Interview mit Grim Spirit von Evilfeast

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Ende 2017 hat Grim Spirit über sein Soloprojekt EVILFEAST mit „Elegies Of The Stellar Wind“ ein wahres Meisterwerk kalten, majestätischen Black Metals veröffentlicht, dass sowohl kompositorisch als auch produktionstechnisch perfekt ausbalanciert war. In unserem Interview haben wir den polnischen Eigenbrötler über die Inhalte seiner neuen Songs, seine Herangehensweise bei der Produktion, seine Meinung über Black Metal im Allgemeinen sowie seine politischen Ansichten befragt.

Der Name deines Soloprojekts EVILFEAST klingt nach sehr rohem Black Metal, tatsächlich setzt du aber auch viele majestätische Keyboards ein. Warum hast du dich dennoch damals für diesen Namen entschieden?
Weil ich nicht einen Grund dafür sehe, ihn zu ändern. Ich bin wohl im Alter von 15 oder 16 auf den namen gekommen und soweit ich mich erinnern kann, sollte er den Ausbruch von Zorn, von hasserfüllten und dunklen Gefühlen widerspiegeln, den ich damals durchlebte. Diese Emotionen waren bis zum heutigen Tage die Grundlage und das Prinzip von EVILFEAST. Natürlich fühle ich sie nun auf eine wesentlich reifere, fundiertere Weise, aber der Name gibt immer noch die Essenz des Projekts wieder. Es kümmert mich nicht, wenn manche das für ungehobelt oder naiv halten. EVILFEAST ist und wird immer unheiliger Black Metal sein – düster, hasserfüllt und majestätisch… Gegen das Licht, monotheistische Dogmen und „Moral“, mit Themen befasst, die in dieser todgeweihten, degenerierenden Welt als böse abgestempelt werden. Natürlich hat das Projekt auch einen starken melancholischen, schwermütigen Einschlag, dies allerdings untrennbar mit der bereits erwähnten Düsternis verbunden. Das sind einfach die zwei Seiten meines Geistes, zwei Ströme aus derselben Quelle. Der Name ist über die Jahre unzweifelhaft mit dem Projekt verwachsen und ich bin sicher, für die entsprechenden Individuen ist er untrennbar mit der gesamten Erscheinung und Attitüde verbunden. Wenn ein paar „Neulinge“ EVILFEAST deshalb übersehen, weil sie es wegen des Namens falsch einschätzen, ist das deren verlust, nicht meiner.

Du spielst auch noch bei zwei weiteren Black-Metal-Bands: Ravenmoon Sanctuary und Revenge. Worin unterscheidet sich EVILFEAST am meisten von diesen beiden anderen Projekten?
EVILFEAST ist mein einziges Projekt. Meine erste Kreation, mein größtes Werk, das mich nun den Großteil meines Lebens über begleitet und zu einem großen Teil mein Leben ist. Es gibt keinen Vergleich zu den von dir genannten Bands: Sie sind Kreationen anderer Menschen, ich helfe ihnen nur manchmal, weil sie mich darum bitten und ich ihnen meinen Respekt zolle. Ravenmoon Sanctuary ist hauptsächlich die Band von Wened und Colder, ich habe nur die Keyboards auf einigen ihrer Veröffentlichungen beigetragen. Aber ich weiß momentan nicht, ob Ravenmoon Sanctuary überhaupt noch existiert. Revenge ist eine Band, die von einem Kollegen von mir betrieben wird, ich bin da nur der Session-Drummer.

Warum war es dir wichtig, neben diesen beiden Bands ein Soloprojekt zu gründen? Und auf welchem dieser Projekte liegt dein Hauptaugenmerk?
Ich schätze, das habe ich bereits beantwortet. Ich muss dich korrigieren und nochmal klarstellen: EVILFEAST ist kein „Solo-Nebenprojekt neben anderen Bands“, es ist das genaue Gegenteil – es wurde zuerst erschaffen und jede andere meiner Aktivitäten ist nur ein Zusatz. EVILFEAST ist und wird immer das Wichtigste bleiben, es kommt vor jeder anderen Band. EVILFEAST ist mein Selbst.

Ein Soloprojekt ist eine Menge Arbeit, schließlich muss man naturgemäß nahezu alles auf sich gestellt machen. Welcher Aspekt deiner Arbeit als Einzelmusiker fällt dir persönlich am schwersten – das Komponieren, das Einspielen (vielleicht eines bestimmten Instruments) oder die Produktion?
Ich würde sagen, die Produktion – hauptsächlich, weil ich in der Hinsicht ein kompletter Amateur bin. Jede Aufnahme-Session ist ein wenig wie ein Spaziergang im Dunkeln, es gibt Versuche und Fehler und endet im Unbekannten. Bisher ist es mir immer gelungen, die Aufnahmen mit zufriedenstellenden Resultaten zu beenden, auch wenn sie manchmal weit von meiner ursprünglichen Vision entfernt waren. Alles in allem sehe ich aber nichts an der Arbeit für EVILFEAST als schwer oder problematisch an, denn der Prozess des Erschaffens von Black Metal ist keine harte Arbeit, sondern spirituelle Erfüllung.

Mit „Elegies Of The Stellar Wind“ hast du zuletzt deine fünfte Full-Length-Platte herausgebracht, sechs Jahre nach dem Vorgänger „Wintermoon Enchantment“. Wieso hat es diesmal doppelt so lang gedauert wie zwischen deinen früheren Alben?
Die Zeit scheint immer schneller und schneller zu laufen, ich fühle nicht einmal, dass es sechs Jahre sind, die dazwischen vergangen sind. Die Musik zu „Elegies…“ war im Grunde genommen 2015 bereits fertig, aber dann kam es zu technischen Problemen. Kurz gesagt – ich musste viel Equipment und anderes Zeug austauschen und war deshalb dazu gezwungen, einige meiner Gewohnheiten hinsichtlich der Aufnahme und Produktion von Musik aufzufrischen und bestimmte Dinge von Neuem zu lernen. Außerdem waren die letzten Jahre eine Zeit, in der ich viel gereist bin, was ein weiterer Faktor war, der mich die Aufnahmen zu dem Album weiter aufschieben ließ. Ich hoffe jedenfalls, dass die Pausen zwischen den Alben in Zukunft wieder kürzer werden.

Während es auf „Wintermoon Enchantment“ ein paar kürzere Instrumentals gab, besteht deine aktuelle Platte komplett aus ausschweifenden Songs zwischen 8 und 15 Minuten Länge. Hat das einen bestimmten Grund?
Das hatte keinen speziellen Grund, es ist diesmal einfach so gekommen. Ich fange immer damit an, einzelne Themen und Melodien zu komponieren, die ich dann zu komplexeren Strukturen verschmelze. An einem bestimmten Punkt beginnt sich ein Konzept abzuzeichnen, wie viele Tracks es werden, ihre Sequenzen, Laufzeiten etc. Das kommt alles ganz natürlich. Wie du sicher weißt, hat „Elegies…“ eigentlich ein Intro und Outro, aber die Tatsache, dass sie keine getrennten Songs, sondern in den ersten und letzten Track integriert sind, ist von eher zweitrangiger Wichtigkeit.

Hast du unter den Tracks des neuen Albums einen Favoriten und falls ja, welchen und warum?
Es gibt bei mir keinen dauerhaften Lieblingstrack, da es meine tiefste Überzeugung ist, dass sie alle von gleichermaßen hoher Majestät und Macht sind. Ich kann nur einen vorübergehenden Liebling benennen, aber der wechselt ständig, was von der jeweiligen Stimmung und was weiß ich, wovon, abhängt. Momentan würde ich wohl auf „From The Northern Wallachian Forest… Tyranny Returns“ tippen, aber ich weiß nicht, warum. Wenn ich derzeit an das Album denke, scheint es mir einfach der anregendste Track zu sein. Dasselbe Gefühl hatte ich aber schon mehrmals bei jedem Track dieses Albums.

Man hört im Zuge der neuen Tracks viele Sound-Samples wie rauschendes Wasser oder den Hufschlag eines Pferdes. Was steckt dahinter?
Es soll die Atmosphäre untermalen und bis zu einem gewissen Grad das lyrische Konzept jedes Tracks widerspiegeln. Das Spektrum der Erfahrungen beim Hören dieses Albums soll dadurch erweitert werden. Dadurch soll es mehr Tiefgang erhalten und den Eindruck vermitteln, man hätte es mit einem großen Ganzen zu tun, einer in kapitel unterteilten Geschichte…

