Review Bloodshot Dawn – Reanimation

Selten lässt sich so eine Verquickung der alten Spielart einer Band mit ihrer neuen feststellen wie auf der neuen Scheibe von BLOODSHOT DAWN. Die Engländer, die auf ihren vorherigen beiden Alben eine zackige Interpretation von Melodic Death und Thrash Metal spielten, legen mit ihrer dritten Platte „Reanimation“ eine nicht allumfassende, aber dennoch sehr deutliche Kehrtwende zum Technical Death Metal hin.

Damit rückt das Quartett unweigerlich in die Nähe zu den Amerikanern von Revocation, welche den Mix von Thrash mit Tech Death salon- bzw. erfolgsfähig gemacht haben. Allerdings anders als auf deren Debüt „Empire Of The Obscene“ (2008), geben BLOODSHOT DAWN stets die Marschroute ihrer Tracks vor; die Briten konfrontieren den Hörer nicht mit einem technisch versierten Wirrwarr an Handfertigkeiten, sondern legen ihren Songs das Fünkchen Melodik bei, welchen es bedarf, um schnell im Gedächtnis zu bleiben.

Bereits der Opener „Seared Earth“ knallt mächtig in den Gehörgang, bleibt allerdings dank griffiger Leads und dem catchy Refrain, unterlegt mit futuristischen Sounds, auch sofort dort. In dieser Manier setzen BLOODSHOT DAWN ebenfalls bei den weiteren neun Tracks an: ein einnehmendes Motiv hier („Survival Evolved“), eine gewisse Steigerung („Controlled Conscious“) da, das durchweg starke Riffing sowie das antreibende Drumming und voilà, „Reanimation“ bringt tatsächlich alle Fähigkeiten mit, derer es einer Platte bedarf, um den Hörer zurück ins Leben zu holen.

Dabei driften BLOODSHOT DAWN nicht in gängige Tech-Death-Eigenheiten ab wie ein stellenweise überpräsenter, jazzy gespielter Bass oder die zu klinisch sauber abgenommene getriggerte Doublebass. Stattdessen legen die Engländer einen gewaltigen Schuss Thrash in ihr Spiel, welches Sänger McMorran durchweg kräftig anheizt. „Reanimation“ liefert somit viele Gründe, um nicht nur in Erinnerung zu bleiben, sondern sich auch noch von Genre-Kollegen abzugrenzen; ein Stand, den sich BLOODSHOT DAWN verdient erspielt haben.

Ein Ohr sollten die Hörer riskieren, welche sich die Wartezeiten auf die neuen Platten von Battlecross und Ouroboros versüßen wollen sowie all die Open-Minded-Entdecker, die ihren Metal ungern nur einem Genre zuschreiben lassen!

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Wertung: 8 / 10

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