Review Demon Lung – A Dracula

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Doom Metal

Der Sommer mag zwar nicht die beste Zeit für Veröffentlichungen aus dem Doom-Metal-Sektor sein, aber schon die Vorreiter Candlemass haben 1986 mit ihrem Debüt selbiges getan – das Ergebnis dürfte bekannt sein. Nun schicken sich die US-Amerikaner DEMON LUNG an, mit ihrem zweiten Album „A Dracula“ tief in die Welt des Lava-Sounds, Horrors und Okkulten einzutauchen. Mit dem brillanten Cover-Artwork punkten sie auf jeden Fall schon mal, bevor auch nur eine Note ertönt ist.

Musikalisch stellt „A Dracula“ hierbei eine doch sehr eindeutige Angelegenheit dar. DEMON LUNG frönen dem schwermütigen und größtenteils sperrigen Doom-Sound, sprich einfach gehaltene, aber unglaublich fiese, zähflüssige Gitarren-Riffs, eine hierdurch packende Düster-Atmosphäre und eine Stimme (ich habe erst beim vierten Song festgestellt, dass hier eine Dame am Werk ist!), die gerade aufgrund ihrer Klarheit und ziemlich bedrohlichen Gesangslinien in Erinnerung bleibt. Oder einfacher gesagt: Man nehme die deutlichen bekannteren Ghost B.C., streiche die eingängigen Refrains und verpasse diesen einen deutlich härteren, metallischeren Anstrich. So gesehen sind die sechs Songs auf „A Dracula“ dann auch durchschnittliche bis überdurchschnittliche Doom-Kost, die sich aus ihrem apokalyptischen Sound-Terrain nur selten herausbewegen. Als Paradebeispiel hierfür kann gleich der Opener „Behold The Daughter“ herhalten, welcher zu Beginn mit plättenden Double-Bass-Einlagen und brettharten Riffs die Endzeit einläutet und sich im weiteren Verlauf als sperriges beziehungsweise zähes Stück präsentiert. Dies trifft so gesehen auch auf den Rest des Albums zu („I Am Haunted“, „Deny The Savior“), dem man eine gewisse Zeit schenken muss, um vollends zu wirken. Speziell hervorzuheben sind jedoch Tracks wie „Gypsy Curse“ oder „Raped By The Serpent“, die sich rifftechnisch eher an Szenegrößen wie Black Sabbath orientieren, d.h. deutlich melodischer/eingängiger agieren. Hiervon hätten es ruhig ein paar mehr sein können – so bleibt insgesamt ein eher trockener Nachgeschmack zurück, da es „A Dracula“ schlicht an nenneswerten Spannungsmomenten mangelt.

DEMON LUNG liefern mit „A Dracula“ demnach ein gutes, aber kein überragendes Doom-Metal-Album ab, welches nur streckenweise zu begeistern weiß. Der Großteil der Songs hält jedoch stur am zähen Düster-Sound fest, der nur wenig Raum für Variationen oder Überraschungen lässt. Ist vielleicht aber auch einfach die falsche Jahreszeit…

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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