Erzählt „Elegies Of The Stellar Wind“ eine durchgehende Geschichte oder stehen die einzelnen Songs thematisch für sich?
Die Texte erzählen keine lineare Geschichte, aber es gibt übergeordnete Themen, denen ich mich auf der Platte widme. Ausgehend von der Triade „Tradition – Herkunft – Schicksal“, die das Leitmotiv für zumindest zwei meiner letzten Alben war, konzentriert sich „Elegies…“ vor allem auf das Schicksal. Die Texte sind grundsätzlich getrennte Geschichten, die jedoch alle mit Schicksal, Stärke und Weisheit zu tun haben, mit der Überwindung menschlicher Einschränkungen durch den Kampf mit der Bürde externer astraler Kräfte, der Erschaffung eines eigenen dunklen Pfades, einem endlosen Streben gegen Stagnation und Degeneration… Die Songs sind alle durch bestimmte Phrasen, Sätze und Metaphern verbunden, die in verschiedenen Songs in unterschiedlichem Kontext wiederholt werden. Die Poesie dieses Albums ist vielleicht sogar noch metaphorischer, tiefgründiger und vielschichtiger als jemals zuvor. Ich bediene mich verschiedenster Mittel, um die erwähnten Themen umzusetzen. „The Second Baptism… Shores Of Fire And Ice“ enthält beispielsweise meine Eindrücke vom Meer und ist von meinen persönlichen Erfahrungen inspiriert, wie etwa von einem herbstlichen Ausflug nach Pommern oder einem Sommersturm, den ich auf der Insel Rügen miterlebte. „Lunar Rites… Beholding The Towers Of Barad-Dur“ ist – wie der Name schon sagt – mit Tolkiens Werken verbunden, allerdings nicht im Sinne eines Märchens über Elfen, sondern eher als mein persönlicher Versuch, die in seinen Werken omnipräsente Allegorie von Gut und Böse ins Gegenteil umzukehren – meine eigene Manifestation der ewig dunklen Seite. „From The Northern Wallachian Forest… Tyranny Returns“ ist eine Art legende, die ich erdacht habe. Ihre Handlung spielt sich in der im Titel genannten Region ab, die ich bereits mehrmals besucht habe und verehre. Die Legende hat einen starken allegorischen Aspekt und kann auf die heutigen Zeiten übertragen werden. „Archaic Magic… A Cenotaph Below The Cursed Moon“ ist von meinen zahlreichen reisen durch das polnisch-tschechisch-deutsche Grenzland inspiriert – Niederschlesien, Sachsen, Lausitz, das Erzgebirge, die polabischen und sudetischen Gebirge, etc. Eines der eindringlichsten und inspirierendsten Länder, in denen ich jemals war. Die Lyrics geben meine Eindrücke von der Schönheit, Atmosphäre, Natur und Geschichte dieser Region wieder – natürlich auf eine sehr dunkle Weise… Nun gut, ich schätze, ich könnte stundenlang über die Texte reden, aber jetzt ist es genug. Ich empfehle jedem, der sich dafür interessiert, selbst in diese unheilige Poesie einzutauchen.

Das düstere Artwork ist ein Gemälde von Edmund Koken. Wie bist du darauf gestoßen und wieso hast du gerade dieses seiner Bilder ausgewählt?
Ich kenne das Gemälde schon seit Jahren, da ich ein großer Verehrer der bildenden Künste des 19. Jahrhunderts bin. Es fiel mir einfach ein, während ich das neue Album kreierte, und ich kam zu der Erkenntnis, dass es die perfekte visuelle Einladung zu „Elegies…“ wäre. Erstens ist es einfach sehr eindringlich mit seiner kalten, mysteriösen und majestätischen Atmosphäre, so wie das Album selbst. Zweitens finden sich darin viele metaphorische Aspekte, wie etwa die Natur gegen das Werk der Menschen, eine Kirche, die vom Wald überwältigt wird, ein Tor und ein Waldpfad als Wahl zweier Wege… Aspekte, die auch zum allgemeinen Konzept und zu den lyrischen Themen der Platte passen.

Veröffentlicht wurde „Elegies Of The Stellar Wind“ über Eisenwald Tonschmiede. Wieso hast du dich gerade für dieses Label entschieden und wie hat sich die Zusammenarbeit ergeben?
In den letzten Jahren habe ich viele Angebote von verschiedenen Labels bekommen, es kamen immer noch neue. Manche haben mich geradewegs angefleht, dass ich sie das neue EVILFEAST-Album veröffentlichen lasse, obwohl da noch nicht einmal eine einzige Minute davon aufgenommen war. Als sich die Arbeiten an „Elegies…“ ihrem Ende zuneigten, fing ich an, all die Angebote durchzusehen und schließlich fiel die Wahl auf Eisenwald. Sie schienen mir einfach ein ernsthaftes Underground-Label zu zu sein, das respektabel und aufrichtig ist. Ihnen ist Qualität wichtiger als Quantität und sie suchen die Bands, mit denen sie kooperieren, sehr vorsichtig aus, anstatt die Szene mit hunderten armseligen und mittelmäßigen Veröffentlichungen zu überfluten. Also entschied ich mich, ihnenn eine Chance zu geben.

