Review Truppensturm/ Thorybos – Approaching Conflict (EP)

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Dem Raw Black Metal wohnt seit jeher das Potenzial zur Provokation inne, denn hingegen die Einen von der Aggression, der Härte und der Rohheit dieser Outputs schwärmen, deklarieren die Anderen genau diese Faktoren als einen schrammligen Gitarren-Brei, begleitet von einem monoton hämmernden Schlagzeug. Zu der Zunft dieser beinah schon als Nische zu bezeichnenden Bands, die sich in einem immer weiter öffnenden Genre bewegen, zählt auch das Ein-Mann-Projekt TRUPPENSTURM, welches sich seit neun Jahren anschickt, mit seinem Veröffentlichungen, bisher „Fields Of Devastation“ (2007) sowie „Salute To The Iron Emperors“ (2010), den bösesten Zweig des Black Metals zu bedienen.

Zusammen mit den Kollegen von THORYBOS, die schon vor dem Hören durch ihre kreativen, oder weniger wertungsfrei formuliert: lächerlichen, Namen (beispielsweise Deathpriest Goatcommander Of Black Abyss And Morbid Bestiality) auffallen, brachten TRUPPENSTURM zu Beginn des Jahres die Split „Approaching Conflict“ auf den Markt. Fünf Lieder von ihnen, fünf Songs von THORYBOS, die zusammen einen etwa 35 Minuten währenden Beitrag zu der Frage liefern, ob Raw Black Metal noch Kunst ist oder doch schon eher Müll.

An was es beiden Bands auf „Approaching Conflict“ nicht mangelt, sind Samples: Ob nun die zu erwartenden, an den Einzug in den Kampf erinnernden Klänge, gute Outros oder die kurzen Sprachsamples, TRUPPENSTURM und THORYBOS bemühen sich um die Auflockerung einer Split, die größtenteils nicht überrascht und noch weniger durchgängig gut unterhält. Die Tracks leben nahezu ausschließlich von einer überstrapazierten, bei den Tracks von TRUPPENSTURM sogar falsch gestimmt wirkenden Snare, die im Wettkampf mit den flotten, kaum voneinander zu trennenden Riffs sowie den unflexiblen Growls steht. Geknüppel in Reinform, ohne dem Hörer vielleicht verwirrende Abwechslung im Aufbau zuzumuten, bieten auch THORYBOS, die ebenfalls nett einzuleiten wissen, danach aber keinerlei Möglichkeit bieten, um endlich zu zeigen, dass Raw Black Metal mehr als nur stupides Gedresche sein könnte.

Aggression und Härte, das einen TRUPPENSTURM und THORYBOS auf „Approaching Conflict“ gekonnt, schrammligen Klang mit dem Hang zur Monotonie ebenfalls. Die Versiertheit der Gitarristen ist hier ebensowenig herauszuhören wie die Experimentierfreudigkeit der Sänger mit ihrem Stimmumfang oder die unzähligen Möglichkeiten, die ein Schlagzeuger hinter seinem Set besitzt. Ob hier Kunst oder Müll vorliegt, die Beantwortung dieser Frage überlasse ich euch, denn meine Antwort würde den Deathpriest Goatcommander Of Black Abyss And Morbid Bestiality schlichtweg erzürnen.

Keine Wertung

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