Review Moonreich – Pillars Of Detest

  • Label: Les Acteurs De L'Ombre
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Black Metal

Im Jahr 2008 aus der Taufe gehoben, erarbeiteten sich MOONREICH aus Paris seitdem einen ganz stattlichen Backkatalog: Seit ihrer Debüt-EP (2009) veröffentlichten MOONREICH alle zwei Jahre ein Album. So erscheint dieser Tage mit „Pillars Of Detest“ das dritte Full-Length des mittlerweile von Gitarrist und Sänger Weddir im Alleingang betriebenen Projektes.

Mit „Ad Nauseam“ startet das Werk nicht eben legendär, aber zumindest vielversprechend: In sehr modernem, differenziertem Sound, für den auf dem Album in Sachen Mastering niemand Geringeres als Marduk-Gitarrist Magnus „Devo“ Andersson verantwortlich zeichnet, entwickelt sich der Song von sinistren Melodien über einen düsteren Break mit Cleangitarren hin zu absoluter Raserei mit rockigem Einschlag. Nicht eben Black Metal, wie man ihn noch nie gehört hat, aber zumindest Black Metal, wie man ihn sich vorstellt. Während „Believe & Behead“ daran mit unterhaltsamen Tempowechseln noch anknüpfen kann, verliert sich „Pillars Of Detest“ im weiteren Verlauf leider immer mehr in Belanglosigkeiten: Gerade in den harten Passagen mangelt es den Riffs an Alleinstellungsmerkmalen, sowie den Songs an Wiedererkennungswert. „Sheitan“ sticht als vergleichsweise ruhiges Instrumental zwar aus dem sonstigen Material hervor, aber auch hier wäre kompositorisch mehr drin gewesen: Zwar beginnt das Stück mit interessanten Harmonien, verliert sich jedoch bald in eher willkürlichen Melodieläufen, bevor es unmotiviert in einen stark modulierten Chor ausfadet. Damit ist das Stück symptomatisch für das gesamte Album: Nette Ansätze finden sich immer wieder mal in der Musik von MOONREICH – wirklich zwingend ist hier jedoch nichts. Vielleicht hätte zu dieser Musik sogar ein etwas verwaschenerer Sound besser gepasst – hätten MOONREICH so doch eventuell mangelnde Kreativität wenigstens durch eine dichte Atmosphäre kaschieren können.

MOONREICH sind ein Paradebeispiel der Black-Metal-Band, die in Zeiten des musikalischen Überflusses nie einen Fuß auf den Boden bekommen wird. Die Gründe dafür sind leicht ausgemacht: MOONREICH verstehen sich zwar recht ordentlich auf ihr Handwerk, schaffen es aber weder, sich mit wirklich außergewöhnlichen Einfällen, noch durch außergewöhnliche Qualität vom Gros der Bands in dem überlaufenen Genre abzuheben. Das Resultat ist absolute Durchschnittsware.

Wertung: 5 / 10

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