Review Madball – Hardcore Lives

Seit mittlerweile 25 Jahren sind MADBALL in der Hardcore-Szene aktiv und damit eine der langlebigsten und nebenbei erfolgreichsten Bands dieses Genres. Zum Bandjubiläum legen die New Yorker ein neues Album vor, das den programmatischen Titel „Hardcore Lives“ trägt.

Wie nicht anders zu erwarten, spielen MADBALL auch auf ihrem mittlerweile achten Album New York Hardcore der reinsten Sorte. Dabei wirkt die Band gleichermaßen authentisch und zeitgemäß, wobei gerade letzteres nicht einfach ist, wenn man über ein Vierteljahrhundert hinweg seinem Stil treu geblieben ist.
„Hardcore Lives“ ist ein kurzes, intensives Album geworden. Hartes metallische Riffing trifft auf fette Grooves, die sich wiederum mit den thrashigen Passagen ein heftiges Gefecht liefern. Kurzgesagt zeigen MADBALL während der 32 Minuten dieses Albums all ihre Trademarks und erweitern diese um einige Neuerungen, wie beispielsweise den (relativ gesehen) melodischen Gesang auf der Hymne „Doc Marten Stomp“.
Kräftig punkten kann „Hardcore Lives“ zudem durch sehr starke Gastauftritte. Während Terrors Scott Vogel „True School“ zu einem absolut heftigen Bracher formt, bringt Toby Morse von H2O eher einen melodischen Touch auf „My Armor“ ein. Wenn allerdings Candace Puopolo (Walls Of Jericho) auf “Born Strong” loslegt, gibt es nur noch eine Devise: Volle Deckung! Die Frau brüllt sich dermaßen heftig durch ihre Gesangslinien, dass man schon ein wenig Angst um ihre Stimmbänder bekommen kann.
Doch auch die anderen Tracks wissen zu überzeugen. So ist der Titelsong eine echte Hardcore-Hymne geworden und auch der bei MADBALL obligatorische Song mit spanischem Text („Mi Palabra“) weiß zu gefallen. Dazu gibt es mit „NBNC“ eine Abrissbirne im Ultrakurzformat und mit „The Balance“ und „Beacon Of Light“ ein paar groovebetonte Nummern.

Nur ein Song knackt auf „Hardcore Lives“ die Drei-Minuten-Marke, ein Fakt der für sich spricht. MADBALL sind zwar auf ihrem neuen Album deutlich dynamischer als noch auf „Empire“, rücken aber keinen Zoll vom Old School New York Hardcore ab und das ist gut so. Hier bekommt man exakt das, was man will – hart, ehrlich, dreckig und effektiv auf die Nuss. Da muss sich die Konkurrenz strecken, denn „Hardcore Lives“ ist definitiv ein Highlight des Jahres und ein weiterer Beweis für die Führungsposition MADBALLs innerhalb der Szene.

Wertung: 7.5 / 10

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