Interview mit Biff Byford von Saxon

Sie sind eine der legendären Bands des NWoBHM: SAXON. Seit nunmehr 37 Jahren im Geschäft, haben die Mannen um Bandkopf Biff Byford mehrfach die Welt bereist und Erfolgalben veröffentlicht. Wir hatten anlässlich des Erscheinens von der unorthodoxen Kompilation „Unplugged And Strung Up“ per E-Mail das Gespräch mit Biff gesucht, dessen Antworten zwar knapp ausgefallen sind, aber doch einen Einblick in den Produktionsprozess des Albums und SAXONs aktuelle Touren bieten.

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Hallo Biff, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Nun ist also „Unplugged And Strung Up“ erschienen, und es ist sehr anders als eure bisherigen Releases. Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Es war ja eigentlich nicht nur eine Idee. Wir hatten zuerst versucht, ein Akustik-Album zu machen, aber dann bin ich wieder davon abgekommen. Während wir ein paar Songs neu aufgenommen haben, kamen Charlie Bauerfeind und ich dann auf die Idee, einfach mal einen Song zu orchestrieren.

UDR0150_saxon_sacrifice_biff_B_300dpi_121123Wie habt ihr entschieden, welchen Song ihr „unplugged“ und welchen ihr „strung up“ gestalten wollt?
Die Kriterien waren folgende: Für die orchestrierten Songs brauchten wir Songs, in denen es noch Platz gab, damit wir neue Parts reinspielen konnten. Die akustischen hingegen sollten eine schöne Melodie haben und interessante Texte. Paul [Quinn, Gitarre] und Doug [Scarratt, Gitarre] kamen dann mit tollen Parts, die wir nutzen konnten.

Kannst du uns etwas über den Schreibprozess erzählen? Wer hat daran teilgenommen?
Nun, die orchestrierten Parts sind von Mathias Ulmer. Wir haben dann die Tracks neu eingespielt, sodass z. B. Nigel [Glockler] jetzt auch die Drums bei „Crusader“ gespielt hat.

Wie lange dauerte es denn, einen Song wie „The Eagle Has Landed“ in seine neue Version zu bringen?
Oh, das dauerte nicht lange. Wir haben ihn in zwei Tagen aufgenommen und Mathias hat dann weitere zwei Tage für die Orchestrierung gebraucht.

UDR0280_saxon_unpluggedandstrungup_band_B_300dpiIst denn wirklich alles an dem Album neu aufgenommen oder habt ihr auch ältere Aufnahmen genutzt?
Ich glaube, ca. 90% des Albums ist komplett neu.

Glaubst du, das ist mehr ein Release für die Hardcore-Fans oder glaubst du, dass es auch für neuere Fans von SAXON interessant sein kann?
Ich glaube, wir haben da etwas ganz Besonderes gemacht, das so vorher noch nie gemacht wurde. Deshalb denke ich, es wird interessant zu sehen, wer es am Ende kauft.

Ich habe festgestellt, dass es von euch schon ziemlich viele Kompilationen gibt, ich glaube insgesamt 14. Wenn man bedenkt, dass nicht alle davon so innovativ sind wie „Unplugged And Strung Up“ – glaubt ihr, man braucht so viele Best-ofs?
Nun, die meisten von denen sind ja ohne unser Zutun oder auch nur unsere Zustimmung entstanden. Wir bemühen uns, dass alle unsere Kompilationen so unterschiedlich wie möglich sind.

Habt ihr denn schon Pläne für das nächste Studioalbum?
Wir haben angefangen zu schreiben, aber richtige geplant ist da noch nichts.

Ihr musstet kürzlich eure geplante Tour mit Motörhead verschieben, weil Lemmy nicht touren konnte. Mit Motörhead seid ihr ja schon oft zusammen auf Tour gewesen. Würdest du Motörhead als enge Freunde der Band sehen? Kannst du uns erzählen, wo ihr euch zum ersten Mal getroffen habt?
Wir gehen ca. alle zehn Jahre in Europa zusammen auf Tour. Ich glaube, wir trafen Motörhead das erste Mal 1980, während wir das „Wheels of Steel“-Album betourten.

IUDR0280_saxon_unpluggedandstrungup_cover_300dpi_130923hr habt gerade eine große Tour in den USA und Kanada beendet. Würdest du sagen, dass es ein großer Unterschied ist, ob man in den USA oder Europa tourt?
Das ist schwer zu sagen. Ich denke, wir haben wirklich viele Fans in den USA und es werden immer mehr.

Im Februar geht ihr ja auf die verschobene Europa-Tour. Wird es etwas von „Unplugged And Strung Up“ in eure Setlist schaffen?
Nein, ich glaube nicht. Vielleicht machen wir da aber noch was draus auf einem der größeren Festivals.

Okay, kommen wir zum Ende des Interviews. Ich würde gerne unser traditionelles M1-Brainstorming mit dir machen. Was fällt dir bei folgenden Begriffen ein:
Saxon in zehn Jahren: Älter, aber hoffentlich immer noch da.
Lemmy Kilmister: Älter, aber hoffentlich immer noch bei uns.
Edward Snowden: Wichser.
Touren: Wenn die Stones es können, warum wir nicht?
Lou Reed: Velvet Undergrounds erstes Live-Album war ein riesiger Einfluss auf uns.

Biff, danke für deine Zeit. Irgendwelche letzten Worte für unsere Leser?
Danke für eure Unterstützung.

Publiziert am von Marc Lengowski

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