Interview mit Chris Boltendahl von Grave Digger

Fast 33 Jahre sind GRAVE DIGGER im Geschäft, doch ins Altersheim will man noch nicht. Mit einem Griechenland-Konzeptalbum im Gepäck ist die Band Headliner auf der eigenen „German Metal Attack“-Tour. Dass es in Russland kalt ist, dass Plattenfirmen nicht immer tolle Ideen haben und dass es auch mal ein Akustik-Set der Teutonen-Metaller geben wird – dies und vieles mehr verriet uns Bandkopf Chris Boltendahl am Rande des Auftritts in Hamburg.


Hallo Chris, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Die erste Vorband hat gerade begonnen, dass heißt, ihr müsst auch bald raus. Wirst du vor so einem Auftritt eigentlich noch nervös oder ist das mehr so, als wenn du an den Schreibtisch gehst?
Nee, also Nervosität ist nicht mehr großartig da, aber es ist auch nicht so, als ob ich an den Schreibtisch gehen würde. Es ist sehr individuell, was wir da machen und jede Show ist anders und dementsprechend ist es immer spannend.

Du hast es gesagt: Jede Show ist anders. Gab es auf dieser Tour denn schon solche Abende, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind, wo etwas Besonderes passiert ist oder die Stimmung total klasse war?
München war ausverkauft, das ist natürlich immer schön. Aber auch Geiselwind und Speyer mit 700 Leuten war schon ganz ordentlich. Das sind dann Abende, wo es richtig Spaß macht – also, on top noch. Ich meine, wir haben sowieso jede Menge Spaß, seit Axel [Ritt, Gitarre, Anm. d. Red.] in der Band ist und das merken die Leute auch, ob das nun 200 sind oder 40.000 oder 80.000, wie in Wacken. Das ist uns dementsprechend egal.

Was macht Axel denn so besonders?
Axel ist einfach ein sehr umgänglicher Typ und hoch motiviert. Er bringt eine ganze Menge Energie mit in die Band. Zum Schluss, als Thilo und Manni in der Band waren, war die Stimmung nicht immer die beste. Das hat sich mit dem Eintritt von Axel wirklich schwer gedreht – es gibt jetzt keine Kämpfchen mehr oder so was und es ist einfach easy. Es macht Spaß.

Wir haben gesehen, dass ihr relativ viele Russland-Termine im Tourplan habt. Russland ist nun immer noch nicht das häufigste Land für mitteleuropäische Bands, um zu touren. Verbindet euch da was Besonderes mit dem Land?
Ja, die Leute mögen uns da, frag‘ mich nicht warum. Wir haben einen guten Booker dort, der mit jeder Menge Shows um die Ecke kommt und es macht immer Spaß. Es ist aber immer sehr kalt, wenn wir da sind, was fast immer im Februar ist. Letztes Mal war am schlimmsten, da hatten wir in Petersburg minus 36 Grad! Das ist natürlich schon eine andere Hausnummer. Aber es macht Spaß und die Leute sind superglücklich. Wir spielen ja auch immer in Regionen, wo nicht so viele Bands hinkommen. Diesmal haben wir auch zweimal Ukraine dabei. Da waren wir schon mal, aber damals ist das Festival ausgefallen – deshalb sind wir jetzt umso gespannter, was da passieren wird.

Ist die Stimmung da anders, als wenn ihr in Deutschland oder anderen westeuropäischen Ländern auftretet?
Nee, das ist überall unterschiedlich. Manchmal wunderst du dich, dass es in einer Stadt so ist und in der anderen wieder ganz anders. Das ist unterschiedlich, kann man so also gar nicht sagen. Aber klar, die Menschen in Südamerika oder Südeuropa, z. B. Griechenland, sind wesentlich enthusiastischer als in Russland. Aber jeder Ort hat so sein eigenes Flair.

