Review Månegarm – Vredens Tid

„Vredens Tid“ war, zumindest für die Wikinger unter uns, wohl eines der am meisten erwarteten Alben des Jahres 2005. Der 2003er Vorgänger „Dödsfard“ war schon wirklich gut, hatte nur wenige Schwächen und, ich will es gleich vorwegnehmen, die neue ist noch ein Stück besser!

Das beginnt schon beim gesamten Artwork. Der Stil ist nicht zuletzt durch die selben Künstler wieder recht ähnlich, doch das stört absolut nicht, sondern passt eben herrlich zur Band. Das Frontbild ist wieder einmal sehr schön anzusehen und passt perfekt zum Albumtitel, der übersetzt „Zeit des Zorns“ bedeutet. Dazu gibt es zu der komplett in schwedisch gehaltenen Platte zu jedem Lied eine englische Übersetzung, was immer sehr lobenswert und schön für die nicht-schwedisch-sprechenden Fans ist.

Nach dem Intro bekommt man gleich „Sigrblot“ um die Ohren geworfen, dass man schon etliche Monate vor der Albumveröffentlichung herunterladen konnte und auch schon unter anderem beim ersten Deutschland-Konzert von MÅNEGARM beim Ragnarök 2 hören konnte. Und „Sigrblot“ ist wohl auch eines der besten Lieder des Genres überhaupt geworden und vereint fast alle Stärken der Schweden. Ein eingängiger Refrain, eine klasse Melodie mit Tanzfaktor, heftige Abgehstellen, den Beitrag des verrückten Geigerprofessors ruhige Zwischenparts und die Mischung aus klarem und krächzigem Gesang… Kurz: Månegarm machen einfach Spaß mit ihrer Mischung aus Black, Folk und Viking Metal. Und mit „Skymningsresa“ geht’s im gleichen Stil weiter.

„Kologa Trolltand“ zeigt dann aber auch eine andere Seite der Gruppe. Verträumte Melodien und eine fast hypnotisierende Harmonie und was ganz neues, nämlich Frauengesang. Dieser wird neben einigen Samples von Schlachtfeldern und Naturgeräuschen öfter mal eingesetzt und bereichert den Sound von Manegarm enorm. Besonders hervorheben muss ich hier das Highlight des Albums, wenn nicht sogar des bisherigen Bandschaffens, das achteinhalbminütige „Hemfard“, das mit einer unglaublichen Atmosphäre daherkommt und für Gänsehaut sorgen kann, wie ich es von Månegarm ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Die Gastsängerin und der Geiger steuern hier einen großen Teil bei, aber nicht zuletzt die „Stammmannschaft“ liefert eine grandiose Leistung.

Was auf „Dödsfard“ unter anderem zu kurz kam, waren die Akustikpassagen. Nicht nur bei „Hemfard“ und dem abschließenden „Segervisa“ kommen diese zum Einsatz, sondern endlich wieder über die gesamte Spielzeit verteilt. Das wertet das Album definitiv auf und lässt es ausgereifter und spannender wirken. „Vredens Tid“ muss jeder Viking Metal-Fan im Regal haben, absolute Kaufpflicht für alle Nordmänner!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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