Review Raube das Licht aus dem Rachen der Schlange – Prooemium

  • Label: Geisterasche Organisation
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Genauso okkult wie der Black Metal der Wiesbadener sein soll erscheint mir auch der Bandname: RAUBE DAS LICHT AUS DEM RACHEN DER SCHLANGE. Mit Sicherheit hat sich das Duo dabei etwas gedacht. Es erschließt mich zwar nicht wirklich, aber das wäre dann ja auch nicht mehr wirklich okkult. Doch wie ist es um die Musik auf „Prooemium“ bestellt?

Zwei Songs beinhaltet dieses Online-Release, die zusammen auf etwas über 14 Minuten Spielzeit kommen. Musikalisch ist es astreiner Black Metal, der in gehobenem Tempo vorgetragen wird. Positiv daran ist, dass die Kompositionen wirklich treibend sind und auch groovige Teile eingebunden werden. Ebenfalls ist hier ein richtiges Schlagzeug und kein Drumcomputer im Einsatz, wodurch die Band einiges wettmachen kann. Teilweise werden die Gitarren komplett zurückgestellt um Platz für das Schlagzeug und den Synthesizer zu machen. Damit entkommt „Prooemium“ einem stumpf-geknüppelten Langeweilefaktor. Wirkliche Atmosphäre kommt aber nicht auf, da diese Songteile unausgegoren und fehlplatziert wirken. Zu austauschbar und oft gehört sind die Songstrukturen, die von Noryn und NIggurath zusammengestellt wurden. Der Gesang gellt größtenteils keifend aus den Boxen und mündet stellenweise in heisere Klagegesänge. Leider regiert hier ebenfalls die Austauschbarkeit und eine eher verwaschene Produktion, die auch ein Folgen des Textes zu einem schwierigen Unterfangen werden lässt. Kann natürlich so gewollt sein, klingt aber unter dem Strich ziemlich anstrengend.

Ich habe ehrlicherweise beim Lesen des Bandnamen erwartet, dass das Material höchstens für einen harschen Verriss gut ist. Jedoch bin ich, obwohl der Gesang an vielen Stellen eine große Schwachstelle darstellt, mit der musikalischen Seite von „Prooemium“ eines Besseren belehrt worden. Für ein Meisterwerk reicht das natürlich nicht, lässt aber gute Ansätze erkennen. Wenn die Wiesbadener in Zukunft auf die genannten Kritikpunkte eingehen und alles etwas homogener wird, könnte die Musik von RAUBE DAS LICHT AUS DEM RACHEN DER SCHLANGE sogar richtig Spaß machen. Den Preis für den kuriosesten Bandnamen im Jahr 2014 haben sie aber schon jetzt sicher.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

Ein Kommentar zu “Raube das Licht aus dem Rachen der Schlange – Prooemium

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