Review Axel Rudi Pell – Circle Of The Oath

  • Label: SPV
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Hard Rock

Über Vorzeigerocker AXEL RUDI PELL und seine Mannen braucht man nach dieser Diskographie keine großen Worte mehr zu verlieren, da weiß der Hörer einfach, was auf ihn zukommt. Solider Hard Rock mit Blick in Richtung Heavy Metal, immer mit feinfühligen Balladen und einem Gespür für einprägsames Riffing. Solide ist auch das neue Album „Circle Of The Oath“, fast schon unglaublich, dass es sich dabei um das mittlerweile 15. Studioalbum in einer ununterbrochenen Serie von guten bis sehr guten Veröffentlichungen handelt. Nach der Schnulz-Zusammenstellung „The Ballads IV“ packen AXEL RUDI PELL nun auch endlich wieder den Hardrock-Hammer aus.

Wird auf „The Guillotine Suite (Intro)“ noch die ruhige Kugel mystisch vor sich hin geschoben, so geht AXEL RUDI PELL mit seiner musikalischen Gefolgschaft danach gleich richtig in die Vollen. „Ghost In The Black“ ist ein herrlicher Ohrwurm, jeder Fan dürfte sich nach dem ersten Ton gleich zuhause fühlen. Herrlich ist auch wieder die Produktion: Die druckvollen Basslines gehen gut in Ohr und Bein, der Sound wirkt professionell und perfekt abgemischt, ohne dass Kanten zu sehr geschliffen wurden. Das knackige Drumming wird oft begleitet von einer stark hallunterlegten Snare, die hier und da Radio-Rockflair atmet – Geschmacksache, aber hier passt’s einfach. Auch bei „Run With The Wind“ stimmt alles, ein Mid-Tempo-Rocker mit einprägsamer Melodie und einem definitiv großartigen Singalong-Refrain. Den Höhepunkt auf „Circle Of The Oath“ bildet der über 9-minütige, gleichnamige Titeltrack, der mit einer beschwingten Melodie beginnt und in einem düster-epischen Brecher endet – definitives Highlight.

Auch für die Freunde Pell’scher Balladen hat die Band ein paar Schmankerl parat: die melodische Halbballade „Bridges To Nowhere“ geht gut ins Ohr, bei „Lived Our Lives Before“ dürfte dann eben erwähnter Personenkreis vor Freude dahinschmelzen – für meinen Geschmack etwas zu balladesk, aber das ist man von AXEL RUDI PELL eben gewohnt. Auffallend ist auch auf „Circle Of The Oath“ wieder das überragende Gesangstalent des Johnny Gioeli, von dem sich so mancher ein Scheibchen abschneiden könnte. Ähnlich wie der Titeltrack geht auch „World Of Confusion (The Masquerade Ball Pt. II) den ausgedehnt melodisch-epischen Weg von über 9 Minuten Downtempo der Extraklasse, der Mitte der siebten Minute plötzlich unerwartet das Gaspedal volle Rotze durchdrückt – ziemlich cool wirkt hier das Keyboard, welches auf der Gesamtlänge des Albums eher dezent eingesetzt wird.

Abschließend kann man es nur so ausdrücken: AXEL RUDI PELL schaffen es wie kaum eine andere Band, nach 15 Studioalben wie ein Gebirge im Sturm zu stehen. Standhaft und ohne auch nur den Hauch einer Mainstreamanbiederung beschreiten sie erneut auf „Circle Of The Oath“ ihren eigenen Weg. Klare Kaufempfehlung für Fans der Band, für jeden Hardrocker und ebenso für die meisten Freunde des klassischen Heavy Metal, bei denen es auch mal langsamer zugehen darf.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von

Ein Kommentar zu “Axel Rudi Pell – Circle Of The Oath

  1. Von wegen knackige Drums! Das Einzige was hier knackt, ist das Clipping in der Gitarrenspur. Und die Verzerrung in Gioelis Gesang ist sicher nicht seinen Stimmbändern entsprungen! Sowohl der Autor dieses Reviews, als auch Herr Pell, sollten mal dringend einen Ohrenarzt aufsuchen. Beim Loudness War gibt es nur Verlierer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert