Das Cover von "The Icewind Chronicles" von Achelous

Review Achelous – The Icewind Chronicles

Griechenland beheimatet eine mehr als aktive Power-Metal-Szene: Neben der Genre-Prominenz Firewind brachte vor allem die Region Attika mit Bands wie Battleroar und Crimson Fire so manche gern gesehene Band der Sparte hervor. Seit zehn Jahren mischen auch die Athener ACHELOUS mit, die es seit 2011 auf immerhin zwei EPs und ein Album gebracht haben. Unlängst konnte sich die Truppe um Bandleader Chris Achelous einen Vertrag mit dem griechischen Underground-Label No Remorse sichern, das nun ihre zweite volle Platte „The Icewind Chronicles“ veröffentlicht.

Inzwischen sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass Power Metal wieder voll en vogue ist. Auch ACHELOUS dürfen wie eingangs erwähnt in dieser Sparte verortet werden, haben sich allerdings jene Spielart des Genres auf die Fahne geschrieben, die mit mindestens einem Bein im True Metal steht. Ab dem Opener „Winds Of War“ gibt es auf „The Icewind Chronicles“ also heroischen Schlachtengesang, der dank erhabener Dual-Gitarren und bombastischer Chöre nicht mit Pathos geizt. Generell fällt auf, dass die Griechen vornehmlich auf episches Midtempo und weniger auf rasantes Riff-Stakkato setzen, womit ihre Musik zum fäustereckenden Mitsingen geradezu prädestiniert ist.

Insgesamt überzeugen ACHELOUS durch die Bank mit wirklich starkem Songwriting – zwar ist „The Icewind Chronicles“ kaum ein wegweisend revolutionäres Album, aber die Gänsehaut erzeugenden Melodien und starken Headbang-Riffs vermögen stets mitzureißen. Erwähnte Riffs ergeben zusammen mit dem kernigen Gesang von Frontmann Chris Kappas eine durchweg gelungene Mischung, die vor allem in Nummern wie dem treibenden „Flames Of War“ oder „Face The Storm“ stark an ihre französischen Kollegen Lonewolf erinnert, was wahrhaftig nicht der schlechteste Vergleich ist.

Vor allem gelingt es ACHELOUS, den erwähnten Pathos wirksam zu dosieren: Die Chöre in andächtigen Nummern wie „Mithril Shard“ oder dem langsam aufbauenden „Savage King“ sorgen für eine gehörige Portion Bombast, dank entsprechend massiver Gitarrenwände schlägt dieser jedoch nie in übermäßigen Kitsch um – das ist gerade bei dieser Musik keine leichte Gratwanderung. Besagte Gitarrenwände entstehen durch eine ziemlich durchschlagskräftige, weil moderne Produktion, die ACHELOUS zu einem fetten und organischen Sound verhilft, der sie stets zeitgemäß klingen lässt.

ACHELOUS mögen auf „The Icewind Chronicles“ nicht wirklich etwas Neues bieten, das macht ihre Musik aber keineswegs weniger hörenswert. Die Griechen liefern mit ihrem zweiten Album acht energetische Hymnen in der Schnittmenge aus Power und True Metal, die von ansteckender Spielfreude überschäumen. Routiniertes Songwriting und großartiger Sound tun dazu ihr Übriges, weshalb ACHELOUS jedem Melodie-affinen Headbanger wärmstens ans Herz gelegt seien. Wenn es endlich wieder so etwas wie Planungssicherheit gibt, muss die Truppe dieses Album unbedingt auf Tour präsentieren – am besten zusammen mit Lonewolf.

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Wertung: 7.5 / 10

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