Review Hammerfall – Threshold

HAMMERFALL haben es den Fans in den letzten Jahren nicht leicht gemacht – ganz ungeachtet dessen, ob nun den Puristen oder den Gelegenheitshörern, die zweiteren haben sich nach den jüngsten Unfällen vermutlich eh schon lange von der Band abgewandt. Ich habe mich aber seit jeher zu ersteren gezählt, und so möchte ich noch einmal kurz erläutern, was die Schweden denn eigentlich verbrochen haben: Der ganze Spaß ging los mit dem Alternative-„Hearts on Fire“-Videoclip, in welchem Hammerfall zusammen mit dem schwedischen Curling-Nationalteam der Damen zu sehen waren. Ein schwerer Schlag in die Magengrube für Leute, für die das lückenlose Image von den kultigen Heavy Metal-Heilsbringern mit ebensolchen Videos einen großen Sympathiepunkt für die fünf bedeutet hatte. Meiner Meinung nach gehören Hammerfall eben einfach in die (von mir aus auch peinliche) Hero-tötet-Infidel-Video-Ecke. Im Endeffekt hatte man sich dann aber gedacht „Hey okay, ein kleiner Ausrutscher, den man in einem Jahr halt ein wenig belächeln wird.“, jedoch war das nur der Anfang des Ganzen, im folgenden wurde das Video wichtigerweise sogar auf einer exklusiv in Schweden erhältlichen Single veröffentlicht. Während dieser Zeit etwa folgte für mich auch die Erkenntnis, dass der „Threshold“-Vorgänger „Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken“ das erste Album von Hammerfall war, das man sich im großen und ganzen hätte sparen können. Auch wenn eigentlich schon eine Review bezüglich des Albums auf Metal1.Info steht, möchte ich meine Behauptung doch nochmal kurz erläutern, denn sicherlich kann man den Heavy Metal von Hammerfall auf „Chapter V:…“ als erstklassig und professionell gemacht bezeichnen, aber genau diesen boten sie ja leider schon einige Jahre zuvor in Form von „Crimson Thunder“.

Während dieses aber eben das erste dieser Schiene war (bis dahin hatten alle Alben trotz weiterentwicklungstechnischem Stillstand hörbare Unterschiede untereinander gehabt), war das folgende fünfte Album das, was viele Jünger der Templer gefürchtet hatten: Vollkommener kreativer Stillstand, immernoch keinen Mut auch nur irgendetwas im Soundgewand zu ändern, und, was mir in diesem Moment wohl am meisten fehlte, war die heroische Atmosphäre, die Hammerfall all die Jahre zuvor ausgezeichnet hatte. Schonmal die Songs „Riders of the Storm“ und „Blood Bound“ verglichen? Schon gemerkt, dass die beiden einen unverschämt identischen Aufbau haben, in Strophe Refrain und Bridge quasi mit denselben Gesangsmelodien auskommen, und man sie, bei angeglichener Geschwindigkeit, die sich allerdings auch nur unmerklich unterscheidet, wahrscheinlich einfach so übereinander laufen lassen könnte? Nein? Dann denkt euch mal die Leadgitarre von „Blood Bound“ und den raueren Klang von „Riders of the Storm“ weg, dann habt ihr zwei fast identische Songs. Und auch alle anderen Lieder der „Chapter V:…“ waren schonmal da. Nicht so blauäugig kopiert wie beim vorhergehenden Beispiel zwar, aber trotzdem entweder irgendwie langweilig, oder eben vorher trotzdem, aufgrund der fehlenden, mitreißenden Gröhl-Atmosphäre, schonmal besser dagewesen. Und wenn man zu Beginn von der scheinbaren Klasse des Albums noch überzeugt war, so wollte es sich doch nie in die Reihe der Hammerfall-Alben einreihen, die immer wieder kleine aber feine Änderungen zu verzeichnen hatten. Doch das nur mal so am Rande, denn das hätte es gar nicht mal gebraucht, um mich in tiefen Zweifel zu stürzen, ob meine bis dahin unangefochtene Lieblingsband ihren Status als solche noch verdient hatte. Denn, es folgte, oh Freude, ein weiterer Sport-Videoclip (diesmal mit diversen schwedischen Athleten), unterlegt von einem „Threshold“-Song namens „The Fire Burns Forever“, das zuvor auf dem Earthshaker vorerst nur durch Pyroshow punkten konnte. Die Chöre klangen komisch, und was den Anspruch des Refrains anging, so schien dieser um 100% zu fallen, da Hammerfall zuvor eigentlich nie eine Band war, die textlich allzu simple Refrains in den Vordergrund stellte (Songs wie „Hammerfall“ und „Let The Hammer Fall“ jetzt mal ausgenommen). Bestehend aus ganzen vier verschiedenen Wörtern, ich glaube, das haben nur Grave Digger mit einem einzigen unterboten. Das Video umschrieb ein Forumsuser hier sehr treffend mit „Das hätte ja ein Film-Student besser hingekriegt“, denn dies traf sowohl auf den unterirdischen Schnitt, als auch auf das noch üblere Konzept des Streifens zu.

Zu diesem Zeitpunkt war das Interesse an der Band im Grunde schon vollkommen geschwunden, unter anderem, da die einzige Änderung, die Oscar Dronjak (der auf dem Earthshaker-Festival übrigens im schicken Leder-Bademantel aufgetreten war) für das nächste Album angekündigt hatte, darin bestand, dass Bassist Magnus Rosen seinen Bass zum ersten Mal mit einem Plektron bespielen würde. Dass diese Ankündigung mich nicht gerade aus den Schuhen hob, sollte gut nachvollziehbar sein. Trotzdem legte ich mir im Endeffekt „Threshold“ zu. Warum? Fragt mich nicht, ich weiß es selber nicht, aber ich habe es nicht bereut, was man nun, in der folgenden Besprechung, auch noch ausreichend merken wird. Vielleicht ist es mit der Band doch noch nicht vorbei, obwohl Jesper Strömblad, der bis hin zum „Renegade“-Album noch Einfluss auf die Musik Hammerfalls gehabt hatte, und dem viele Fans der ersten Alben die Genialität eben jener zuschreiben, nun schon seit längerem nicht mehr am Schaffen der Gruppe beteiligt ist.

Das Cover zeigt traditionell den Oberhammerfaller Hector. Es ist nicht hässlich, es ist aber auch nicht gerade ein Jahrhundert-Cover, es würde meiner Meinung nach ganz gut zu einer Best-Of-CD passen. Man muss den Stil des Zeichners Samwise sicher auch mögen, ich tue das, und kann mich somit auch mal wieder sehr gut mit dem Cover der CD anfreunden. Doch – natürlich – bedeutender ist der Inhalt, und der hat es in sich. Der Opener „Threshold“ lässt im Intro das bei Hammerfall eher selten angewandte Keyboard hören, das zusammen mit den erst etwas misslungen wirkenden Chören schonmal gut Spannung aufbaut, die sich dann in Band-typisches Riffing entlädt. Atmosphärisch hält der Song eine nicht unwesentliche Überraschung bereit, wenn man diese so nennen kann. Wie schon zuvor erwähnt, fanden Hammerfall ihre heroische Gänsehaut-Atmosphäre wohl schon auf „Chapter V:…“ nicht mehr ganz so toll, und auch auf „Threshold“ kehrt diese nun nicht wieder. Der Unterschied: Diesmal gibt es einfach etwas anderes anstatt garnichts, der Song (und das ganze Album) kommen mit einer eher düsteren Atmosphäre daher, wie sie auch auf „Beyond the Gates“ von Cans ganz ähnlich zu erleben ist. Erfreulicherweise passt auch diese „neue“ Richtung sehr gut zu Hammerfall, was ich vorher kaum erwartet hätte. Ich brauchte selber lange, das wirklich zu überreißen, aber Hammerfall haben jetzt über 9 lange Jahre (bis „Crimson Thunder) heroischen, mitreißenden True/Power Metal gespielt, das sind, die Bonussongs der verschiedenen Alben mal außer acht gelassen, 40 Songs dieses Kalibers. Nach ihrem fünften Album haben scheinbar sowohl Hammerfall als auch die Fans begriffen, dass man sich in dieser Sparte nicht mehr verbessern, sondern nur noch kopieren kann. Folglich ist der Schritt, der hiermit getan wurde, zwar vielleicht auf den ersten Blick etwas unerfreulich, auf den zweiten aber absolut notwendig und nachvollziehbar. Heute könnte man die Band vielleicht als ein wenig seichter als noch zu „Renegade“-Zeiten bezeichnen, doch das macht keinen Song auf diesem Album schlechter (denn seien wir mal ehrlich, die Oberhämmer wie „Hammerfall“, „Renegade“ oder „Riders Of The Storm“ punkteten auch nicht wirklich durch Tiefgang).

„Threshold“ punktet durch coole Spielereien innerhalb der Songs, zuvor noch nie so gesehen, und außerdem durch einen Joacim Cans, der zeigt, dass er nicht nur am oberen Limit kieksen, sondern auch tiefer singen kann, was auch sehr gut ins Gesamtbild passt. Außerdem funktioniert Joacims Stimme nun absolut perfekt zusammen mit den Refrain-Chören, und diese klingen unnachahmlich nach Hammerfall – mitreißend, kraftvoll, und, wer hätte es gedacht, perfekt zum Mitsingen. So stößt auch die Idee, die Refrain-Melodie von „Threshold“ nochmal als eines der beiden Gitarrensoli zu bringen, nur auf offene Ohren. Klar, diese Ideen hatte nicht nur Tolkki schon vor 10 Jahren, aber bei Hammerfall kommt das, weil zuvor noch nie wirklich so erlebt, nochmal eine Ecke cooler, und in deren Soundgewand integriert klingt sowieso ziemlich alles sehr mächtig, denn – und das muss man den Schweden wohl oder übel lassen, seit „Crimson Thunder“, und damit seit Charlie Bauerfeind an den Reglern sitzt, ist der Sound aller CDs einfach nurnoch gewaltig zu nennen. Jedes Instrument klar zu hören, die Chöre gut in Szene gesetzt (vom Leadgesang garnicht zu reden), und allgemein eine derart druckvolle Produktion, wie sie im Power Metal und auch in den anderen Metalsektoren eigentlich kaum zu finden ist. Auch das folgende „The Fire Burns Forever“ stützt diese Aussage, tatsächlich macht der Song, wenn nicht durch die grauenvollen Bilder aus dem Sport-Clip versaut, gut was her. Das Riffing und die immer wiederkehrenden Worte „Fire!, Burn!“ wirken richtiggehend aggressiv und bedrohlich (für Power Metal-Verhältnisse ;-) ), erst recht, nachdem einem mal aufgefallen ist, dass die Gitarren garnicht mal so hoffnungslos simpel sind, wie gedacht. Ein weiteres atmosphärisch dichtes Lied also, das, auch wenn sich die verstörenden Bilder des Videos nicht ganz aus dem Gedächtnis tilgen lassen, sicher zu den abolut hochklassigen Songs des Quintetts gehört.

„Rebel Inside“ erinnert dann zu Beginn ganz stark an das Intro des Songs „Beyond the Gates“ vom gleichnamigen Soloalbum von Joacim Cans. Überhaupt lassen sich wie erwähnt desöfteren Parallelen mit diesem ziehen, jedoch ist es dankeswerterweise nur als wohlklingendes Anlehnen, nicht aber als dummdreistes Covern zu bezeichen, wie die Herren das zu „Chapter V:…“-Zeiten praktiziert hatten. „Rebel Inside“ ist dann aber leider auch der erste Song, dem man keinen allzuhohen Anspruch zuschreiben kann. Das akkustische Intro nimmt zwar noch richtig gefangen, danach ergeht sich das Ganze jedoch in einen Low-Tempo-Brecher-Song wie sie aber schon zur Genüge in Form von „Let the Hammer Fall“, „Crimson Thunder“, etc. im Band-Repetoire vorhanden sind. Die Chöre, die hier bereits zu Ende jeder Strophe kurz eingesetzt werden, sind natürlich wie gewohnt mit Pathos überladen und treiben, da perfekt in Szene gesetzt, einem jeden True-Metalle wohl die eine oder andere Träne in die Augen. Der Refrain an sich (der von einem kurzen Zwischenspiel der Leadgitarre eingeleitet wird) ist dann leider übelst simpel, dürfte aber aufgrund des gezügelten Tempos und des guten Wechsels zwischen Joacims Stimme und den Chören ein extrem gutes Live-Lied sein und könnte eigentlich mal „Let the Hammer Fall“ im Live-Set ablösen, denn interessanter zu hören als dieses ist „Rebel Inside“ dann doch allemal. Auch in den Soli haben sich Hammerfall weiterentwickelt, hatten sie früher nur scheinbar zufällige Glücksgriffe wie das „Renegade“-Über-Solo wirken diese nun wirklich alle sehr durchdacht und haben auch wirklich interessanten Klang, es schleicht sich sogar der eine oder andere Break ein. Selbstverständlich findet das Ganze Können-bedingt nicht unbedingt auf Malmsteen-Niveau statt, aber auf einmal übermäßig viel Gitarrengepose zu bringen wär auch das Letzte, was ich von Hammerfall erwarten würde. „Natural High“ bringt dann, neben wirklich göttlichem und Riffing und genialer Gesangsmelodie, im Chorus fast schon Stadion-Rock-Atmosphäre ins Haus, ein weiterer absolut mächtiger Song, der außerdem als Vorab-Single diente, und zu dem auch ein Video aufgenommen wurde. Dieses präsentiert sich gottlob endlich wieder im gewohnten Trueness-Vorschlaghammer-Stil, zwar ist es wiedermal größtenteils animiert, dafür hat hier aber Maskottchen Hector seinen großen Auftritt und darf massig Infidels, in diesem Fall Vampire, auslöschen.

„Dark Wings, Dark Words“ präsentiert sich als sehr atmosphärische Halbballade und birgt etwas, was man so wohl auch noch nie zuvor bei Hammerfall gehört hat: Joacim singt hier für seine Verhältnisse anfangs wirklich sehr tief, was zwar ungewohnt, dann aber doch ziemlich klasse klingt, es ist eine weitere jener dringend benötigten Abwechslungen, die in diesem Fall sogar herausstechend positiv auffällt, da Joacim in stimmlich gemäßigteren, ruhigeren Tonlagen wirklich viel Gefühl herüberbringen kann. Natürlich, im Grunde ist es nur zu belächeln, dass Hammerfall nach über zehn Jahren Existenz nun endlich auch darauf kommen, dass ihr Frontman vielleicht ja doch Eier hat, aber eben nachdem man Hammerfall schon so abwechslungsarm schätzen gelernt hat, ist schon so eine kleine Änderung im Soundgewand des Fünfers eine ziemliche Offenbarung.SO kann man auch gerne 20 Jahre immer genau dieselbe Musik machen, wenn man seine Musik durch solche Dinge spannend halten kann, stört das nicht im mindesten. Das namenstechnisch eher seltsam anmutende „Howlin‘ With The ‚Pac“ schlägt in die Kerbe von „Natural High“, ein erstklassiger Hammerfall-Song, der mit ziemlicher Old School Rock-Attitüde aufwartet, und wie alle anderen Songs des Albums, unverbrauchter und frischer klingt als es die auf dem Vorgänger taten. Es mag sein, dass ich Hirngespinste habe, aber „Howlin‘ with the ‚Pac“ erinnert mich im von Joacim gesungenen Teil des Refrains sogar an Bon Jovi. Das folgende „Shadow Empire“ dürfte dann der abwechslunsgreichste Song des Albums sein, da geht es von anfänglichem Mid-Tempo über beinahe High-Speed in der Bridge bis hin zu gemächlichem Stampfen im ersten Teil des Refrains. Ich will allerdings nicht wissen, wer sich die ziemlich pralle Zeile „I see the world in infrared, hear the voices of the dead“ schon wieder erdacht hat. Der Chorus des folgenden „Carved in Stone“ mutet dann allerdings eher wie ein Kinderlied an und würde vermutlich besser zu Weihnachten auf einen Christkindlmarkt passen, als auf ein Heavy Metal-Album. Der Durchhänger des Albums, der zum Glück in dieser Form einzigartig ist.

Das folgende Instrumental, betitelt mit „Reign of the Hammer“, was vielleicht titeltechnisch eine Fortsetzung des „Raise the Hammer“-Instrumentals vom „Renegade“-Album darstellt, ist dann richtig schön zu hören, coole Leadgitarre, cooles Riffing (und gutes Schlagwerk), was will man mehr? Zumal das Stück technisch sehr ansprechend in Szene gesetzt ist, man hat es bei Hammerfall zwar sicher mit keinen Göttern an den Instrumenten zu tun und muss sich nicht fürchten, von einem plötzlichen Sololauf an die Wand geblasen zu werden, auf jeden Fall aber mit Könnern, die ihr Handwerk voll und ganz beherrschen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn der Band solche ansprechende Instrumentalisierung mit Leadgitarre auf wirklich jedem Track einfallen würde, aber man will den Kollegen von Stratovarius ja eigentlich sowieso nicht nacheifern. Es folgt ein Track, den eben jene, und im speziellen Mastermind Timo Tolkki, wohl sowieso nur belächeln würden: Ganz im Stile von Yngiwe Malmsteen’s „Trilogy“ oder eben auch dem „Fire Dance“-Instrumental von Stratovarius wird zu Beginn von „Genocide“ gitarrentechnisch erstmal voll drauflosgepost, natürlich klingt das dann nicht so ganz nach eben jenen Heroen, dafür ist Elmgren dann eben doch ein zu kleiner Schwede, aber den Mut, trotzdem, nachdem die anderen beiden Herren schon teilweise über 22 Jahre zuvor solche Tracks herausgebracht haben, noch so etwas zu liefern, finde ich dann doch recht bewundernswert (und das Ganze auch ein wenig amüsant), es passt recht gut zum „Wir ziehen es trotzdem durch!“-Verhalten der Band, das sie inzwischen gezwungen ist, an den Tag zu legen, da es in egal welcher Metalszene inzwischen ja wirklich guter Ton ist, Hammerfall kacke zu finden. Und, man muss sagen, auch das Gitarrenposing passt toll zu Hammerfall, da es sich wiederum gut anhört und außerdem „Genocide“ zu einem der stärksten Songs des Albums aufwertet. Ist eben auch noch nicht dagewesen. Mit „Titan“ wird dann beschlossen, ein gut groovender langsamerer Track, der wiederum Parallelen zu Joacims Soloprojekt aufzeigt und mit absolut mächtigem Refrain aufwartet. Könnte künftig das reguläre Live-Set der Schweden beschließen.

Was bleibt? Fünf Schweden, die aus auf ihrem neuesten Album schaffen zu älter Stärke zurückzufinden, natürlich nicht zu „Glory to the Brave“, aber man schließt nun endlich würdig an „Crimson Thunder“ an, innerhalb des eigenen Sektors wirkt man fast schon unerhört kreativ. Die Texte behandeln nicht wirklich neue Aspekte, aber das ist auch ganz gut so, ich würde wohl ganz schön blöd schauen, wenn Hammerfall plötzlich mit philosophisch anspruchsvollen Themen daherkommen würden. Aber: Hammerfall verpacken ihre auf „Chapter V:…“ final eingeschlagene „Wir stehen zusammen“-Einstellung um einiges besser als zuvor, auf jeden Fall wirkt das Ganze, wie in „Rebel Inside“ zum Beispiel, doch ein wenig reifer als bei einem „We’re Blood Bound“. Die Tempowechsel, die auf „Threshold“ endlich zu vernehmen sind, werden derart gut ins Soundgewand integriert, dass trotzdem nie erhabene Mitrgöhl-Stimmung vernachlässigt wird, die Hammerfall schon immer auszeichnete. Am sechsten Album der Schweden werden sich die künftigen Werke diverser anderer True/Power Metal Bands erstmal wieder messen müssen. Zweifellos, die fünf Schweden werden wohl nie wieder eine Lawine lostreten wie damals mit „Glory to the Brave“, aber „Threshold“ schließt wieder da an, wo „Crimson Thunder“ aufgehört hat. Das ist reinrassiger, interessanter, „True Metal“, wie man ihn besser kaum machen kann. Sicher, schneller könnte man ihn halt mal wieder machen, und das wäre für die folgenden Alben tatsächlich sehr wünschenswert, fand sich doch der letzte Highspeed-Track in Form von „On the Edge of Honour“ auf „Crimson Thunder“. Vielleicht geht das Schreiben solcher Lieder auch ohne Herrn Strömblad, den ich trotz allem aber gerne mal wieder auf einem HammerFall-Album hören würde.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Marius Mutz

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