Konzertbericht: Surface

11.04.2015 Hamburg, Rock Café

Das Rock Café an einem Seitenarm der Hamburger Reeperbahn läd zu einem Abend im Zeichen von Death und Thrash Metal ein. Der düstere, kleine Laden holt heute fünf Bands auf die noch kleinere und noch düsterere Bühne, die sich in eine Ecke der Loctaion zwängt: TORTURE GUT, PARITY BOOT, DEVARIEM, KILLING AGE und SURFACE.

IMG_9143SURFACE finden sich in der Mitte der abendlichen Running Order wieder. Sänger Tom Robinson fällt jedoch schon vorher in der Menge deutlich auf, da er als einer der Veranstalter anscheinend versucht, jeden Gast persönlich zu begrüßen. Von Torture Gut und Parity Boot bereits aufgewärmt, drängt sich das Publikum in großer Zahl an den Fuß des Olymps, den die Hamburger Titanen um kurz vor zehn erklimmen. „Olympic Thrash And Death Metal“ nennen die vier Musiker ihre Klänge, die von nun an die Trommelfelle der Fans herausfordern. Tatsächlich finden die Elemente dieser beiden Genres in SURFACE eine exzellente Symbiose.

Der Zusatz „Olympic“ bezieht sich in erster Linie auf die Inhalte aus der Mythologie des antiken Griechenlands, die sich schon in Titel wie „Minotaur“ und „Titans From Olympus“ erahnen lassen. Doch „Olympic“ trifft auch den musikalischen Stil, der neben geshreddertem Thrash und gegrowltem Death eine epische Größe transportiert, die den Sound besonders eingängig macht. IMG_9060Passend dazu strahlen SURFACE eine gewaltige Energie aus, die sich sich in der wilden Menge spiegelt, die am Fuße der Bühne ein beinahe durchgängiges Meer aus fliegenden Haaren und Fäusten bilden, die im Takt archaischer Kriegsschreie oder mitgegröhlter Songtexte den Metal-Heroen entgegengeworfen werden.

„Rise of Kronos“ lautet der Titelsong des neuen Albums, das in diesem Moment seine Uraufführung erfährt und – zu Recht – begeistert angenommen wird. Klein in der Zahl, aber groß im Wunsch, der epischen Gestalt der Musik zu entsprechen, bilden sich eine Wall of Death und ein Circle Pit, bevor die Titanen sogar ihren Olymp mit dem Fußvolk teilen.

IMG_9307Heute hat Kronos in Form der aufstrebenden Metaller von SURFACE den Olymp bestiegen und damit mehr als begeistern können. Doch den relativen Newcomern bleiben noch einige höhere Berge, die zu bezwingen ihnen durchaus zuzutrauen ist. Ich habe jedenfalls selten auf einer so kleinen Bühne so große Musik hören dürfen. Danke, SURFACE!

Publiziert am von Jan Termath

Fotos von: Jan Termath

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert