Konzertbericht: Belzebong w/ The Necromancers

26.11.2018 München, Kranhalle

Let there be smoke! Das regelmäßig im Oktober im Feierwerk München stattfindende Festival „Keep It Low“ bündelt Stoner Rock, Stoner Metal und die verschiedenen Spielarten dieser Genres. Knapp einen Monat nach der letzten Auflage setzen BELZEBONG diesen Spirit gemeinsam mit The Necromancers in die Kranhalle fort. Mit ihren niedrigen Frequenzen, brachialen Riffs und einer psychedelisch-groovenden Stimmung wollen beide Bands München zum Erzittern und Qualmen bringen. Dass parallel im Backstage Mantar einige Freunde der härteren Gangart anlocken, hindert die Münchner nicht daran, auch zahlreich ins Feierwerk zu kommen.

Kurz nach 20:30 Uhr betreten THE NECROMANCERS zu choralen Klängen die Bühne. Die vier Musiker ignorieren den Klischee-Halbkreis vor der Bühne und liefern ein groovendes Set zwischen Stoner Rock, Blues Rock und Heavy Metal ab. Trotz des gewohnt fetten und klaren Sounds in der Kranhalle haben die vier Musiker mit der Abmischung zu kämpfen. Zwar ist das heisere Röhren von Sänger Tom Cornière-David lautstark zu vernehmen, sein Cleangesang geht allerdings oft in der Wall Of Sound unter. Das gilt auch für die Sologitarre. Ihre nur beim ersten Eindruck simplen Songs reichern THE NECROMANCERS durch vertrackte Basslines und komplexe Rhythmusspielereien an. Die zahlreichen Tempowechsel bringen schließlich die ersten Menschen im Publikum zum Mittanzen und zurecht werden die vier Franzosen nach ihrem 45-minütigem Set mit lautem Applaus verabschiedet.

Weniger als 20 Minuten später färbt sich die Kranhalle grün, die Nebelmaschine wird angeworfen und BELZEBONG eröffnen mit lautem Feedback ihre Show. Versteckt hinter ihren langen Haaren blasen die vier Polen ohne Verzögerung eine Soundwalze nach der anderen über das Münchner Publikum. Dabei verzichten BELZEBONG auf Gesang und lassen neben tonnenschweren Riffs grüngefärbte Visuals aus B-Movies sprechen. Die Anwesenden bedenken sich mit Slow-Motion-Headbanging und lautem Jubel.

BELZEBONG recken ihre Bierflaschen zwischen den Songs kurz in die Luft, liefern ansonsten aber eine heftige überlange Nummer nach der anderen ab. Dabei kommen die eingestreuten Psychedelic-Rock-Licks auch soundmäßig gut zur Geltung. Dass erst nach 60 Minuten passend zum Bühnennebel ein würzig-süßlicher Geruch in der Luft liegt, ist wohl dem braven Münchner Gemüt geschuldet. Nach 75 Minuten halten BELZEBONG schließlich über ihre Köpfe und verlassen zu einem Country Song die Bühne. Die anschließende Zugabe wirkt so allerdings schon fast fehl am Platz, da die kurze Unterbrechung den hypnotischen Sog der vorangehenden Show relativ heftig unterbrochen hat.

Aufgrund der unnötigen Pause vor dem letzten Song, gibt es leichte Abzüge in der B-Note. Abgesehen davon gibt es für alle Freunde heftiger Riffs, rollender Grooves und guten Klangs kaum Anlass, sich zu beschweren. The Necromancers waren der perfekte Opener für eine wuchtige, benommen machende Show von BELZEBONG – egal ob mit Konsum von Substanzen oder nüchtern.

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