Review Slomind – Solar Plexus

Von dem mühsamen Weg hin zu einem gewissen Bekanntheitsgrad können unzählige Bands ein Lied singen – nicht so wohl SLOMIND, deren Karriere wie am Schnürchen zu verlaufen scheint: 2012 gegründet, veröffentlichten die Düsseldorfer im Oktober 2013 mit „Grown Against The Grain“ eine erste EP, knapp ein Jahr später dann ihr Full-Length-Debüt, „Solar Plexus“, das ihnen nun die Tür zu Support-Slots wie dem beim letzten Crowbar-Gastspiel in München öffnet.

Und das mit Recht: Schon „Grown Against The Grain“ war ein für alle Stoner-Metal-Fans absolut empfehlenswerter Underground-Release, der von griffigen Riffs bis hin zur Southern-Rock-Ballade im Stile eines „Planet Caravan“ von Pantera („Crawl Up Inside You And Die“) alles zu bieten hatte, was das Herz begehrt. Mit „Solar Plexus“ verbessern sich SLOMIND trotzdem nochmals in allen Bereichen.

Der Sound ist merklich fetter geworden, das Material vielseitiger: Während das Album mit „Scary Operator“ kraftstrotzend und groovig beginnt, ziehen SLOMIND im weiteren Verlauf immer wieder das Tempo kräftig an und sorgen mit Powerplay im Stile von Bands wie Back Tusk („A Twisted Fantasy“) für eine ganz neue Dynamik. Hier hilft auch der Ideenreichtum, mit dem die Songs gespickt sind. Das wird spätestens in der zweiten Albumhälfte offensichtlich, wenn sich SLOMIND in Songs wie „Solar Plexus“ oder der neuerlichen Southern-Rock-Ballade „Perfect High“ von ihrer melodischen Seite zeigen. Den perfekten Mittelweg geht das Quartett in „Thru The Eyes Of God“, das alle Stärken der Düsseldorfer auf den Punkt bringt. Dass über die Vocals dank einer gewissen Ähnlichkeit zwischen Sänger Pat und Szene-Legende Phil Anselmo, was den Gesangsstil angeht, zudem stets eine Nuance Down mitschwingt, schadet der Authentizität von SLOMIND ganz gewiss nicht.

Bei SLOMIND kommt alles zusammen: Live geben sich die Jungs so sympathisch wie überzeugend, auf ihrem Debüt bestechen sie durch eine klare Vision, die sie professionell umzusetzen wissen. All das ist natürlich keine Garantie für eine steile Karriere – im Falle von SLOMIND aber zumindest eine solide Basis, auf die die Band in den kommenden Jahren aufbauen kann und muss. Prognose: Wenn die Jungs dranbleiben, wird man den Namen SLOMIND noch öfter hören.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert