Review FreaKozaks – Silent Murder

FREAKOZAKS? Zu solch einem Bandnamen fällt mir schon das ein oder andere Genre ein. Progressive Power Metal gehört nicht unbedingt dazu. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine russische Band, die mit „Silent Murder“ gerade ihr Debut-Album veröffentlicht. Auch auf ein wenig Name-Dropping wird dabei nicht verzichtet, denn dass Victor Smolski von Rage das Werk produziert hat, wird öfter erwähnt, als man es lesen möchte. Nun den, schauen wir mal, wie die Kosakenfreaks sich so präsentieren.

Der erste Eindruck von der Musik ist kaum besser als der Bandname. „There Is A Place“ startet mit einer recht wirren Zusammensetzung moderner Prog-Elemente. Erst mit Dauer entwickelt sich so etwas wie eine Hookline und man kann sogar eine Melodie erkennen. Das wird aber alsbald mit Metalcore-artigen Riffs und schrägen Synthie-Einlagen wieder zerstört. Ganz zum Ende hin wird der Song noch etwas eingängiger, der Gesamteindruck ist aber sehr durchwachsen.
Es scheint eine sehr moderne Art des Progressive Metal zu sein, mit der uns die FREAKOZAKS hier erfreuen wollen. Der Titeltrack „Silent Murder“ unterscheidet sich von seinem Vorgänger nur in häufigeren Wechseln der Intensität. Ansonsten wird auch hier auf Core-Elemente gesetzt, die jegliche Atmosphäre zunichte machen. Auch die Synthie-Collagen, die so gar nicht in die Komposition passen, haben wieder ihre Auftritte. Die angekündigten Einflüsse des Power Metal kann ich bislang gar nicht ausmachen.
Bei „Get Over Crises“ fließen diese in geringer Dosierung in das Konstrukt ein, doch bleibt auch hier der moderne Prog bestimmend. Auf diese Art und Weise saust dieses Album durch die Gehörgänge, ohne wirklich positive Eindrücke zu hinterlassen. Lediglich „Ghost Of A Soldier“ lässt mal durch die Dynamik und fast so etwas wie Eingängigkeit aufhorchen, und bei „I Know…“ zeigen die Russen eine bis dato unerwartet emotionale Seite. Woran man sich später aber hauptsächlich erinnert, sind wirre Konstrukte, hektische und teilweise dissonante Arrangements, nervige Synthie-Einlagen und durch Einsatz der immer selben Elemente eine unangenehme Ähnlichkeit der Songs.
Was soll ich zu der technischen Leistung sagen? Sicher verstehen die Leute mit ihren Instrumenten umzugehen. Und Sänger Alexander Chumakov hat sogar eine ganz passable Stimme mit Feeling und erfreulich wenig Akzent. Doch das Songwriting ist im Großen und Ganzen ein erhebliches Disaster.

So albern wie der Bandname, so überflüssig ist die Veröffentlichung dieses Werkes. Ich frage mich ernsthaft, wieso sich Victor Smolski da reinhängt, oder wo die im Promo-Flyer beschriebenen Einflüsse von Dream Theater und Symphony X abgeblieben sind. „Silent Murder“ ist eines der inhomogenesten Alben, die ich im Progressive-Metal-Sektor bislang gehört habe. Vielleicht werden ein paar Experimental-Fans damit glücklich.

Wertung: 3 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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