Review Kongos – Lunatic

Preisfrage: Wer kennt John Kongos? Niemand? Kaum verwunderlich, denn der Singer-Songwriter aus Südafrika hatte seinen größten Erfolg mit „Step On“ von den Happy Mondays, da dies eine Coverversion seines Songs „He’s Gonna Step On You“ war. Neben diesem Erfolg hatte der Mann jedoch auch vier Söhne, die selbst unter dem Pseudonym KONGOS (also ihrem Famileinnamen) Musik machen und gerade mit „Lunatic“ ihr erstes Album veröffentlicht haben.

Die Musik auf dieser Scheibe ist nicht allzu weit entfernt von dem, was die Kings Of Leon groß gemacht hat. Poppige Songstrukturen, sanfte Melodien, melodischer Gesang und dabei immer das Feeling eigentlich eine Rockband sein zu wollen.
KONGOS schaffen auf „Lunatic“ zumeinst genau diesen Spagat, zum einen eine Rockband zu sein, zum anderen aber Musik zu spielen, die wunderbar im Radio laufen kann und mit der man sehr schnell sehr große Hallen füllen kann.
„Hey I Don’t Know“ und „Come With Me Now“ bewegen sich dabei musikalisch eher auf experimentellem Terrain, interessante Rhythmen treffen auf Off-Beat Perkussion und entziehen sich somit ein wenig dem Mainstream, ohne das Radiopublikum jedoch komplett zu verschrecken.
„I’m Only Joking“ hingegen ist dagegen eine straighte Rocknummer, die mit Tribal-Trommel garniert wird und somit einen ganz eigenen Spin erhält und das folgende „Come With Me“ überzeugt mit einer dichten Atmosphäre, die Bilder der südafrikanischen Heimat der Jungs heraufbeschwört.
Allerdings gibt es auch Songs, bei denen deutlich wird, dass KONGOS sehr wohl wissen, wie man Hits schreibt. „This Time I Won’t Forget“ beispielsweise könnte ein echt gelungener Track sein, wäre da nicht permanent das Gefühl, dass er direkt für das Radio und damit eine ganz bestimmte, zahlungswillige Zielgruppe geschrieben wurde. Inwiefern man das KONGOS zum Vorwurf machen kann, muss allerdings jeder für sich entscheiden.

Fakt ist, dass „Lunatic“ ein abwechslungsreiches Album geworden ist, das man wunderbar nebenbei laufen lassen kann, in dem man sich aber auch ohne Ablenkung verlieren kann. KONGOS werden sicher nicht „every-Metalheads-Darling“, allerdings lohnt sich bei dieser Truppe der Blick über den Tellerrand definitiv.

Wertung: 7 / 10

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