Die Produktion der Platte ist bewusst sehr rau, aber keineswegs dilettantisch, wie man etwa an den Keyboards erkennt. Ist es schwer, einen solchen 90er-Black-Metal-Sound zu erzeugen, dabei aber dennoch zeitgemäß zu klingen?
Es ist nicht meine Absicht, einen „90er-Sound“ zu kreieren, ich strebe immer nach einem rohen und kraftvollen Klang mit einem individuellen Charakter, selbst wenn das für manche schwer verdaulich ist (Black Metal sollte einfach nicht zu leicht für alle zugänglich sein). Es ist ein Fakt, dass diese Art der Produktion mit den 90ern in Verbindung gebracht wird, aber das ist sekundär. Ich hasse einfach den Großteil der modernen Produktionstechniken – klischeehaft, schematisch, ohne Besonderheiten… EVILFEAST steht dem entgegen. Ich würde nicht sagen, dass es ein Problem für mich darstellt, den Sound so hinzukriegen, ich arbeite immer weiter, bis ich zufriedenstellende Resultate hervorbringe. Ich bin sicher, dass mir mein Mangel an professionellem Wissen – paradoxerweise – dabei hilft, einen andersartigen und gewissermaßen unkonventionellen und individuellen Sound zu erschaffen, da ich hinsichtlich der Produktion nicht von den üblichen Abläufen vereinnahmt bin. Ich muss allerdings erwähnen, dass das fertige Produkt im Fall von „Elegies…“ an einen professionellen Produzenten namens Greg Chandler (Priory Recording Studio) geschickt wurde und er meinen rohen Ideen den letzten Schliff gegeben hat, ohne ihnen dabei ihre ursprüngliche Form zu nehmen.

Viele Bands versuchen, die Magie der Second Wave zu reproduzieren und viele scheitern daran. Wovon, denkst du, hängt es ab, ob eine Band einen solchen Retro-Sound authentisch rüberbringt oder doch nur wie ein billiger Abklatsch wirkt?
Talent, Leidenschaft, Hingabe und Aufrichtigkeit – alles Faktoren, die letztlich entscheidend für den Wert einer Band sind. Vielleicht versagen sie deshalb – weil sie versuchen, etwas zu „reproduzieren“… EVILFEAST ist beileibe keine „Retro“- oder „Oldschool“-Band, ich hasse diese Begriffe. EVILFEAST ist eine Tribüne für meine dunkelsten Gefühle, Ideen und Visionen – nicht mehr und nicht weniger. Ich habe diesen majestätischen, rohen, hasserfüllten, aber auch melancholischen und ätherischen Black Metal als die perfekte Ausdrucksform erwählt und das hat sich seit dem Beginn nicht geändert. Demnach EVILFEAST ist keine „nostalgische Rückkehr“, denn ich muss nirgends zurückkehren, ich kreiere einfach weiterhin die Art Kunst, die mir immer noch am Nächsten ist. Es sollte nicht im Kontext der Zeit als etwas, das den 90ern angehört und jetzt ausrangiert ist, betrachtet werden, denn es ist meine tiefste Überzeugung, dass wahre Black-Metal-Kunst zeitlos ist. Sie ist jetzt immer noch so frisch, aktuell, potent und wahrhaftig wie sie es vor 20 Jahren war und sie wird es auch in den nächsten 20 Jahren sein.

Was hältst du demgegenüber von moderneren Varianten des Black Metal?
Sie gefallen mir nicht, sei es nun „religiöser“, „depressiver“ oder „Post-Black-Metal“, pseudo-avantgardistischer Mist oder etwas, das man heute „Atmospheric Black Metal“ nennt. Die meisten der Bands, die diese Stile spielen, sind völlig unfähig, auch nur einen Ersatz für die Atmosphäre zu schaffen, die meine Seele berührt, also schere ich mich nicht darum.

