flinke Nummern wie „The Brood“ und „Karon“ begeistern, legen CAÏNAN DAWN ein rundum gelungenes Album vor.

Zugute zu halten ist den Franzosen außerdem ihr ausschweifender Umgang mit den verstreichenden Minuten vor und nach den eigentlichen Kompositionen: Hingegen Intros und Outros zu oft verkürzt oder zu holprig in die Songs eingefügt werden, gedenken CAÏNAN DAWN diesen viel Raum zur Entfaltung zu. Der fließende Übergang zwischen den ausklingenden Sekunden des letzten und den ersten Sekunden des neues Songs verleiht „thAVMIAL“ den Charme eines in sich geschlossenen Werkes und lässt mich erneut zu dem Schluss kommen: Gelungen!

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Wertung: 8 / 10

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