Review Dynamite Roadkill – Godspeed

  • Label: Rude
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Hard Rock

Es hat sich etwas getan im Lager von DYNAMITE ROADKILL seit dem Release des Debütalbums „Beat The Shit“ im Jahre 2012. In erster Linie fällt das beim Blick in die Besetzung auf, denn Gitarrist und Sänger Mutz Hempel, seines Zeichens auch Frontmann bei den ebenfalls aus Celle stammenden Drone, ist von Bord gegangen und hat das Quartett zum Trio reduziert. Dass die Jungs aber auch zu dritt bestens zurechtkommen, beweisen sie mit ihrem neuen Output „Godspeed“.

Dem Titel macht der Dreier in den 16 Tracks alle Ehre, schon im Opener „Bitchfight“ legen DYNAMITE ROADKILL nach kurzem, cleanem Gitarren-Intro im Uptempo los und lassen dabei einen ordentlichen Motörhead-Vibe entstehen, der von Bassist Joschi Wohlgemuths Reibeisenstimme abgerundet wird. Sofort fällt die druckvolle, organische und dynamische Produktion auf, die aber nicht weiter überrascht, wenn man in Betracht zieht, dass die Herrschaften „Godspeed“ live und analog auf Zwei-Zoll-Tape aufgenommen haben.

Schnell und auf die Fresse lautet das Motto, das zeigen Nummern wie der thrashige „Tank Song“, das punkig-zackige „Hyena“, der Kracher „Drink Fuck Fight“ und – wie sollte es bei so einem Titel auch anders sein – das aberwitzig flotte „Faster“. In monotone Speed-Orgien verfallen DYNAMITE ROADKILL jedoch glücklicherweise nicht, sondern schaffen immer wieder die Balance zwischen roher Kraft und angezogener Handbremse. Das zeigen Songs im getrageneren Tempo wie das recht melodische „Sweet Perfume“, das leicht melancholische „Sailor Man“ oder das mal lässig-rockige, mal schleppende „Take You Home“.

Seinen Beitrag zu dieser Ausgewogenheit leistet sicher auch der Einfluss klassischer Rock-‘n‘-Roll-Elemente, die Gitarrist Tony Mulkes gekonnt einstreut und die sich immer wieder abwechseln mit rastlosen Punk- und Metal-Attacken, bei denen Drummer Gregor Heise brachial seine Felle verdrischt. Dass dabei hymnische Chöre und mehrstimmige, mitreißende Refrains, die sich im Laufe des Albums zu so was wie einem Markenzeichen von DYNAMITE ROADKILL entwickeln, auf „Godspeed“ nicht auf der Strecke bleiben, ist ein sehr erfreulicher Umstand, der das Hörerlebnis ungemein aufwertet und sich die meisten Tracks so schon nach wenigen Durchläufen in den Gehörgängen festsetzen.

Alles in allem also eine runde Sache, die DYNAMITE ROADKILL hier abgeliefert haben. Das Trio aus Celle weiß, wie man eine dreckige Mischung aus Rock ‘n‘ Roll, Punk und Metal ansprechend und abwechslungsreich präsentiert und beweist das auf der neuen Scheibe „Godspeed“ ohne jegliche Zweifel und Schnörkel, dafür mit lautem Knall und jeder Menge Testosteron. Macht Spaß!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert