Review Vision Of Disorder – Razed To The Ground

VISION OF DISORDER sind für ihre Fans die vielleicht unterbewertetste Band des Planeten, nicht zuletzt, weil die Truppe sehr vielen Menschen schlicht unbekannt ist. Dies dürfte sicher auch an der Zeit zwischen 2001 und 2012 liegen, in der die Band nichts veröffentlicht und von 2002 bis 2008 nicht einmal mehr existiert hat. Nun erscheint mit „Razed To The Ground“ das zweite Album seit der Reunion.

Stilistisch sind VISION OF DISORDER eigentlich dem Metalcore zuzuordnen, wobei sie absolut nichts mit dem gemein haben, was seit Killswitch Engage als Metalcore klassifiziert wird. Die New Yorker stehen eher in einer Reihe mit Bands wie At The Drive In oder Integrity und mischen ihrem Hardcore jede Menge Metalriffs bei, bis man eine Mischung erhält, die folgerichtig als Metalcore bezeichnet werden muss.
Und genau dafür werden VISION OF DISORDER auch von ihren Fans verehrt, denn auch wenn Integrity sicher die erste Band waren, die diesen Stil spielten, so waren es doch für viele VISON OF DISORDER, die auf „Imprint“ 1998 diesen Stil perfektionierten. Da scheint es nur logisch, dass auch im Jahre 2015 eben diese Musik aus den Boxen knallt, wenn man „Razed To The Ground“ auflegt.
Damit einhergehend ist dieses Album nichts für Leute, die Lust auf eine kurze Gewaltspritze haben, denn dafür ist „Razed To The Ground“ viel zu komplex und sperrig. Sicher, VISION OF DISORDER geben dem Hörer ganz anständig auf die Mütze und das thrashige „Electric Sky“ ist durchaus ein straighter Brecher, damit aber die Ausnahme auf diesem Album. „Cut My Teeth“ beispielsweise unterstreicht mit seinem verschleppten, brachialen Rhythmus, wie wenig sich VISION OF DISORDER an (Genre-) Konventionen orientieren.
Doch die Beharrlichkeit lohnt sich, denn wenn man „Razed To The Ground“ die Zeit gibt sich zu entfalten und bei wiederholtem Hören ins Gehirn zu fräsen, entpuppen sich die Songs auf „Razed To The Ground, allen voran der Titeltrack oder das großartige „Amurdica: A Culture Of Violence“, als vielschichtige Songs mit unheimlicher Klasse, getrieben von einer schieren Lawine an Riffs, die Gitarrist Mike Kenney auf den Hörer loslässt.

Mit „Razed To The Ground“ unterstreichen VISION OF DISORDER eindrucksvoll ihre Klasse und sollten, wenn die Welt eine gerechte wäre, den ihnen gebührenden Ruhm einstreichen. Denn wenn man sich dieses Album zu Gemüte führt wird schnell klar, wo die Wurzeln aktueller Senkrechtstarter wie While She Sleeps liegen.

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Wertung: 8.5 / 10

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