Review Obsidian Kingdom – A Year With No Summer

Erst 2014 erschien das zunächst in Eigenregie und Kleinstauflage veröffentlichte Debüt von OBISIAN KINGDOM, „Mantiis – An Agony In Fourteen Bites“, als Re-Release über Season Of Mist und wurde so einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Nach einer erfolgreichen Tour mit Sólstafir melden sich die Katalanen nun mit ihrem zweiten Full-Length zurück: „A Year With No Summer“.

Bereits auf dem Debüt wussten OBSIDIAN KINGDOM in vielerlei Hinsicht zu begeistern – OBSIDIAN KINGDOM klingen frisch und unverbraucht, kreativ und elegant, abwechslungsreich und dennoch nicht zerfahren oder überambitioniert lautete damals unser Fazit. Daran hat sich erfreulicherweise auch mit dem zweiten Album nichts geändert: Bereits der Opener und Titeltrack begeistert durch ruhige Atmosphäre und herrliche Melodien. Diese ruhige Stimmung erhält „A Year With No Summer“ auch im Folgenden aufrecht: Das spritzige „Darkness“ ist eher der Ausreißer denn der Paradesong eines Albums, das ansonsten eher von düsteren Synthesizern mit Post-Rock-Einschlag („April 10th“) sowie leicht schwurbeliger Progressive-Rock-Atmosphäre („The Kandinsky Group“) geprägt ist.

Wohin sich OBSIDIAN KINGDOM dabei auch treiben lassen – das Resultat klingt so schlüssig, als hätte es zu keiner musikalischen Wendung eine Alternative gegeben: Begrifflichkeiten wie hart und weich oder melodiös und roh verschmelzen so logisch, dass ein Song auch gerne über 10 Minuten dauern darf, ohne dass er langweilig würde. Dabei bleiben OBSIDIAN KINGDOM auf „A Year With No Summer“ erfreulich eigenständig und unberechenbar, wenn nicht ganz so unberechenbar wie noch auf „Mantiis“. Dafür scheinen die Katalanen die Eingängigkeit für sich entdeckt zu haben: Mit Songs wie „Black Swan“, aber auch dem bereits erwähnten Titeltrack finden sich auf „A Year With No Summer“ vor allem der Melodik der Gesangsspuren wegen einige Songs, die auf direktem Wege durchs Ohr ins Hirn gehen.

Es scheint, als haben OBSIDIAN KINGDOM ihren Stil gefunden: „A Year With No Summer“ klingt noch schlüssiger als sein Vorgänger. Das ist zugleich Fluch und Segen, klingt das Album dadurch doch einerseits erwachsener, andererseits weniger umtriebig als das großartige Debüt. Alles in allem jedoch ist auch „A Year With No Summer“ ein Album, das guten Gewissens weiterempfohlen werden kann.

Wertung: 8 / 10

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