Review Monomyth – Further

„Instrumental Space Stoner Kraut Rock” – so beschreiben MONOMYTH selbst ihre Musik. Bitte was spielen die? Diese Frage wird wohl nicht wenigen in den Sinn kommen, so sie diese stilistische Einordnung lesen. Ein Blick auf das farbenfrohe Cover und die Tracklist bringen ein wenig Aufklärung: Vier Songs in knapp 45 Minuten – Space Rock mit progressiven und psychedelischen Elementen steht bei „Further“ auf dem Programm.

Dabei sind MONOMYTH keinesfalls blauäugige Neulinge, ein selbstbetiteltes Debüt und ein Auftritt auf dem renommierten Roadburn Festival stehen bereits zu Buche. Zudem könnte Schlagzeuger Sander Evers einigen noch von 35007 her bekannt sein, allerdings wohl nur einigen wenigen.
Halb so wild, denn „Further“ spricht für sich selbst und nimmt den Hörer bereits ab den ersten Klängen gefangen, so sich der Hörer darauf einlässt. Denn das ist der entscheidende Knackunkt bei MONOMYTH – der Hörer muss sich auf ihre Musik einlassen. Nun kann man argumentieren, dass das auch für jegliche andere Musik gilt, nur hat es ein Death- , Thrash- oder Black-Metal-Song nun mal deutlich leichter, einen Hörer zu packen, als eine ausufernde Space-Rock-Komposition, bei der noch diverse Elemente aus dem Kraut- und Psychedelic Rock mitschwingen.
Gibt man „Further“ jedoch die Zeit sich zu entfalten, erwarten einen herrliche, weitschweifige Klanglandschaften, die dem Albumtitel alle Ehre machen und einen in weite Welten und noch darüber hinaus entführen. Der Opener „Ark-M“ beispielsweise hypnotisiert mit seinem Groove, wobei das Hauptmotiv über die gut zehn Minuten hinweg immer mehr verdichtet wird und gleichzeitig vollkommen abdreht. Dabei wirkt das Ganze bisweilen wie improvisiert, entpuppt sich bei genauem Hinhören jedoch als grandios arrangiert und gut durchgeplant.
MONOMYTH ziehen auf ihrem zweiten Album ihren Stil konsequent durch und sorgen trotzdem für einige Abwechslung. So ist „Collision“ ein kurzer, treibender Song geworden, der sich perfekt als Einstieg in die Band eignet, wohingegen „6EQUJ5“ ein dreiteiliges und rund 18 minütiges Space-Rock-Epos ist, welches Hawkwind zur Ehre gereicht hätte.

MONOMYTH haben mit ihrem zweiten Album eine Platte geschrieben, die verzaubert und gefangennimmt, die entspannt nebenbei und zugleich mit voller Konzentration gehört werden kann. „Further“ ist retro, ohne angestaubt zu wirken und besitzt Leichtigkeit, ohne zu zart zu wirken – ein starkes Stück Instrumentalmusik.

Wertung: 8 / 10

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