Review Down – Down IV: Part I – The Purple EP

Seit dem letzten Album der Supergroup DOWN „III – Over The Under“ sind bereits fünf lange Jahre ins Land gezogen. Dieses Jahr beglücken die Herren aus New Orleans ihre Anhängerschaft nun mit frischen Songs – und das gleich vier Mal! Allerdings jeweils in EP-Form, nicht mit vier Full-Lengths, wobei dies auch etwas viel des Guten wäre. Die EPs sollen sich jeweils auf eine Facette des DOWN’schen Sounds konzentrieren.

Den Anfang macht nun „Part I – The Purple EP“. Folgerichtig konzentriert sich dieser Teil der Serie auf den Ursprungssound der Band, der sich aus Bands wie Black Sabbath, Saint Vitus und Witchfinder General gründet. Zusätzlich wurde Bassist Rex Brown (ex-Pantera) durch Pat Bruders von Crowbar ersetzt. Damit leben wieder alle Mitglieder der Band in New Orleans.
Und genau wie bei ihrer Herkunftsstadt bleibt auch bei DOWN alles anders. Fast erwartungsgemäß gehen DOWN nicht den zu erwartenden Weg. Locker flockige Hits sucht man hier vergeblich, ganz im Gegenteil ist das hier Gebotene wohl das sperrigste seit dem zweiten Album der NOLA-Heroen. Das Material präsentiert sich äußerst unzugänglich und kopflastig, ohne dabei die bandtypischen Trademarks zu vernachlässigen.

So gibt es auch auf diesem Werk aus dem Hause DOWN Riffs, deren Schwere sich durchaus mit denen von Black Sabbath messen kann, es gibt die gewohnten zweistimmigen Leads und bluesige Licks. Allerdings ist dies alles in einen so klaren Mix eingeflochten, dass man schon zweimal hinhören muss, um alles voneinander unterscheiden zu können. Apropos Mix – durch diesen ist die Stimme Phil Anselmos merklich in den Hintergrund gerückt und zum anderen wird die Stimme immer wieder hinter kleinen Effekten versteckt („Levitation“). In puncto Stimmvolumen wirkt der junge Mann nicht mehr ganz so mächtig, wie man ihn in Erinnerung hat und auch der Verlauf der Gesangslinien ist alles andere als vorhersehbar, was das Ganze jedoch enorm spannend hält.
Die knapp 31 Minuten verteilen sich auf sechs Songs, die alle für sich einzigartig sind. Heraus stechen jedoch „Witchtripper“, das kurz, sehr perkussiv und recht brachial daherkommt, und „Misfortune Teller“, der als Rausschmeißer mit seinen knapp sieben Minuten alles walzenartig unter sich begräbt.

Der Sludge steht auf diesem Release deutlich im Vordergrund, was der Band sehr gut zu Gesicht steht. Die Gitarrenfraktion zeigt sich in Bestform und auch der Neuzugang am Bass kann mit einigen geilen Läufen auf sich aufmerksam machen.
Unter Strich liefern DOWN hier einen richtig fetten Brocken ab, der die Ausnahmestellung der Band weiter zementiert – ob das nun nötig ist oder nicht sei dahingestellt. Demjenigen, dem das Gebotene zu kantig/unzugänglich ist und der sich trotzdem um diese halbe Stunde Musik bemüht, der wird mit geilen Hooks und großen Melodien in rauer Menge belohnt.

Keine Wertung

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