Review Abnormal Thought Patterns – Altered States Of Consciousness

Die Zwillingsbrüder Jasun und Troy Tipton melden sich mit ABNORMAL THOUGHT PATTERNS zwei Jahre nach dem Debüt „Manipulations Under Anesthesia“ zurück. Der neue Longplayer hört auf den Namen „Altered States Of Consciousness“ und bring eine personelle Veränderung mit: Gitarrist Richard Scharman wurde durch Jason Montero ersetzt. Doch gibt es auch inhaltliche bzw. musikalische Überraschungen?

Ja, die gibt es durchaus. Irgendwie ist aber auch alles beim Alten. Doch alles nach der Reihe. Mit „Distortions Of Perception“ erhebt sich ein Opener, der genau das liefert, was man von den US-Amerikanern erwartet: Schwere Gitarrenriffs, verspielte Melodiebögen und rein instrumentales Vorgehen. Spätestens bei Song zwei wird aber deutlich, dass die vier Musiker den Stillstand scheuen und so holte man sich kurzerhand Jeff Loomis (Nevermore, Arch Enemy) als Gastmusiker ins Boot. Überraschender ist aber, dass hier zum ersten Mal auf einen Sänger zurückgegriffen wird, der auch noch kein Geringerer als Tommy Rogers (Between The Buried And Me) ist. Seine stimmlichen Fähigkeiten zwischen Growls, Klargesang und fauchendem Keifen mögen auf den ersten Moment etwas befremdlich für den progressiven Rock von ABNORMAL THOUGHT PATTERNS wirken und doch entfalten sie eine unerwartete Intensität. Im weiteren Verlauf besinnt man sich aber wieder auf die Instrumentalwurzeln. Mit Michael Manring und John Onder (Michael Schenker Group, Artension) hat „Synesthesia“ gleich zwei zusätzliche Bassisten zu bieten, die der Komposition ein besonderes Etwas verleihen. Das Schlagzeug zeigt sich mal im rhythmisch-treibenden Gewand und gelegentlich auch als feines Hintergrundinstrument, das eine unterstützende Rolle einnimmt. Das Gesangsstück „Nocturnal Haven“ wird fast am Ende der Platte nochmal aufgegriffen, allerdings in einer reinen Instrumentalversion und etwas verlängert. Dazu gibt sich, neben Wiederholungstäter Jeff Loomis, Tim Roth (Into Eternity) an der Gitarre die Ehre. Als Abschluss hat man mit „Subliminal Perception“ noch ein dreiminütiges Outro gestrickt, das den Hörer behutsam in die Leere der Stille entlässt, die nach dem Ende des Albums eintritt.

ABNORMAL THOUGHT PATTERNS liefern mit „Altered States Of Consciousness“ ein Zweitwerk ab, das sich im Stil weiterentwickelt hat, partiell erweitert wurde und doch die unverkennbaren Merkmale des Debüts in sich trägt. Obwohl man ein Schaulaufen etablierter Musiker nicht ganz ad acta legen kann, bleibt ein hochwertiges Produkt progressiver Rockmusik, das den Vorgänger zwar nicht komplett in den Schatten stellt, aber durchaus eine Steigerung verzeichnet. Stillstand wird es wohl auch in Zukunft bei diesem Quartett nicht geben. Aus diesem Grund kann man auf Album Nummer drei schon jetzt gespannt sein und sich die Wartezeit mit diesem Longplayer mehr als wohlwollend vertreiben.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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