Review Mustasch – Sounds Like Hell, Looks Like Heaven

Straight gespielte Rockmusik mit vielen Stoner-Elementen und einer Prise Heavy Metal. Dafür stehen MUSTASCH seit 1998. Mit einem etablierten Namen im Rücken erblickte im Jahr 2012 das siebte Studioalbum „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven“ das Licht der Welt. Ein puristisches Cover, das den Titel unterstreichen möchte, fällt als erstes ins Auge. Es ist nicht besonders schön oder individuell, doch wie schlägt sich der musikalische Inhalt?

Nach einem minimalem, verspult wirkendem Intro, geht es direkt in den ersten Song „Speed Metal“ über. Der Titel ist aber nicht Programm, denn die Schweden liefern altbekannte Trademarks. Ohne Schnörkeleien vorgetragener Rock, der sich nahezu vorbildlich an den Elementen des Hard Rock und staubtrockenem Stoner Rock bedient. Die doppelten Gitarren entfachen mit parallelem Riffing und melodiösen Parts eine angenehme Tiefe. Das Schlagzeug agiert vorrangig rhythmusunterstreichend, ist aber ein wichtiger Teil für das Gesamtkonstrukt. Doch auch kleine Experimente und Ausflüge in andere musikalische Ausrichtungen wurden eingeflochten. „It’s Never Too Late“ startet mit akustischen Gitarren und Gesang, bevor der Song sich in einer groove-lastigen Riffwalze entlädt. Auch vor musikfremden Einwürfen schreckt das Quartett nicht zurück. So kommt bei „Morning Star“ eine Gewitterfront zum Einsatz. Der Song könnte auch problemlos als AOR-Stück der durchgehen. Frontmann, Sänger und Gitarrist Ralf Gyllenhammar ist ein wichtiger Teil und vielleicht sogar das Herzstück der Band. Seine Qualitäten sind zwar nicht herausragend oder besonders innovativ, aber mit seinem abwechslungsreichen Repertoire von ruhigen Tönen über gesprochene Passagen bis hin zu kraftvollem Heavy-Metal-Gesang haucht er „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven“ ein lebendiges Gefühl und erdige Atmosphäre ein.

MUSTASCH leben auf „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven“ von ihrem ganz eigenen Stil, der ohne Verspieltheiten auskommt und geradewegs nach vorne rockt. Trotz einem durchgängig vorhandenem roten Faden im Bezug auf die Musik wird das Album nicht langweilig, da auflockernde Elemente an den richtigen Stellen gesetzt wurden. So schafft dieses Studiowerk den Spagat zwischen musikalischem Output zum Hinhören und Entdecken und der flotten Untermalung für die nächste Autofahrt Richtung untergehender Sonne. Klischeehaft wirkt hier einiges, macht aber Spaß und wird vor allem im Live-Format überzeugen.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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