Diese Tour läuft unter dem Motto „German Metal Attack“. Was heißt für dich „German Metal“?
Nun, erst einmal sind es alles deutsche Band und das wird auch in Zukunft so sein. Das wird nämlich nicht die letzte „German Metal Attack“ sein – wir wollen das als Festivalreihe etablieren. Es werden immer deutsche Bands sein, man wird da also nicht Huntress finden oder eine italienische Band. Ich finde, dass die deutsche Metalszene eine ganze Reihe an sehr guten Bands hat. Dazu gehört auch eine Band wie Gun Barrel [Opening Act der Tour, Anm. d. Red.], der wir so die Möglichkeit geben, über die Grenzen von Köln und Bonn hinaus zu spielen. Das macht einfach Spaß und die Jungs sind damit auch glücklich. Mit Wizard waren wir z. B. auch schon auf Tour, aber da gibt es noch mehr Bands, wie Paragon aus Hamburg.„German Metal“ hat für mich was mit True Metal, klassischem Metal zu tun. In der Vergangenheit war das groß, mit Bands wie Gamma Ray oder Running Wild. Die „German Metal Attack“ war meine Idee und ich hoffe, dass ich da über kurz oder lang auch die eine oder andere große Band aus Deutschland mit reinziehen kann. Schauen wir mal, was da passiert. Wir wollen es jedenfalls fest etablieren. Es ist eine tolle Sache und bis jetzt auch sehr erfolgreich – das hätte ich so gar nicht erwartet.

An was für einen Turnus habt ihr da gedacht?
Naja, immer dann, wenn GRAVE DIGGER touren. Wir werden es erst einmal an uns festmachen, wir werden es immer headlinen. Wir machen ja auch keine zwei Jahre Pause, wir schreiben schon wieder neue Riffs für das nächste Album und sind im Herbst schon wieder im Studio. Das geht alles recht fix. Dann gibt es natürlich auch die nächste German Metal Attack.

Nach der „Power Of Metal“-Tour unter dem „Rock The Nation“-Banner ist das hier eure zweite Tour innerhalb kurzer Zeit mit recht vielen Bands…
[unterbricht] Diese Tour hat mit „Rock The Nation“ aber nichts zu tun. Das ist eine Kooperation von uns mit Henry Klaere, der auch Blind Guardian bucht.

Dennoch ist es eine sehr große Tour und mit den vielen Bands auch vergleichbar zu deren Tourkonzept, die Spielzeiten pro Band sind eher kurz. Was hältst du von dieser Art zu touren, wodurch die Spielzeiten pro Band ja kürzer werden, als wenn man zu zweit oder zu dritt unterwegs ist?
Nun, auch da gibt es verschiedene Ansichten. Ich sage mal: So lange es den Leuten gefällt und nicht langweilig wird, ist das okay. Wir haben die Spielzeiten jetzt so gewählt: 30 Minuten für Gun Barrel und je 40 für Wizard und Majesty. Drunter hätte ich es für die beiden größeren Bands nicht passend gefunden. Aber die Fans können das ja selber entscheiden. Sie wissen, dass ein paar mehr Bands dabei sind und wenn sie da keinen Bock drauf haben, können sie ja später zum Konzert kommen. Was soll’s, dann gucken sie halt GRAVE DIGGER mit einer Vorband bzw. „German Metal Attack“ mit zwei Vorbands. Ich glaube nicht, dass das ein großes Problem ist. Ich stehe aber nicht so auf sieben Bands, das wäre mir zu viel.

Habt ihr mit den anderen Bands eigentlich viel zu tun oder ist das mehr eine Eigenbrötelei?
Was verstehst du unter Eigenbrötelei?
Naja, seid ihr z. B. im selben Bus unterwegs?
Nee, das ist nur der GRAVE-DIGGER-Bus und die anderen Bands fahren autark. Das ist was, was uns sehr wichtig ist – wir spielen jeden Abend 95 Minuten und brauchen einfach unsere Ruhe.
Man ist ja keine 40 mehr –
Ja, so ist das, genau. Es ist auch mit zehn Leuten hier – also Band und Crew – schon so, dass es viele Leute sind. Bei der „Power of Metal“ waren wir mit 21 Leuten in einem Bus, das ist nicht sonderlich spaßig.

GRAVE DIGGER veröffentlichen seit einigen Jahren schon EPs vor den Alben. Was gefällt dir ganz grundsätzlich an dem Format EP?
Also, mir gefällt da eigentlich gar nichts dran. Das ist nur eine Frage der Plattenfirma, die das gut findet. Deshalb haben wir das vor den letzten zwei Platten bedient, auch damals bei Locomotive schon. Aber das wird es jetzt in diesem Stil nicht mehr geben.


Daran hätte sich jetzt auch meine nächste Frage angeschlossen. Auf euer aktuellen EP „Home At Last“ finden sich drei Songs, die genau so ein Jahr vorher auf eurem Live-Album veröffentlicht wurden, also reguläres Material, kein echter Bonus. Das war dann wohl auch nicht deine Entscheidung?
Nee. Nein.

Und es ist auch nicht so, dass man das in der Band toll findet?
Nein. Gut, ich meine es gibt zusätzlich zum Idealismus im Heavy Metal auch eine geschäftliche Seite. Wenn Napalm das gerne machen will – ich meine, bei den letzten beiden Platten haben wir das mitgemacht und gesagt, okay, machen wir. Aber in Zukunft werden wir das in dieser Form nicht mehr machen. Es wird vorher ein Video gedreht für einen Song und das Stück wird einen Monat früher veröffentlicht und das war es dann aber auch. Den Rest sollen die Leute sich dann mit Erwerb der Platte zu Gemüte führen.

Ihr seid noch auf Promotion für euer aktuelles Album, „Clash Of The Gods“. Mit der griechischen Mythologie habt ihr euch mal an ein anderes als die typischen GRAVE DIGGER-Themen gewagt. Wie ist es dazu gekommen?
Die Idee gab es schon seit 1999, nach „Excalibur“. Da waren wir schon dabei, das zu machen, noch mit Uwe Lulis. Aber dann kam es zum Split. Als Manni dann in die Band kam, war das kein Thema mehr. Ich muss auch keinen Hehl daraus machen, dass Manni nicht der Riesenfan von Konzeptalben war. Auch deshalb ist es nie weiter verfolgt worden. Jetzt, als Axel in die Band kam, haben wir uns entschieden, zuerst noch ein Schottland-Ding nachzureichen, weil wir das nach „Tunes Of War“ noch nicht als beendet empfanden. Und jetzt ist griechische Mythologie dran. Das ist auch eine Art Steckenpferd von mir.

Griechenland ist ziemlich viel in den Medien gewesen, allerdings aus anderen Gründen. Gibt es überhaupt Wechselwirkungen zwischen aktuellen Ereignissen und den Texten von GRAVE DIGGER?
Öh – auf den Alben nicht. Ich kann dir aber jetzt schon sagen: Das nächste Album wird definitiv kein Konzeptalbum sein. Die Texte dort werden dann vielleicht auch einen Realitätsbezug haben und weggehen von geschichtlichen Konzepten. Ich meine, ich bin ein riesiger Griechenlandfan, ich fahre jedes Jahr ein bis zweimal dahin und habe auch ganz viele griechische Freunde. Insofern ist da auf der privaten Ebene schon ein klarer Bezug.

Marc hat euer Album für unsere Seite rezensiert und schrieb, dass ihr für eine richtige Genreband, die ihr ja klar seid, recht frisch klingt. Wie bewusst versucht ihr, euch nicht zu wiederholen und genau diesen Effekt zu erzielen?
Das ist total interessant, weil die meisten Leute sagen, GRAVE DIGGER klingt halt immer gleich. Dann sage ich, die Leute haben das Album nicht gehört. GRAVE DIGGER klingt eben nicht immer gleich! Nimmt man „Knights Of The Cross“, „Clash Of The Gods“, „Ballads Of A Hangman“, sind das drei komplett verschiedene Alben. Die haben nichts miteinander zu tun, außer, dass ich darauf singe und dass wir schon einen gewissen Stil haben und den auch beibehalten.

… es gibt „Call Of The Sirens“…
Ja, einige sagen, das klingt wie „The Dark Of The Sun“…
… das lässt sich nicht leugnen!
Wenn du eine 33-jährige Karriere hinter dir hast, gibt es die eine oder andere – auch unbewusste – Wiederholung. Wir setzen uns nicht hin und sagen: „Hey, wir schreiben jetzt mal einen Song wie ,The Dark Of The Sun‘ und ändern den Refrain in drei Tönen ab!“ Irgendwann kommt das.
Es war also keine Hommage?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe meiner Frau das fertige Album vorgespielt und sie sagte „Das klingt wie ,The Dark Of The Sun’“. Und ich so: „Ups.“ Du merkst es einfach nicht.

