Review Venom – From The Very Depths

  • Label: Spinefarm
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Thrash Metal

Es gibt Bands, denen ihr Platz in den Annalen des Metal seit Jahrzehnten sicher ist, sei es auf Grund bahnbrechender Alben, schockierender Tragödien oder prägender Momente. Eine dieser Bands ist zweifelsohne VENOM, gab die Band doch mit dem Titel ihres Zweitwerks einem ganzen Genre seinen Namen, auch wenn sie musikalisch mit diesem mittlerweile nur noch sehr wenig gemein haben. 34 Jahre nach der Bandgründung erscheint nun unter dem Titel „From The Very Depths“ das 14. Album der legendären Briten.

Dieses enthält passenderweise 14 Lieder, auch wenn „Eruptus“ lediglich ein Intro ist, das wohl auf die Scheibe einstimmen soll. Eigentlich unnötig, wie der folgende Titeltrack bereits mit den ersten Tönen deutlich macht. Denn VENOM geben sich keinen Spielereien hin, experimentieren nicht, sondern spielen ihren gewohnt straighten Thrash, durchsetzt von Elementen aus Heavy Metal und Punk.
Wichtig sind dabei natürlich die plakativen Lyrics. „Worshiping Satan From The Very Depths Of Hell“, wie es der Titeltrack verkündet, ist hier Programm, ebenso wie „We Thrash Metal, No Hip Hop, No Funk“, alles dargeboten von den „Black Metal Gods, Long Haired Punks“. Gemäß dem Motto „Dezenz ist Schwäche“ scheren sich VENOM auf „From The Very Depths“ einen Dreck um inhaltliche Tiefe und rocken einfach locker aus der Hüfte drauf los.
Ein Umstand, der der betagten Band durchaus gut zu Gesicht steht. Denn dermaßen locker, zugleich aber auch energetisch und lebendig klangen die Briten schon länger nicht mehr. Angetrieben von Dantés drückenden Drumming, das nicht selten an Mickey Dee erinnert, galoppieren Rages Riffs unaufhaltsam voran und transportieren jede Menge Punk-Spirit, was dem Thrash VENOMs eine sehr angenehme Nuance verleiht.
Zudem kann man bei vielen der Tracks von „From The Very Depths“ regelrecht vor seinem inneren Auge sehen, wie sie live dargeboten werden. Exemplarisch sei hierfür „Stigmata Satanas“ genannt, dessen immer wieder unterbrochener Beginn geradezu darum bettelt auf der Bühne durch Gegröle seitens der Fans begleitet zu werden, was in gleichem Maße für den simplen, aber effektiven Chorus gilt: „Stigmata! – Stigmata! – Stigmata Satanas!“ – welchem VENOM-Fan werden da nicht die Handflächen feucht vor Freude?
Insgesamt eher im Uptempo-Bereich angesiedelt, begeistern neben den genannten Songs vor allem die groovigen „Long Haired Punks“ und „Temptation“, das drückende „Mephistopheles“ (welches ebenfalls eine zukünftige Live-Granate werden dürfte) sowie das etwas langsamere und deutlich blusigere „Smoke“, das „From The Very Depths“ mehr Abwechslung verleiht und VENOM zugleich von einer anderen Seite zeigt, auch wenn es natürlich hier ebenfalls fett-groovende Riffs satt gibt.

„From The Very Depths“ erfindet das Rad nicht neu, ja versucht es nicht einmal. Vielmehr verlassen sich VENOM auf ihre bekannten Stärken und hauen starke Riffs und fette Grooves raus, dass es nur so kracht. Cronos hat momentan eine verdammt gute Truppe hinter sich, was „From The Very Depths“ zu einem sehr guten Album macht. Dazu kommen noch plakativ satanische Texte – VENOM-Herz, was willst du mehr?

Wertung: 8.5 / 10

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