Konzertbericht: Thy Art Is Murder w/ Emmure

07.07.2018 München, Backstage Halle

Unermüdlich betouren THY ART IS MURDER die Welt und statten auch 2018 München einen Besuch ab. Im Rahmen ihrer „Death Dealers“-Tour spielen sich die Australier einmal quer durch Europa und werden dabei von wechselnden Supportacts unterstützt. Heute haben sie EMMURE und als lokalen Support eigentlich PRIMER im Gepäck, diese spielen allerdings aus unbekannten Gründen dann doch nicht. Dass dies der Stimmung aber keinen Abbruch tut, zeigen die folgenden zwei Shows.

Bereits weit vor Beginn der Show herrscht in der Backstage Halle eine enorme Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Dies mag wohl auch dem Umstand geschuldet sein, dass heute Mittag bereits eine Show stattgefunden hat. Aufgrund des enormen Andrangs hatte der Veranstalter kurzerhand eine Zusatz-Matinee-Show anberaumt. Sehr coole Aktion! Dass EMMURE also bereits einen Auftritt hinter sich haben, merkt man der Band um Frontmann Frankie Palmeri aber nicht an. Routiniert spielen die Jungs ihre Setlist herunter und wer die Band kennt, weiß, dass das vor allem eins bedeutet: Stumpf ist Trumpf! Doch die Zuschauer scheint das nicht zu stören und so wird jeder Breakdown frenetisch abgefeiert – und davon gibt es in einem EMMURE-Song reichlich. Bemerkenswert ist definitv die Leistung des Gitarristen. Der spielt nicht nur eine zwölfsaitige Gitarre, sondern behält auch noch trotz immer extremerer Hitze während der ganzen Show seine Regenjacke inklusive Kapuze an. Als EMMURE nach knapp 40 Minuten die Bühne verlassen, sind sowohl Fans als auch Halle definitiv eins: warm, sehr warm.

Bevor dann schließlich THY ART IS MURDER die Bühne entern, dröhnt erstmal 90er-Jahre-Techno-Trash als Intro aus den Boxen. Dass man hier aber tatsächlich auf einer Deathcore-Show und nicht in einer Bauerndisco ist, beweist schließlich der Einstieg mit dem phänomenalen „Dear Desolation“. Frontmann CJ McMahon hat das Publikum ab der ersten Sekunde in der Hand und untermauert durch seine Performance und humorvolle Art einmal mehr seinen ikonischen Status in der Szene. Spätestens ab dem bereits an dritter Stelle stehenden „Holy War“ ist die Halle ein Hexenkessel, doch trotz Hitze geben sowohl Band als auch Fans alles. Ein paar Augenblicke zum Durchatmen geben die launigen Ansagen von CJ. Neben seinen üblichen deutschen Schimpfwörtern preist er den Bandklassiker „The Purest Strain Of Hate“ als Liebeslied an, äußert sein Unverständnis über den Personenkult um ihn und kündigt ganz nebenbei an, das THY ART IS MURDER anfang 2019 als Support einer großen Band zurück nach Deutschland kommen. Man darf also gespannt sein. Dass er noch mehr auf deutsch kann als nur Schimpfwörter, belegt CJ anschließend mit einem Cover von Rammsteins „Du hast“, welches im Deathcore-Gewand irgendwie cooler klingt als im Original. Schließlich fordern aber die inzwischen kaum noch auszuhaltende Hitze und die Show am Mittag ihren Tribut. Band, aber vor allem Fronter sind fast am Ende ihrer Kräfte, aber mit Hilfe der Fans hauen die Jungs noch Abrissbirnen wie „Dead Sun“, „Lightbearer“ und das auch beim gefühlt 1000. Mal immer noch fetten „Reign Of Darkness“ raus. Der Track beschließt dann auch den Abend, der allen Beteiligten zwar einiges abverlangt hat, aber dennoch alle mit grinsenden Gesichtern in die Nacht entlässt.

  1. Dear Desolation
  2. Puppet Master
  3. Holy War
  4. Coffin Dragger
  5. The Purest Strain Of Hate
  6. Shadow Of Eternal Sin
  7. Absolute Genocide
  8. No Absolution
  9. Du hast
  10. Dead Sun
  11. Slaves Beyond Death
  12. The Son Of Misery
  13. Lightbearer
  14. Reign Of Darkness

Der heutige Abend hat einmal mehr bewiesen, weshalb THY ART IS MURDER zu den gefragtesten Deathcore-Bands überhaupt zählen. Sowohl die Instrumentalfraktion als auch Fronter CJ sind Ausnahmetalente und liefern jedes Mal aufs Neue ordentlich ab. Es bleibt nun spannend, mit welcher Band die Australier nächstes Jahr erneut nach Deutschland kommen. Auch dann dürfte ein totaler Abriss garantiert sein.

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