Zum wiederholten Mal ist Michael „Das letzte Einhorn“ Rhein von In Extremo mit seiner Stimme dabei. Gibt es da eine engere Bandfreundschaft, vielleicht mal eine gemeinsame Tour?
Eine engere Bandfreundschaft ist auf jeden Fall da. Micha und die Jungs von In Extremo und GRAVE DIGGER, wir mögen uns schon sehr, das kann man nicht anders sagen. Wir waren zusammen auf dem „70.000 Tons Of Metal“, wo die Idee geboren ist. Ich habe auch seine Zusage für Wacken, darüber freue ich mich sehr. Eine gemeinsame Tour… hm… das wäre wahrscheinlich genauso mutig wie damals mit Therion 2007.

War das ein fehlgeschlagenes Experiment?
Nein, gar nicht. Aber im nachhinein haben weder Therion noch wir davon großartig profitiert. Das waren wirklich zwei Lager bei den Konzerten. Jetzt müsste schon die Idee von In Extremo kommen, da will ich mich ungern anbiedern. Aber man weiß nie, wo der Weg hingeht. Wir nehmen im selben Studio auf, kennen uns privat – mal gucken! Wenn mal beide Bands das Bedürfnis haben, was zusammen zu machen, kann man das vielleicht auch als „German Metal Attack“ machen.


Gibt es denn einen bestimmten Kreis von Bands, mit denen GRAVE DIGGER die engste Verbindung hat? Vor neun Jahren wart ihr mit Wizard zumindest auch schon mal auf Tour.
Man akzeptiert und respektiert sich mit den Bands auf der Tour. Sicherlich ist das Verhältnis von GRAVE DIGGER zu Wizard freundschaftlicher als zu Alestorm, ganz klar. Die eine Band findet man netter, die andere weniger nett – aber es gibt keine ausgeprägten Freundschaften. Peavy [Wagner, Frontmann von Rage, Anm. d. Red.] und ich telefonieren alle halbe Jahr mal. Jetzt auf der Tour sagte er: „Ey, ich habe da einen Kumpel in Glauchau, toller GRAVE-DIGGER-Fan…“ Klar, zack, den schreibe ich auf die Gästeliste. Wir waren mit Rage vor zwei Jahren in Griechenland, da gibt es auch keine Konkurrenz. Wir kennen uns so lange, da ist ganz großer Respekt da.

Es hat sich ein gewisser Rhythmus eingespielt bei euch. Du hast eben schon einiges zum Thema EP gesagt, aber es sah eine Zeitlang so aus: EP-Album-Tour, EP-Album-Tour… seit wann kannst zumindest du von der Musik leben und findest du, dass das Business härter geworden ist in den letzten Jahren?
Das Business ist auf jeden Fall härter geworden. Du kannst heute keine Scheiß-Platte mehr abliefern, da kriegst du sofort die Quittung. Wir veröffentlichen ja nun nicht alle vier Jahre eine Platte und sind dennoch auf höchste Qualität aus was Produktion und Songwriting angeht. Uns macht’s einfach Spaß! Warum soll ich vier Jahre warten, wenn ich die Ideen und das Bedürfnis habe, eine neue Platte zu machen? Ich sehe den Sinn nicht, vier, fünf Jahre zu warten, bloß weil man sagt, es könnte dann besser werden. Früher haben wir im Jahresrhythmus Platten veröffentlicht als es noch Vinyl gab: „Heavy Metal Breakdown“ ’84, „Witch Hunter“ ’85, „War Games“ ’86, ’87 die „Digger“ und dann lange Zeit nichts. Das ging ruckzuck hintereinander.

Also kein neues Phänomen, um den Markt zu füttern…
Nein. Wir haben unsere Fanbase, die wächst sogar. Auf der „Power Of Metal“-Tour und auch jetzt haben wir, wie’s aussieht, sehr viele junge Fans dazugewonnen. Das wird heute nicht anders sein. Es sind schon jetzt augenscheinlich sehr viel mehr Jüngere beim Konzert, worüber wir uns sehr freuen. Auf der „The Clans Will Rise Again“-Tour haben wir zeitweise gedacht, wir spielen in der Geriatrie. Die Jungen entdecken jetzt GRAVE DIGGER und finden das wahrscheinlich cool. Das ist die Zukunft! Solange es Leute gibt, die das hören wollen, werden wir da sein.

