Review Indian – From All Purity

„From All Purity“ ist eine einzige, zähflüssige Masse aus quälend langsam kriechenden Doom-Riffs, die mehr oder weniger erfolgreich versuchen, die ungeduldigen, sich vor Hass und Zorn überschlagenden Vocals davon abzuhalten, alles niederzuschreien, was sich INDIAN in den Weg stellt. Das Ganze wird in eine kratzige Noise-Umgebung gepackt und fertig ist der perfekte Soundtrack für die Feierabend-Entspannung.

Tatsächlich ist die Intensivität des Drone-Sounds auch die größte Errungenschaft von „From All Purity“: Die mächtigen, monumentalen Riffs, die über Minuten unverändert wiederholt werden, erzeugen eine hypnotische Ausstrahlung, wie sie viele Bands des Genres vergeblich zu erreichen versuchen; der Sänger schafft es mit seiner energiegeladenen, hässlich verzerrten Stimme den Hörer emotional mitzunehmen. Nicht ganz unschuldig an diesem genialen Sound ist natürlich der Produzent Sanford Parker, der unter anderem schon für Nachtmystium und Minsk gearbeitet hat und hier ganze Arbeit leistet. Gleichzeitig ist diese Stärke aber auch die einzige Schwäche von INDIAN: Das Genre zwängt sie in ein enges Korsett und lässt ihnen nicht viel Spielraum. Um den oben beschriebenen Sound zu perfektionieren, müssen viele Feinheiten im Songwriting auf der Strecke bleiben.

INDAIN ist die Band für alle, die sich schon immer gewünscht haben, Neurosis würden hin und wieder mal etwas extremer zur Sache gehen. Die Platte lebt zwar fast ausschließlich von seiner Intensivität, die reicht aber aus, um es bedenkenlos weiterzuempfehlen: „From All Purity“ ist ein mehr als solides, wunderbar widerwärtiges Sludge-Album!

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Tobias Schultz

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