Review Absentia – Our Bleeding Sun

(Symphonic Metal / Melodic Death Metal) Bereits im Dezember vergangenen Jahres veröffentlichten die Spanier ABSENTIA ihr zweites Album, „Our Bleeding Sun“ – erneut, wie bereits das Debüt-Album, in Eigenregie.

Auch dieses Mal merkt man davon jedoch reichlich wenig. Denn von der professionellen Aufmachung der CD im schicken Pappschuber abgesehen, ist auch das Material höchst professionell auf den Silberling gebracht: Nach einem Intro, das genauso auch von Dimmu Borgir stammen könnte, prescht die mittlerweile als Quartett agierende Truppe los und überzeugt von der ersten Nummer an. Ja, man könnte fast sagen, dass sie es sich fast unnötig schwer macht – legt doch gleich der Opener „The End Of The Line“ mit seinem extrem eingängigen Refrain und seiner kompositorischen Vielseitigkeit die Messlatte so hoch, dass sich selbst die besten der folgenden Tracks schwer tun, diesen noch zu toppen.
Was jedoch nicht heißen soll, der Rest des Albums wäre schwach: Egal, ob „Dead Winter“ oder „Is Heaven Crying“ – ABSENTIA wissen durch eine gekonnte Mischung aus Eingängigkeit, Pathos und Biss zu überzeugen. Kompositorisch wirkt „Our Bleeding Sun“ dabei etwas homogener als noch der Vorgänger, „Heaven Still Burns“, und überzeugt so einerseits durch eine in sich geschlossenere Atmosphäre, riskiert jedoch in gewissem Grade auch allzu große Nähe zwischen den verschiedenen Songs… klingen einige Passagen doch relativ ähnlich.
Allzu stark sollte man diesen Aspekt jedoch nicht gewichten, bedenkt man, wie monoton andere, etablierte Bands bisweilen zu Werke gehen, bestenfalls sogar, ohne dabei zu langweilen – und Langeweile kommt auch hier wirklich nicht auf. Zu flott sind die Riffs, zu gelungen die Refrains und zu kunstvoll fließen die Arrangements von hart zu sanft und zurück.

Mit „Our Bleeding Sun“ legen ABSENTIA ein starkes zweites Album nach, welches etwas homogener und dabei einen Tick härter und straighter daherkommt als das etwas experimentellere Debüt, durch diese Entwicklung jedoch so richtig weder gewinnt noch verliert – kann man die unzweifelbar dichtere, geschlossenere Atmosphäre des Albums sowohl als kleinen Pluspunkt in Sachen Kohärenz, wie als ebenso kleinen Minuspunkt in Sachen Abwechslungsreichtum werten.
Gewiss ist jedenfalls: Wer das Debüt mochte, wird auch mit diesem Album glücklich – wer dieses nicht kannte, sollte hingegen in Erwägung ziehen, einfach beide zu bestellen.

Anspieltipp: „End Of The Line“ – wen der Song nicht packt, der ist bei ABSENTIA falsch.

Wertung: 8 / 10

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