Du sagtest schon, es gibt Ideen für ein neues Album. Gibt es Sachen, die du unbedingt noch auf einem Album ausprobieren möchtest? Der Klassiker – mal etwas mit Orchester oder anderes?
Gottseidank habe ich diese Ideen nicht.

Und Gastsänger?
Das weiß ich noch nicht. Wir haben ja immer wieder mal mit Gastsängern gearbeitet. Einige Leute wird das nächste Album mit Sicherheit etwas erstaunen. Es gibt schon Ideen fürs Cover, unser Zeichner Gyula [Havancsák, Anm. d. Red.] weiß schon Bescheid. Wir sind voller Motivation, voller Energie und voller Kreativität.

Aber große Experimente wird es nicht geben…
Nein. Was soll man machen? GRAVE DIGGER ist GRAVE DIGGER! Wir werden erneut unsere Grenzen ausloten – mit Sicherheit in einer andere Richtung als auf „Clash Of The Gods“. Da sollen sich die Leute mal wundern!

Gut, soweit zu den Alben. Gibt es konzertmäßig denn noch etwas, was ihr noch erreichen wollt? DAS eine Festival, DIE Länder, wo ihr zu wenig oder noch gar nicht wart…
Nee, wir spielen ja auf der ganzen Welt. Dieses Jahr sind wir wieder in Südamerika für drei Shows, wo wir auch mal etwas Außergewöhnliches machen, was es noch nie bei GRAVE DIGGER gab. Auf jeden Fall keine Orchester-Show, aber das erste Mal ein ganzes 60-Minuten-Set unplugged. Aber eine Unplugged-Tour werden wir nicht machen.

Also als Versuchsfeld?
Wir werden das mal ausprobieren und schöne Arrangements machen. „Heavy Metal Breakdown“ wird sicherlich seinen Weg in die Setlist finden. Aber es wird ganz anders klingen.

Wir haben 2013, GRAVE DIGGER gibt es seit 1980, also mehr als 32 Jahre. Seid ihr – oder bist du – überrascht, dass es die Band noch gibt? Ihr seid zusammen ungefähr ein Vierteljahrtausend alt.
[lacht] Im Endeffekt ist es der Spaß an der Musik. Ich selber höre ganz viel Rock zu Hause. Solange jeder gesund ist, werden wir einige Jährchen und einige Scheiben noch machen. Ihr könnt euch heute Abend ja selbst davon überzeugen, ob wir schon ins Altersheim gehören oder nicht.
32 weitere Jahre GRAVE DIGGER…
… das ist sehr unwahrscheinlich.

Ihr seid alle altersmäßig dicht beieinander, alle so rund um die 50, auch wenn Axel sein Geburtsjahr im Netz nicht preisgibt.
Der ist ein Jahr jünger als ich, wird dieses Jahr 50.
Ist das wichtig für die Band-Chemie, dass ihr so dicht beieinander seid?
Ich würde es befremdlich finden, wie bei U.D.O., der sich zwei 20-, 25-jährige Gitarristen in die Band holt. Über junge Musiker möchte ich nicht ein Defizit in der Band ausgleichen. Wir sind halt 33 Jahre im Geschäft, das spiegelt das Alter der Musiker eben auch wieder. Ich finde nicht, dass wir das live rüberbringen, dass wir alle Mitte 40 bis Anfang 50 sind. Wenn das so weitergeht, ist das doch okay.

Kurz noch zur Show heute Abend – gibt es da Besonderheiten? Was erwartest du, macht Hamburg etwas besonders?
Hamburg ist immer geil. In der Markthalle war ich das erste Mal 1985 mit GRAVE DIGGER auf der „Witchhunter“-Tour. Wie oft ich hier war, weiß ich nicht … zehn, zwölf, 13-mal, das macht immer wieder Spaß. Ich lasse mich gern überraschen, was die Fans heute abend für uns haben.

Publiziert am von Marc Lengowski

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