Review Five Fifteen – The Man Who Sold Himself

  • Label: Spinefarm
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Hard Rock

Auf „The Man Who Sold Himself“ präsentieren uns die Finnen Five Fifteen das Beste aus mehr als zehn Jahren Bandgeschichte (die mit einer Vielzahl von Besetzungswechseln gespickt ist) und sechs Studioalben.

Die Musik der Band würde ich als treibenden Rock in Reinkultur beschreiben. Mal geht’s mehr in die Hardrock-Ecke, dann tendiert man eher zu Rock’n’Roll. Die Band selbst allerdings spricht von „Progressive Hardrock“. Eine besonders große Rolle kommt den Gesangslinien und Melodien der Songs zu, die vom reinen Wiedererkennungswert her schnell hängen bleiben, zum lauten Mitsingen geeignet sind und deshalb auch das ein oder andere Mal Popappeal über die Songs scheinen lassen. Gottseidank weiß die Band, wann es damit genug ist, und fügt wieder fette Riffs im Sinne der Seventies ein, zu denen man optimal Luftgitarre spielen kann. Festhalten muss man auch die große Konstanz im Songmaterial. Der Sound und Stil der Songs auf der Platte ist sehr eingängig und gleichförmig. Dies bedeutet zwar, dass die Band nicht sonderlich experimentell ist, was Neuerungen im Sound angeht, macht die vorliegende Zusammenstellung aber zu einem zusammenhängenden, fast Albumcharakter vermittelnden Erlebnis ohne Spaßbremsen und Durchhänger. Schöne Balladen setzen gekonnt Kontrapunkte. Natürlich gehören auch fette Hammondsounds zum Repertoire der Band, genauso wie schöne akustische Passagen.
Zusätzliche Abwechslung entsteht durch die Aufteilung der Gesangsparts zwischen Mika Järvinen und seiner weiblichen Gesangspartnerin Saana Koskinen, die eine schöne klare Stimme mit wundervollem Ausdruck besitzt, aber in rockigeren Parts durchaus auch „rotzig“ klingen kann. Dies beweist z.B. der Track „Hanuman Dance“ oder das durchaus chartkompatible „Innocence Is No Excuse“. Bei meinem heimlichen Favoriten „Mrs Dalloway Meets Mrs Gallagher“ läuft mir zu Beginn des Songs schon ein wohliger Schauer über den Rücken. Das ist einfach wunderschön und perfekt eingesungen. Ich hoffe jedenfalls, dass sie auf diesen Songs singt, denn durch die Bandgeschichte durchzusteigen, ist in der Tat nicht ganz so einfach, da auch entsprechende Angaben im Booklet fehlen bzw. eher Fragen aufwerfen als beantworten! Unser alter Bekannter „Ville Valo“ von HIM kommt schließlich beim Abschlusssong „Prostitute“ zu Ehren, bei dem er als Gastsänger auftritt.

Wer klassische Rockmusik mag, kann mal ein Ohr riskieren!

Wertung: 7 / 10

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