Review Godflesh – A World Lit Only By Fire

GODFLESH gehören zu den wenigen Hochkarätern, deren Musik namenhafte Bands prägte, bekannte Musiker noch immer ins Schwärmen versetzt und ganze Genre mitbegründete. Der Titeltrack ihres Debüts „Streetcleaner“ (1989) wurde 2000 wurde von Isis gehuldigt und verdeutlichte einmal mehr, welchen Einfluss GODFLESH auf die Etablierung von Post-Metal hatten. Kirk Hammett (Metallica) bezeichnet sich als großen Fan der Industrial-Legende, Faith No More boten Mastermind Justin Broadrick den Einstieg in die Gruppe an und Bands wie Fear Factory, Nine Inch Nails sowie Korn sehen GODFLESH als die Wiege ihrer Inspiration an.

Dennoch: 2001 war Schluss. Das britische Duo verkündete sein Aus, nachdem G.C. Green ausstieg und Broadrick ohne ihn nicht mehr weiter machen wollte. Somit stellte das in dem Jahr veröffentliche Album „Hymns“ die sechste und letzte Platte von GODFLESH dar. Sieben Jahre vergingen, ehe sich Green und Broadrick wieder zusammen rauften und schließlich 2010 ihre Reunion auf dem französischen Hellfest zelebrierten. Trotzdem ließen die Briten noch vier weitere Jahre ins Land ziehen, ehe sie mit „A World Lit Only By Fire“ nun ein neues Album auf den Markt bringen.

Darauf ertönt eine achtsaitige, schier unendlich herunter gestimmte Gitarre, aber leider nicht sonderlich kreatives Riffing. Der bereits bekannte Drum-Computer vollführt erneut zweckmäßige Arbeit, aber leistet selbstverständlich keinen Beitrag zur Anhebung des Kreativitätslevels. Und somit sind die Möglichkeiten bereits nahezu ausgeschöpft, mit denen GODFLESH ihre Alben kreieren – bisher reichten sie auch aus, um begeistern zu können. Aber „A World Lit Only By Fire“ ist das Comeback-Album einer Band, die in den 90er Jahren großartige Platten veröffentlichte, die Erwartungshaltung dementsprechend riesig!

An dieser scheitert die siebte Platte der Briten schlussendlich auch, denn obgleich GODFLESH darauf so bedrückend-dystopisch, niederschmetternd und mechanisch-steril wie eh und je klingen, mangelt es neben dem dissonanten Gitarrenspiel an Leads, die in Erinnerung bleiben. An Steigerungen, die dem Hörer die Nackenhaare aufstellen. Viele Längen, deren Ausgang eher im Sande verlaufen als packend sind und das Fehlen von dem gewissen Etwas, was neben dem Groove auch noch Alleinstellungsmerkmale schafft, führen bei der Länge von 54 Minuten vermehrt zu Enttäuschungen.

Obwohl „A World Lit Only By Fire“ zwar unweigerlich GODFLESH darstellt, ist es zu wenig von dem, was das Duo bereits vor Dekaden zu liefern im Stande gewesen ist. Wo die Freude über das Comeback noch riesig war, dürfte die Begeisterung über das Comeback-Album nach dem ersten Durchgang merklich abebben.

Wertung: 5 / 10

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