Einige Akteure der polnischen Black-Metal-Szene haben in der Vergangenheit durch ihre ziemlich radikalen politischen Ansichten für Furore gesorgt. Wie stehst du persönlich dazu?
Ich verehre den alten, radikalen, polnischen Black Metal. Ist viel wertvoller als der heutige neumodische Mist. Ich denke, der Begriff „politisch“ wird oft zu weit gefasst, obwohl es eine Frage der Grenzziehung zwischen Ideologie im spirituellen, esoterischen und politischen Sinne ist. Wenn eine Band für die Notwendigkeit der Erhaltung ihrer kulturellen, nationalen und rassischen Herkunft eintritt, ist das dann politisch? Vielleicht, vielleicht nicht, das hängt davon ab, welche Form es annimmt, welche Aspekte betont werden und so weiter. In Bezug auf EVILFEAST teile ich diese Ansichten in großem Ausmaß. EVILFEAST ist – inter alia – eine Manifestation eines breiten Spektrums an Werten und Ideen, das ich kurz mit Elitismus, Ahnenspiritualität und Nationalromantizismus umschreiben kann. Ich sehe mein Projekt als Teil (und Träger) der antiken europäischen Wurzeln. Dennoch sehe ich diess nicht als „politisch“, denn dieses Projekt ist persönlich und introspektiv und zielt nicht darauf ab, irgendjemanden in seiner Meinung zu beeinflussen und eine „neue Ära“ auszurufen (hauptsächlich deshalb, weil diese moderne Gesellschaft ohnehin schon in ihrem Materialismus und ihren schwachen, widernatürlichen Doktrinen verloren ist). Diese Werte und Ideen halte ich nur in mir selbst hoch. Mir ist klar, dass die ebengenannten Ansichten in der heutigen Zeit für viele genug sind, um mich „politisch radikal“ zu nennen, aber das soll mir Recht sein, da meine Ideologie auf ewig die Faust im Gesicht dieser modernen, degenerierten Welt ist.

EVILFEAST bleibt vermutlich ein reines Studioprojekt ohne Live-Shows, hab ich Recht? Siehst du grundsätzlich einen Wert in Live-Auftritten oder findest du Konzerte für diese Art von Musik unpassend?
Ich bin generell kein großer Fan von Black-Metal-„Live-Shows“. So wie von jedem Event, bei dem sich die Menschen sammeln. EVILFEAST hat über die Jahre einige Angebote bekommen, mit Session-Musikern auf Festivals aufzutreten, aber ich bin von der Idee nicht überzeugt. Ja, ich denke, dass meine Musik, um sie wirklich vollkommen zu erleben, unter anderen Umständen und mit einem anderen Publikum gehört werden sollte. Zum Beispiel vor einem Publikum aus Bäumen in einem Wald.

Wie wird es mit EVILFEAST jetzt weitergehen? Wird man wieder eher lange auf ein neues Album warten müssen?
Vorerst habe ich entschieden, dass das nächste Material von EVILFEASt ausschließlich ein Full-Length sein wird, keine EPs, Splits oder so (obwohl ich nicht ausschließen möchte, dass ich meine Meinung nach einer Weile ändern könnte). Ich habe sogar kürzlich bereits ein paar Melodien komponiert, aber das ist erst der Anfang. Wie ich bereits sagte – ich hoffe, dass die Wartezeit zwischen den Alben kürzer wird – andererseits werde ich dem ganzen Material so viel Zeit zukommen lassen, wie ich es für notwendig halte. Bei EVILFEAST geht es nicht darum, jedes Jahr irgendein mittelmäßiges Album herauszubringen, meine Ansprüche sind weitaus höher.

Kommen wir nun noch zu unserem traditionellen Metal1.info-Brainstorming:
Ambient: Einige Ausformungen sind interessant, das meiste ist aber nicht meins.
DarkthroneDimmu Borgir: Beide einst glorreich, beide für mich schon seit vielen jahren nicht-existent.
Die Europäische Union: Abstarkt gesprochen eine potentiell wertvolle Idee, aber in der Praxis scheint ihr Zusammenbruch unausweichlich zu sein, da sie auf den falschen Prinzipien erbaut ist.
Top 3 Alben aus 2017: In alphabetischer Reihenfolge:
Domgard – „Odelagt“
Häive„Iätön“
– Krolok – „Flying Above Ancient Ruins“
Satanismus: Der Weg des Wolfs unter Schafen.
EVILFEAST in fünf Jahren: Immer noch auf meinem altertümlichen Pfad, nur fünf Jahre weiter.

Abschließend möchte ich mich nochmals für deine Antworten bedanken. Gibt es von deiner Seite noch etwas zu sagen?
Ich denke, es wurde bereits genug gesagt. Vielen Dank für das Interview.

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