Review Gorgoroth – Bergen 1996 (Live-EP)

  • Label: Regain
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

Eine Live-EP ist eine eher ungewöhnliche Sache, lebt eine Live-Veröffentlichung doch von Konzertatmosphäre, wohingegen eine EP eher für ihre kurze Spielzeit bekannt ist. Mit der neuen GORGOROTH-Veröffentlichung “Bergen 1996” bekommt man, wie der Titel bereits nahelegt, nicht einmal aktuelles Material geboten. Statt dessen handelt es sich hier lediglich um Wiederauflage der mehr oder weniger legendären “The Last Tormentor”-EP, die dereinst von Malicious Records auf 666 Vinyl-Scheiben limitiert über den Ladentisch ging.

Die Neuauflage im Cd-Digipack beinhaltet eben diese EP in neu gemasterter Version – aber eben auch nur diese. Kein Bonus-Material, kein Booklet, keine Hintergrundinformationen. Lediglich zwei schlechte Live-Bilder, die einerseits Pest, den damaligen Sänger und andererseits Infernus höchstpersönlich darstellen, ein von den Re-Releases der älteren GORGOROTH-Werke vertraut schlichtes Coverdesign aus Band- und Releasename sowie ein dreizeiliger “Info”-Text (wo: Bergen, wann: 23.05.96, wer: Pest, Grim & Infernus) “veredeln” das Werk.

Unbeantwortet bleibt hingegen die Frage nach dem warum?
Warum veröffentlicht man im Jahr 2007 eine 1996 aufgenommene Live-EP neu, obwohl nach Bandangaben sogar ein Live-Album ins Haus steht? 666 Die-Hard-Fans wird die Exklusivität ihrer “The Last Tormentor”-EP streitig gemacht, um einer kleinen Schar weiterer Die-Hard-Fans etwas zu gönnen, worauf selbst diese wohl auch gut hätten verzichten können. Denn die CD hält was sie verspricht – im Positiven wie im Negativen: In annehmbarem Livesound knüppelt die ’96er-Besetzung von GORGOROTH die beiden Stücke “Revelation Of Doom” und “Ritual” herunter, über deren Hitpotential diskutiert werden kann. Elegant um zwei Sekunden Stille herumdrapiert, stehen die beiden Songs unverbunden und unzusammenhängend im Raum – denn, ja: Nach zweiterem ist auch schon wieder Schluss.

So steht man nach recht kurzer Zeit, genauer gesagt 6:46 Minuten ratlos vor dem CD-Player, und fragt sich, wer solch einen Release nun wirklich braucht. Die Antwort ist so banal wie wahr: Niemand – nicht einmal GORGOROTH, sollten Gaahl und KingOvHell den Rechtsstreit um den Bandnnamen gegen Infernus gewinnen – schließlich war 1996 keiner der beiden bei GORGOROTH aktiv.

Keine Wertung

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