Review Adas – Cuentos De Adas

„Cuentos de Adas“, das mittlerweile beinahe 4 Jahre alte Demoalbum der folkloristisch ausgerichteten Frauenband ADAS, bietet mit vier Liedern und einer Spielzeit von weniger als 20 Minuten nicht gerade ein langes Hörvergnügen. Aber sei’s drum, es ist ja nur eine Demo. Deshalb will ich mich nun auch sofort dem Inhalt zuwenden.

„Lullaby“, die Vertonung eines Gedichtes von Shakespeare, markiert mit zarten Flötenmelodien und sanft plätscherndem, leider etwas wässrig produziertem Gitarrenzupfen sowie Violinentönen den Anfang der Demo. Alsbald gesellen sich die angenehmen Gesänge der Damen hinzu. Gegen Ende gibt es sogar einen kleinen Gefühlsausbruch mit an Flamenco angelehnten Gitarreneinsätzen zu hören, ehe das Stück behutsam auf sein Ende zugeht.
Was nach diesem ersten Song gleich ins Auge sticht, sind zweierlei Dinge. Das erste, was auffällt, ist dass die Damen musikalisch durchaus etwas auf dem Kasten haben, einem gewissen Grad an Kitsch aber offensichtlich nicht abgeneigt sind. Aber gut, das ist in diesem Genre ja weit verbreitet. Zweitens wäre da die Produktion zu erwähnen: Die Gitarren klingen wie gesagt etwas wässrig und haben wenig Präsenz, die Flöten klingen auch nicht wirklich klar, von der Bodhran-Trommel ganz abgesehen, die irgendwo im Hintergrund hin und wieder kraftlos herumklopft. Ich gedachte erst, das nicht weiter zu vertiefen, da ich bei Demos ja nicht zu pingelig sein will, zumindest, solange es nicht allzu schlecht klingt. Aber als ich dann im Booklet zu lesen bekam, dass Oliver Sa Tyr, seines Zeichens Sänger, Saitenmeister und im Grunde genommen Bandkopf der Medieval-Folk Gruppe FAUN für die Produktion verantwortlich war glaubte ich, nicht recht gelesen zu haben. Wenn dem wirklich so ist, sollte Herr Sa Tyr an seinen Kompetenzen als Tontechniker und Produzent noch fleißig arbeiten.

Doch nun zurück zum Liedgut: Man kriegt noch spanischen Folk(„A Lavandeira“), eine Vertonung eines altdeutschen Textes und zu guter letzt mit „The Legend of Knockgrafton“ die durchaus stimmige Vertonung eines irischen Märchens zu hören. Sicher, die Kombination aus Flöte, Gitarre, Trommel, Harfe, Violine und irischer Bouzouki ist nichts Neues, auch das Liedgut stellt nichts Neuartiges in diesem Bereich dar, aber es ist, von der Produktion abgesehen, gut gemacht. Ich weiß nicht, wie es bei Adas mittlerweile aussieht. Sie haben inzwischen bereits ein Full-Lenght-Album namens „Gezeiten“veröffentlicht, das vielleicht auch besser produziert und auf alle Fälle eine längere Spielzeit aufweist.

„Cuentos de Adas“ ist, kurz zusammengefasst, eine nett gemachte und stimmige Demoproduktion, die durchaus neugierig auf das weitere Schaffen der sechs Damen machen kann. Freunde von Faun, Qntal und Konsorten sollten auf alle Fälle einmal reinhören. Auf eine Bewertung verzichte aufgrund der kurzen Spielzeit und empfehle Interessierten stattdessen lieber, auf der Homepage der Band vorbeizuschauen und sich dort das Liedgut der Demo und des Debüts selbst anzuhören.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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