Review Silent Circus – Into The Silence

Neues von Killswitch Engage: Pünktlich zum Jahreswechsel haben die Amis „As Daylight Dies“ von 2006 neu aufgenommen, diesmal mit anderem Namen: „Into The Silence“. „Moment… da stimmt doch was nicht“, mag sich der aufmerksame Metal-Fan jetzt denken. Richtig ist das, denn bei besagtem Album handelt es sich mitnichten um eine Neuauflage durch Killswitch Engage, sondern um das zweite Studio-Album der Schweizer von SILENT CIRCUS.

Wie die nicht ganz ernst gemeinte Einleitung zu interpretieren ist, ist schnell erklärt: SILENT CIRCUS klingen zu 100 Prozent wie Killswitch Engage zu „As Daylight Dies“-Zeiten, denn Sänger Haller ist ein gesanglicher Doppelgänger von Howard Jones und die Band orientiert sich in Sachen Harmonien, Songwriting und Rhythmik doch deutlich an den Vorbildern aus Kalifornien. Dafür sprechen auch die vielen betont hymnischen und mitsingtauglichen Refrains. Dabei wird bedauerlicherweise auch über das Ziel hinausgeschossen: „Never Go Down“ beispielsweise hat eher was von Three Doors Down als von Metalcore, „See The Sky“ etwas von Post-A Sense Of Purpose-In Flames – und generell hätte deutlich mehr Härte der Platte nicht geschadet. So stellt sich alsbald eine gewisse Gleichförmigkeit ein, SILENT CIRCUS verpassen es nämlich, aus dem sicher sehr gemütlichen Midtempo des mainstream-tauglichen Metalcores auszubrechen – klar, da kann man am wenigsten falsch machen. Davon abgesehen wünscht man sich deutlich mehr Variabilität in Sachen Riffing, da geht die Band mit Standard-Triolen-Gewittern und Notenspektren von (zumeist) maximal einer Quinte doch arg durchschnittlich zu Werke.

Alles in Allem ist „Into The Silence“ purer Durchschnitt, und der CD beziehungsweise der Band könnte gerade das am Anfang angesprochene Dilemma zum Verhängnis werden: Wenn man sich so stark an einer Band orientiert wie SILENT CIRCUS an Killswitch Engage, gibt es einfach keinen Grund, sich „Into The Silence“ zu kaufen, wenn man „As Daylight Dies“ oder „The End Of Heartache“ besitzt – zumal man es mit einem Werk zu tun, dass sich mit einer Durchschnitts-Songlänge von über 4:30 Minuten doch zieht wie ein Kaugummi. Daher wird „Into The Silence“ wohl am ehesten diesen Weg gehen – „Into The Silence“.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert