Review Hammerfall – Crimson Thunder

Hammerfall haben sich inzwischen fest in der Heavy Metal Szene etabliert und gehören zur Speerspitze im Business. Die ersten drei Platten waren alle sehr erfolgreich und genießen Kultstatus bei den Fans. Dennoch musste man vorsichtig sein, nicht auf der Stelle zu treten, denn die ersten Alben klangen vom Sound und Stil her alle doch recht gleich. Eine Veränderung musste nun her, und die gab es auch – und zwar nur im positiven Sinne!

Der erste Track „Riders Of The Storm“ hat einen gewaltigen Riffteppich im Rücken und kommt richtig heavy rüber. Es fällt auch gleich auf, dass Joacim Cans seine Stimme erheblich verbessert hat, und wirkt neben den Chören – die kraftvoll wie nie wirken – auch richtig stark.
„Hearts On Fire“ ist die erste ausgekoppelte Single aus dem Album, und das zu Recht! Richtig druckvoll beginnt der Track, dann stoßen immer mehr Instrumente dazu, bis zum Refrain – hier MUSS man einfach mitgröhlen. Nach dem ehrenamtlichen Solo wird die Spannung komplett von neu langsam aber stetig aufgebaut (wenn auch der Text dabei recht eintönig erscheinen mag), wobei Joacim Cans und der Chor hier ganze Arbeit leisten. Einer der Highlights des Albums!

Die beiden folgenden Tracks sind zwei für Hammerfall schon ziemliche Extreme – On The Edge Of Honour“ (richtig schnell, krachend und mit einem Genialen Refrain ausgestattet) und „Crimson Thunder“ (Midtempo und ungewöhnlich stark doomig, der Refrain schleppt sich geil dahin und extremes moshen ist hier angesagt) sind ein tolles Paar und ergänzen sich wunderabar.
Das 1 ½ minütige Instrumental „Lore Of The Arcane“ ist das Intro zu “Trailblazers” und recht… na ja, komisch. Auf jeden Fall geht mir das Teil ziemlich auf den Sack und nervt einfach nur. Zum Glück mündet es dann in einem schönen Riff in eben besagtes „Trailblazers“. Hier geht’s größtenteils im schnelleren Midtempo zu, und die Überraschung folgt beim Refrain – der galoppiert in bester Iced Earth-Manier auf den Hörer zu und kann wie auch der Rest des Songs mit seiner unbestechlichen Melodie und den Gesängen voll überzeugen. Uneingeschränkter Anspieltipp für Metaller aller Art und das beste Lied auf „Crimson Thunder“! Bang your heads!

Jetzt ist erstmal Erholung angesagt. „Dreams Come True“ ist eine wunderschöne Ballade, die zwar etwas kitschig ist, aber dennoch auf ganzer Linie überzeugen kann. Find ich auch besser als andere Hammerfall-Balladen wie „Remember Yesterday“ oder „Always Will Be“. Top! Übrigens wurden hier nur Vocals, Gitarren und erstmals auch ein Cello eingesetzt.
Ungewöhnlichere Klänge bietet dann das verschachtelte und sehr abwechslungsreiche Chastain-Cover „Angel Of Mercy“. Eher ungewöhnlich für Hammerfall, aber ein verdammt starker Song! Ich kenne zwar das Original nicht, aber diese Version kann mich vor allem mit seiner Vielfalt sehr überzeugen.

Schwer und tief gerifft wird bei „The Unforgiven Blade“, allerdings wurden meiner Meinung nach die Chöre beim Refrain total falsch platziert. Das Instrumental „In Memorian“ wurde komplett von Stefan Elgren geschrieben und war ursprünglich als Power-Ballade mit Vocals geplant. Doch das wurde wieder verworfen, und das ist wohl auch ganz gut so, denn die vielseitigen Lead-Guitars zaubern hier eine wunderbare Stimmung.
Anders Johansson musste dann wohl mal an die Grenzen seines Könnens gehen. „Hero’s Return“ bietet ein schnelles und melodisches Drumming, wie es bei Hammerfall noch nie in der Form zu hören war, was aber auf jeden Fall sehr gelungen ist. Auch der Mosh- und Mitsingfaktor kommt hier nicht zu kurz.

Abschließend muss ich sagen, „Crimson Thunder“ ist das reifste, abwechslungsreichste und vor allem beste Hammerfall-Album! Die Jungs haben sich definitiv weiterentwickelt, vor allem fällt Joacim ans extrem verbesserte und variablere Stimme auf. Die CD klingt anders als die Vorgänger – aber immer noch wie Hammerfall, und das ist gut so.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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