Review Cardinals Folly – Our Cult Continues!

  • Label: Shadow Kingdom
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Doom Metal

Alleine der Blick auf das exzentrische Coverartwork mitsamt Titel genügt schon, um eine gewisse Neugier gegenüber dem zweiten Album der Finnen CARDINALS FOLLY zu wecken, welche dieser Tage mit besagtem „Our Cult Continues!“ um die Ecke kommen. Nach weiterer Recherche stellt sich heraus, dass die drei Jungs sich dem klassischen Doom Metal hingeben, was hinsichtlich des melancholischen Heimat-Spirits zunächst einmal keine schlechte Prämisse ist.

Nach den ersten Hördurchgängen fällt dem Doom-Fan zunächst auf, dass CARDINALS FOLLY ihr Handwerk verstehen. Gemächliche, mit typischen Lava-Riffs sowie einem pumpenden Bassspiel unterlegte Tracks, die nur selten in ihrem Tempo ausbrechen, ziehen sich unwiderstehlich durch die Gehörgänge. Die Finnen bieten hierbei rohen, trockenen und authentischen Doom, so dass Ähnlichkeiten zu Szenegrößen wie Cathedral, Saint Vitus oder die Könige dieser Disziplin, Black Sabbath, nicht von der Hand zu weisen sind. Einzig der Gesang von Mikko Kääriäinen braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, da er einerseits recht leise abgemischt wurde, andererseits aber auch die Gesangslinien des Öfteren ziemlich eintönig bis schräg klingen. Hat man sich hiermit arrangiert, kann man Songs wie dem Titeltrack, der geradezu herausfordernd mit seiner Parole („Our Cult Continues!“) auf den Hörer einwirkt, oder „The Lovers Crypt“ und „Morbid Glory“, welche neben den zähen Riffs auch die eine oder andere melancholische Note mit sich tragen, genüsslich lauschen. Ab und zu gesellen sich ein paar interessantere Akzente im Gitarrenspiel hinzu („Sighisoaran“), alles in allem tönen die Songs auf längere Sicht hin jedoch zu ähnlich und höhepunktsarm. Hier wäre mehr Abwechslung wünschenswert gewesen.

Mit ihrem zweiten Longplayer bieten CARDINALS FOLLY demnach durchschnittliche Genrekost, die weder zu großen Jubelschreien noch zu Würgereizen führen sollte. Da erscheint im Rückblick das Coverartwork detailreicher und vielfältiger, so dass die Vorgabe für das nächste Album nur lauten kann, diese Kreativität auch mehr in die Musik zu investieren.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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