Review Darkthrone – Frostland Tapes

  • Label: Peaceville
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Black Metal

„Pure Fucking Oldschool“. Mehr müsste man zu dieser Compilation eigentlich gar nicht sagen.Zum 21 jährigen Bandjubiläum besannen sich die Jungs von DARKTHRONE auf ihre alten Tage zurück und planten die Veröffentlichung von „Frostland Tapes“. Ob man damit den Fans der alten Schule einen Gefallen tun, die Kritiker etwas ruhiger stimmen wollte oder es hier um reine Geldmacherei geht, sei mal dahin gestellt. Für Fans oder all diejenigen, die zu dem Release gerade mal ein paar Wochen alt waren sicherlich keine schlechte Gelegenheit einfach und unkompliziert in alte Demo Tapes einmal reinzuhören.

Fakt ist, dass man auf diesem 3-CD-Monstrum sämtliche Demo-Aufnahmen der Band von 1988 bis 1991 geliefert bekommt. Zusätzlich gibt es noch seltene Live Aufnahmen und das inoffizielle Instrumental Album „Goatlord“. Im Gegensatz zu der damaligen Zeit muss man jedoch nur einen Mausklick tätigen und „Frostland Tapes“ landet am nächsten Tag im Briefkasten. Die Zeiten von Tape Trading sind längst Vergangenheit. Doch mit dem einlegen dieser CD fühlt sich jeder in die frühen Jahre des Black (und Death) Metals zurückgeworfen, denn die Demos wurden nicht ansatzweise digital nachbearbeitet.

So startet diese Compilation mit dem allerersten Demo der Band „Land of Frost“ mit furchtbarem Sound, vielen Rauschgeräuschen und mäßigen Gesangsqualitäten. Doch man erkennt im Nachhinein die Leidenschaft mit der sich diese Jungen Musiker ihrer Musik hingeben. Die „Thulcandra“ klingt hier schon deutlich besser. Man erkennt erste technische Spielereien und eine deutliche Steigerung im gesanglichen Bereich. Zudem entfernt man sich etwas vom doch sehr Deathig angehauchten Stil und entwickelt nach und nach Züge des Black Metals.

Die zweite CD beginnt mit der „Cromlech“ Demo, die letzten Endes DARKTHRONE zum großen Durchbruch verhalf. Dank dieser Demo konnte man bald darauf einen Plattenvertrag bei Peaceville unterzeichnen und das Debütalbum „Soulside Journey“ einspielen. Die Fortschritte im Vergleich zur ersten CD sind enorm. Die Riffs sind deutlich ausgereifert, das Drumming ist stark verbessert und der Gesang endlich dort wo er sein sollte. Die zweite Hälfte der CD nimmt das Konzert in Dänemark ein. Ein geschultes Ohr, kann einzelne Songs heraushören, für alle anderen ist es mehr eine Qual als ein Genuss. Also schnell weiter zur dritten und letzten CD.

Auf dieser befindet sich die instrumentale Version von „Goatlord“, die 1996 mit nachträglich dazugemischtem Gesang als eigenständiges Album veröffentlicht wurde. Egal ob in der 1991 Version oder in der 1996 Version nach den Veröffentlichungen von „Panzerfaust“ & Co., so ganz will dieses Werk einfach nicht zünden. Ein netter Zusatz. Mehr ist das meiner Meinung nach nicht. Als kleinen „Bonus“ gibt es im Booklet ein kleines Interview sowie Kinderfotos von und mit Fenriz, welcher überraschend ausführlich über vergangene Tage berichtet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei „Frostland Tapes“ um eine Compilation handelt, die wohl mehr für Fans von DARKTHRONE und des oldschooligen Death/Black gedacht ist, die sich einen weiteren Einblick in die damalige Zeit verschaffen, oder sich an alte Tage zurückerinnert fühlen wollen. Anhänger des modernen Black Metals (oder der neueren DARKTHRONE) werden hiermit nichts anfangen können, denn der Sound auf diesen drei CDs ist einfach zu alt und zu kalt für empfindliche Ohren. Fazit: Kann man haben, muss man aber nicht.

Keine Wertung

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