Konzertbericht: Nothington w/ Irish Handcuffs

03.03.2017 München, Kranhalle

Zehn Jahre lang gibt es NOTHINGTON nun schon. In dieser Zeit haben die vier Musiker aus Kalifornien vier Alben veröffentlicht und sich in etlichen Konzerten den Ruf als schweißtreibende Liveband erspielt. Das letzte Mal, dass man sich von diesen Qualitäten persönlich in Deutschland überzeugen konnte, ist allerdings schon eine Weile her. Anfang 2017, kurz nach Veröffentlichung ihres vierten Albums „In The End“, kommen NOTHINGTON nach Deutschland zurück und statten Anfang März auch der Kranhalle in München einen Besuch ab. Unterstützt werden sie dabei von den melodieverliebten Punkern Irish Handcuffs aus Regensburg.

Entgegen der Ankündigung auf der offiziellen Homepage des Feierwerks betreten IRISH HANDCUFFS erst eine halbe Stunde später um 21 Uhr die Bühne. Das zahlenmäßig schon sehr anständig vertretene Publikum tauscht den Barbereich mit den ersten Tönen schnell gegen einen Platz in der Kranhalle ein, sodass sich die Regensburger über eine gut gefüllte Location freuen können – den obligatorischen Halbkreis vor der Bühne außen vor gelassen. Eine gute halbe Stunde reihen IRISH HANDCUFFS einen melodischen Punksong zwischen Skatepunk und Post-Hardcore im Stil von Hot Water Music an den nächsten. Dass die Melodien in der mächtigen Abmischung untergehen und es doch ein bisschen an Abwechslung fehlt, trübt die Freude ein wenig. Dafür können die vier Musiker mit Charme und Leidenschaft punkten. Auch wenn noch keine Pogotänze zu beobachten sind, zeigen der Jubel am Ende des Sets sowie vereinzelte Rufe nach einer Zugabe, dass IRISH HANDCUFFS heute alles richtig gemacht haben.

Um 22 Uhr ist die Kranhalle mehr als ansehnlich gefüllt, und ohne großes Spektakel betreten NOTHINGTON die Bühne. Ohne viele Ansagen feuert die Band ein wahres Hitfeuerwerk ab, das sich stark auf ihr drittes Album „Borrowed Time“ stützt. Dass es den Jungs mit dem Tourmotto ernst ist, und sie wirklich ihr zehnjähriges Bandjubiläum feiern wollen, zeigt sich aber daran, dass im Laufe des 55-minütigen regulären Sets Songs aller Alben, auch ihres neuen Werks „In The End“, gespielt werden. Das Publikum ist textsicher und nach 20 Minuten entsteht endlich ein veritabler Tanzkreis, der – es ist schließlich Freitagabend – bierselig zu etlichen Umarmungen führt, die perfekt zum hemdsärmligen Punkrock von NOTHINGTON passen. Auch die Band hat offensichtlich viel Spaß, springt über die Bühne, bedankt sich überschwänglich und lässt sich entsprechend nicht lange bitten, nach dem Ende ihrer Show noch einmal zurück auf die Stage zu kommen. Nach einer Akustiknummer spielen NOTHINGTON noch einmal gemeinsam zwei Stücke und nach nicht ganz 70 Minuten verlagert sich die Party in die an die Kranhalle angeschlossene Bar.

Zehn Jahre NOTHINGTON und hoffentlich lange noch kein Ende in Sicht: Ihr neues Album „In The End“ zeigt die vier Musiker in Hochform, die sich auch live feststellen lässt. Spielfreude, eine großartige Setlist und ohne großes Trara spielen die vier Jungs aus Kalifornien unterstützt von den Regensburgern Irish Handcuffs eine nahezu perfekte Punkrockshow.

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert