Crematory drohen ihren Fans mit Tour-Absage und Band-Auflösung

Die deutschen Gothic-Metaller CREMATORY wenden sich via Facebook in drastischen Worten an ihre Fans. Demnach steht die aktuelle Tour aufgrund geringer Vorverkaufszahlen vor der Absage. Auch werde es, wenn sich die Fans nicht zum Kauf der neuen Platte durchringen könnten, wohl kein weiteres Album mehr geben. Hier das deutliche Statement im Wortlaut:

Das Ende von CREMATORY? Ist „Oblivion“ das letztes Studio-Album und im Mai die letzte Tour?

CREMATORY´s neues Studio-Album „Oblivion“ erscheint am Freitag, dem 13.4.18. Wir wollen eigentlich ab dem 27.4.18, verteilt über den ganzen Mai, unsere Deutschlandtour zu dem neuen Album spielen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn ihr endlich mal den Arsch hochbekommt und Tickets für die Konzerte kauft, da der Vorverkauf total beschissen läuft und wir die Tour absagen werden, wenn jetzt nicht endlich die Vorverkaufszahlen für unsere Konzertkarten deutlich ansteigen.

Das Allerwichtigste ist aber, dass Ihr unsere neue CD oder Doppel-LP kauft, denn wenn ich unsere aktuelle Lizenzabrechnung ansehe bekomme ich das kotzen. Wir verkaufen mittlerweile wesentlich mehr Downloads und Streams als CD´s oder LP´s und das ist auf Dauer der sichere Tot einer jeden Band, denn bei Downloads und Streams bekommt die Band nur ein Bruchteil der Lizenzen als bei echten CD-Verkäufen. Das Resultat ist, dass die Band nicht genügend Geld zur Verfügung hat, um das nächste Studioalbum in vernünftiger Qualität vorzufinanzieren.

Das Allerschlimmste sind Streamings bei Itunes, Spotify, Deezer, Napster und den ganzen anderen Scheiß, denn hierbei bleibt fast Nichts bei der Band hängen. Wir haben 1,5 Mio Streams von unserem letzten Album und verkaufen nicht mal mehr 1% davon an CD´s oder LP´s.

Das darf und kann einfach nicht so weitergehen! Das geht uns mit CREMATORY nicht alleine so, nur wir haben die Eier und sagen jetzt was Sache ist, damit die Leute endlich wachgerüttelt werden und die Wertigkeit der Musik und der Künstler honorieren und würdigen, indem wieder CD´s und LP´s gekauft werden, und die Musik nicht auf irgendwelchen Festplatten, USB-Sticks oder SD Karten in minderwertiger MP3 Qualität verschwindet und untergeht.

Wir hoffen, dass ihr verstanden habt wie ernst die Lage ist, und werden deshalb bei unserem neuen Studio-Album „Oblivion“ einen besonderen Anreiz zum CD-kauf schaffen, damit Ihr die CD oder Doppel-LP und keinen beschissenen Download oder noch schlechteren Stream kauft.

In jeder CD und Doppel-LP liegt ein 10 Euro Merchandise-Gutschein bei, der bei unseren Konzerten oder Bestellungen über unsere Homepage eingelöst werden kann. Somit ist der CD – oder Doppel – LP Kauf inkl. Gutschein billiger als jeder Download, und man hat ein tolles Digipack mit Booklet, Texten, Fotos und Poster in der Hand.

Also bitte, kauft CD´s und LP´s und keine Downloads oder Streams, denn dann wird es kein nächstes CREMATORY Album mehr geben, wenn sich das diesmal nicht ändert! Lasst Oblivion nicht das letzte CREMATORY Album gewesen sein, und lasst uns bei der Tour nicht hängen und bestellt endlich eure Tickets im Vorverkauf, damit wir gemeinsam ein paar geile Shows abfeiern, denn wir haben auch noch nach 27 Jahren Bock einige Jahre weiter zu machen, aber das entscheidet alleine nur Ihr! Believe in you and especially in CREMATORY! Markus Jüllich“

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6 Kommentare zu “Crematory drohen ihren Fans mit Tour-Absage und Band-Auflösung

  1. Selten so ein peinliches Statement gelesen, was des Herren Jüllich. Die Band war für mich schon in den 90´ern wenig relevant, die aktuellen beiden Videos, die ich über youtube (Asche auf mein Haupt) ansah, waren sogar noch einige Kategorien unter meinem Anspruch an gute Musik. Ich fühle tatsächlich mit jeder Band mit, die trotz ordentlicher musikalischer Leistung keine Aufmerksamkeit (respektive Geld) verdient, selbst wenn mir die Musik an sich nicht gefallen sollte.
    Aber bei solch einem schwachen und des Metals unwürdigen Statement von Herrn Jüllich kann ich mich nur anschließen: bitte macht eure „Drohung“ am besten noch vor der stattfindenden Tour wahr und löst euch umgehend wieder auf. Danke.

  2. Bei einer Band mit 30.000 Facebook-Fans bezweifle ich ja stark, dass sie von dem Geld leben können, das sie mit ihrer Musik verdienen, genauso wie daran, dass sie das früher gekonnt hätten.

    Das Wichtigste ist erstmal, dass die ein Album rausbringen, was kein Mist ist. Danach kann man darüber reden, ob die Leute das Album kaufen sollen oder runterladen, und dass Letzteres vielleicht nicht optimal ist.

    Stattdessen unterstellt er pauschal allen Musikfans, dass momentan niemand die Leistung von Künstlern und Musikern honoriert. Und das nennt er dann “ Eier haben und sagen, was Sache ist“ . Das erbärmlichste daran ist ja, dass er dieses Statement mit einem Verweis auf den schlecht laufenden Vorverkauf beginnt, das bedeutet, erst macht er die Fans für den schlechten Vorverkauf verantwortlich und dann nutzt er das als Vorlage, um pauschal jeden und alle dafür verantwortlich zu machen, dass seine Band kein Geld mit ihren Alben verdient.

    Tolle Kommunikation. Wenn jemand Fan der Band ist, fühlt der sich sicher richtig wertgeschätzt.

  3. Arsch hochkriegen und zur Abwechslung mal wieder ein gutes Album veröffentlichen, dann sehen wir weiter… vom Wortlaut ganz angesehen.

  4. Ich kann mir nicht helfen, so sehr ich den wirtschaftlichen Schaden durch Streaming und Downloads einsehe, aber dieses Statement ist nicht ehrlich, sondern in seinem Wortlaut zuerst dreist, um dann in den letzten Absätzen anbiedernd zu werden. Ja, dann finden Konzerte nicht statt, dann wird die Soundqualität der Alben schlechter. Wenn die Fans damit klarkommen, ist es eine logische Konsequenz aus diesem Geschäftsmodell, über das sich viele Konsumenten sicher nicht im Klaren sind.. Auch Crematory stellen ihre Alben auf Spotify. Nicht jeder tut das. ich kann nicht beurteilen, ob Crematory von ihrer Musik leben können (ich bezweifle es) und deshalb jetzt vor dem Verlust einer Existenzgrundlage stehen. Aber seinen Fans mit Auflösung zu drohen, ist ein äußerst armer Schritt. Scheinbar können sie ihn gehen. Sich aber heldenhaft zu geben und zu behaupten man hätte „als einziger die Eier, das auch auszusprechen“, ist schlicht und ergreifend peinlich. Angesichts dieser Art von Konsequenz, die die Band scheinbar für ihr wirtschaftliches Dilemma gefunden hat, sollten sie nicht allzu erstaunt sein, wenn bei einer tatsächlichen Auflösung nur wenige der Band hinterher weinen. Eine „erwachsene“ Reaktion sieht jedenfalls anders aus.

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