Review Coprocephalic – The Oath Of Relinquishment

Das Verlockende, um in die neue Platte von COPROCEPHALIC hereinhören zu wollen, war die Genre-Zuschreibung ihres Labels, welches deren zweites Album „The Oath Of Relinquishment“ als atmosphärischen Brutal Death Metal deklarierte. Lacerated Enemy Records beweist damit seine humoristische Seite, denn ein paar kurz währende elektronische Einsprengsel, die zur Entschleunigung dienen, sind ebenso wenig ein Indikator für Atmosphäre wie eine Schwalbe für den Sommer.

Tatsächlich haben sich COPROCEPHALIC zwar dem Brutal Death Metal verschrieben, aber mit deutlicher Schlagseite zum Deathcore. Die technische Versiertheit der Mitglieder macht „The Oath Of Relinquishment“ zu einem musikalisch anspruchsvollen Album, welches sich somit auch verlockend den Fans des Technical Death Metals anbiedert. Mit Hinblick auf diesen Fakt wirkt die gesangliche Ausdrucksweise, die für den Deathcore nicht untypischen Pig Squeals, irgendwie deplatziert: Während die Songs komplex und abwechslungsreich gestaltet wurden, variiert der Sänger seinen Ausdruck nahezu kaum, was nicht nur als ein geringfügiger Wermutstropfen, sondern als grob nervig zu benennen ist. Kräftige Growls oder sogar klare Gesangslinien würden einigen Passagen auf „The Oath Of Relinquishment“ gut zu Gesicht stehen.

So gestaltet es sich außerordentlich schwer, COPROCEPHALICs Leistung in Punkten wiederzugeben. Die zwölf Tracks bieten eine Spannbreite an musikalischen Raffinessen, seien es nackenbrechende Breakdowns, geschickt platzierte Samples, überraschende Taktwechsel oder melodische Passagen. Wenn da nur nicht diese durchgängigen Pig Squeals wären, die zwar technisch einwandfrei umgesetzt wurden, aber nichtsdestotrotz zu viel des Guten sind. Wer findet, dass beispielsweise Waking The Cadaver, die nahezu inflationär auf Pig Squeals setzen, noch immer zu wenig davon bieten, wird mit COPROCEPHALIC zufrieden sein!

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Wertung: 7 / 10

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