Review Dead Hand – Storm Of Demiurge

DEAD HAND haben noch keine allzu lange Bandhistorie, sie gründeten sich erst 2013 und können immerhin schon auf je eine Single, Split und EP zurückblicken. Mit „Storm Of Demiurge“ stellen sich sie zum ersten Mal auf der Langdistanz vor. Wie es sich für Bands aus dem Bereich Doom/Sludge gehört, macht das Quintett es dem Hörer aber nicht gerade leicht.

Sechs Songs, aber 47 Minuten Musik sprechen schon eine deutliche Sprache, vor allem, wenn man bedenkt, dass das einführende „Resign To Complancency“ keine vier und das Instrumental „1-13-12“ nicht einmal drei Minuten lang ist. Entsprechend gering ist also die Eingängigkeit, zumal auch die sonstige Ausrichtung nicht viel zu einem raschen Erfassen des Masterplans beiträgt.
Die Musik ist meistens ziemlich langsam, auch vereinzelte Akustikpassagen finden sich auf „Storm Of Demiurge“ und selbst in den Momenten, in denen die Amerikaner mal das Gaspedal bemühen, bleibt das Tempo doch maximal mäßig schnell. Keine Frage, das verlangt die stilistische Ausrichtung und es fällt nicht negativ ins Gewicht, ebenso wenig wie die massiven, erdigen Gitarrenriffs. Diese werden mit Unterstützung von Bass und Schlagzeug exzellent in Szene gesetzt, die Klangwände wachsen sprichwörtlich in den Himmel und die entfesselte Kraft sorgt für einen gehörigen Nachhall. Gerade die Drums stehen wie kein anderes Instrument auf der Scheibe für einen doomigen Anstrich.
Ziemlich gut gefallen auch die Vocals der insgesamt drei Sänger. Die anspruchsvollen Texte, die sich mit philosophischen und theologischen Lehren der Antike beschäftigen, werden voluminös und leidenschaftlich intoniert. Hier überzeugen DEAD HAND vielleicht sogar am meisten, die Verzahnung aus Konzept und Umsetzung ist wirklich gut.
Haare in der Suppe finden sich immer. Auch wenn alles Lob gerechtfertigt ist, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Fünfer noch ein Stück Weg vor sich hat. Auch eine Sludge-/Doom-Band kann durchaus etwas für die Eingängigkeit tun, das heißt schließlich nicht automatisch, kommerziellen Stoff anzubieten. Oft ist es auch nur eine Frage der Erfahrung einer Band, Songwriting lernt man eben am leichtesten über das Songwriting und da kann der Hörer von DEAD HAND noch eine Menge erwarten.

Wenn die fünf Jungs aus Georgia ihre Stärken beibehalten und die Spannung über die komplette Platte hochhalten können, steht einer ordentlichen Karriere nicht viel im Weg. „Storm Of Demiruge“ überzeugt als ambitioniertes, aber auch schwer zugängliches Stück Musik. Freunde der gemächlichen Gangart sollten DEAD HAND im Auge behalten.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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