Review Legion Of The Damned – Ravenous Plague

  • Label: Napalm
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Thrash Metal

LEGION OF THE DAMNED werden wohl immer ein Paradebeispiel dafür bleiben, wie eine Neufirmierung Einfluss auf den Erfolg nehmen kann. Dümpelte man bis zum Jahre 2005 eher unbekannt unter dem Namen Occult durch die Lande, stellte sich mit dem 2006er LOTD-Debüt „Malevolent Rapture“ schlagartig der Erfolg ein. Zwei weitere Erfolgsfaktoren sind aber sicherlich auch die starke Livepräsenz der Truppe und die hohe Zahl neuer Alben, die in den letzten acht Jahren das Licht der Welt erblickt haben. So stellt „Ravenous Plague“ bereits das sechste Studiowerk dar. Grund genug, einmal genauer hinzuhören, ob es etwas Neues zu berichten gibt oder ob die Niederländer sich gewohnt treu bleiben.

Nachdem das bedrohlich stimmungsvolle und von Komponist Jo Blankenburg geschriebene Intro „The Apocalyptic Surge“ verklungen ist und die ersten Töne von „Howling For Armageddon“ durch die Lautsprecher geschossen sind, steht eindeutig fest, dass LEGION OF THE DAMNED sich auf keine neuen Experimente oder große Veränderungen eingelassen haben. Viel mehr kehrten die vier Herren aus Brabant sogar wieder zu einer altbekannten Zutat zurück, denn im Gegensatz zum letzten Album arbeitete man für „Ravenous Plague“ wieder mit Andy Classen zusammen. Eine Zusammenarbeit, die sich bisher immer ausgezahlt hat und dies auch hier wieder tut. Der Sound der Scheibe ist kräftig, druckvoll, staubtrocken und daher absolut passend für das mordspräzise Thrash-Geballer mit seinen leichten Death-Metal-Anleihen. Neben Sänger Maurice Swinkels, welcher sich gewohnt giftig und aggressiv durch alle zehn Songs keift, bekommen alle Instrumentalisten genügend Platz eingeräumt und somit darf man sich nicht nur über die messerscharfen Gitarrenriffs freuen, sondern auch über ein ordentliches Drumgewitter.
Ebenfalls altbekannt ist das zum Teil extrem hohe Tempo, welches auf „Ravenous Plague“ angeschlagen wird und sich unter anderem in Stücken wie „Black Baron“ und „Mountain Wolves Under A Crescent Moon“ zeigt. Nichtsdestotrotz finden auch die gewohnt starken, tempomäßig ein klein wenig zurückgeschraubten Groove-Attacken genügend Platz auf dem Silberling. Gewissermaßen sind es genau diese Abschnitte des Albums, die so richtig Spaß machen und bei denen man spätestens den Kopf in Bewegung bringen will. Als Beispiel hierzu dient unter anderem der bereits vorab als Videoclip veröffentlichte Song „Doom Priest“, welcher zudem noch ein schönes Intro besitzt, das tatsächlich sehr zuträglich für die Atmosphäre ist. Der erstaunlichste Song auf „Ravenous Plague“ ist jedoch „Summon All Hate“, da er für die Verhältnisse von LEGION OF THE DAMNED anfänglich schon sehr melodisch daher kommt und neben dem starken Groovefaktor auch noch einen Refrain bietet, der wirklich zum Mitgrölen animiert. Dieser Song dürfte schon jetzt einen Platz in der Setlist sicher haben.

Alles in allem kann festgehalten werden, dass die typischen Trademarks der Niederländer genauso vorhanden sind wie noch vor acht Jahren, auch wenn an den Details seitdem reichlich gearbeitet wurde. „Ravenous Plague“ stellt schon ganz früh im Jahr klar, dass unsere Nachbarn Ansprüche auf das Thrash-Metal-Album des Jahres erheben und dürfte jeden Fan zufriedenstellen. Das neue Langeisen reiht sich nahtlos in den sowieso schon sehr starken Backkatalog von LEGION OF THE DAMNED ein und steigert zudem die Vorfreude darauf, die Jungs wieder auf diversen Festivals zu erleben.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

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